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Vlastimil Hort

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Vlastimil Hort

Vlastimil Hort (* 12. Januar 1944 in Kladno) ist ein tschechisch-deutscher Schachspieler.

Zeit in der Tschechoslowakei

Bereits 1960 nahm Hort an der Schacholympiade in Leipzig teil. 1965 errang er den Titel eines Großmeisters. Beim Interzonenturnier in Sousse 1967 kam er auf Rang 6. 1970 wurde er für den Wettkampf UdSSR gegen den Rest der Welt an Brett 4 eingesetzt. Die Landesmeisterschaft der Tschechoslowakei gewann er 1970, 1971, 1972, 1975, 1977 und 1984.

Im Viertelfinale des Qualifikationswettkampfs zur Schachweltmeisterschaft verlor er 1977 in Reykjavík gegen Boris Spasski knapp mit 7,5 – 8,5. In der 15. Partie verlor er in klarer Gewinnstellung durch Zeitüberschreitung und konnte diese unglückliche Niederlage in der letzten Partie nicht mehr ausgleichen.

Seine beste historische Elo-Zahl betrug 2725. Diese erreichte er im Juli 1977. Vom Januar bis zum Juli 1977 lag er mehrmals auf Platz 7 der Weltrangliste.

Zeit in Deutschland

1979 übersiedelte Hort nach Deutschland und schloss sich dem Bundesligaclub SG Porz an, wo er bis 2000 spielte. Er behielt noch die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft und gewann 1982 in Luzern mit der Tschechoslowakei die Silbermedaille bei der Schacholympiade. Nachdem er Ende 1986 die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hatte, gewann er 1987, 1989 und 1991 die Deutsche Meisterschaft.

Zur Zeit spielt er beim Oberhausener Schachverein 1887 e.V..

Vlastimil Hort beim Simultanspiel

Simultan und Fernsehen

Hort ist ein sehr guter Simultanspieler und stellte 1977 in Reykjavík einen Weltrekord im Blindschach auf.

Bekannt wurde er auch als (häufig humoristischer) Kommentator bei den Schachsendungen "Schach der Großmeister" im Fernsehprogramm des WDR an der Seite von Dr. Helmut Pfleger.

Seine aktuelle Elo-Zahl beträgt 2412 (Stand: April 2008).

Werke

Zusammen mit Vlastimil Jansa verfasste er das Buch Der beste Zug (1982, ISBN 3-7919-0214-8), eine Sammlung von Teststellungen für das Schachtraining. Außerdem schrieb er mehrere Bücher über Eröffnungen sowie ein belletristisches Werk (Schwarzweisse Erzählungen, 1989).

Nach ihm ist ein System zur Preisgeldverteilung bei Turnieren benannt, das Hort-System.

Privat

Hort absolvierte ein Studium mit Schwerpunkt Außenhandel. Er ist in dritter Ehe verheiratet mit Brigitte Hort und hat einen Sohn Daniel (* 1967). Dieser blieb in der Tschechoslowakei zurück.

Literatur

  • Vlastimil Hort: Begegnungen am Schachbrett. Rau-Verlag, Düsseldorf 1984, ISBN 3-7919-0218-0