Zwentendorf an der Donau

Marktgemeinde im Bezirk Tulln, Niederösterreich
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Vorlage:Infobox Ort in Österreich

Zwentendorf an der Donau ist eine Marktgemeinde mit 3.714 Einwohnern im Bezirk Tulln in Niederösterreich. Bekannt geworden ist der Ort als Standort eines nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerks.


Geografie

Zwentendorf an der Donau liegt im Tullnerfeld am südlichen Donauufer in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 53,85 Quadratkilometer. 37,42 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden sind Bärndorf, Buttendorf, Dürnrohr, Erpersdorf, Kaindorf, Kleinschönbichl, Maria Ponsee, Oberbierbaum, Pischelsdorf, Preuwitz, Zwentendorf an der Donau.

Geschichte

Zwentendorf ist Standort des römischen Kastells piro torto, doch über den Namen des Kastells streiten die Historiker heute noch. Berühmtheit erlangte der Ort durch das einzige kommerzielle Kernkraftwerk Österreichs, das Kernkraftwerk Zwentendorf, das hier errichtet, aber dessen Inbetriebnahme durch eine Volksabstimmung am 5. November 1978 verhindert wurde. Eine hauchdünne Mehrheit von 50,47 % stimmte gegen die Inbetriebnahme.

Siehe auch: Kernreaktoren in Österreich

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 3715 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 3280 Einwohner, 1981 3170 und im Jahr 1971 3123 Einwohner. Hier eine Tabelle für die Bevölkerungsentwicklung in der Gemeinde Zwentendorf:

Jahr 1869 1880 1890 1900 1910 1923 1934 1951 1961 1971 1981 1991 2001
Einwohner 2562 2624 2585 2529 2782 2772 2945 3079 3123 3123 3170 3280 3715

Politik

Bürgermeister der Marktgemeinde ist Ing. Hermann Kühtreiber, Amtsleiter Edeltraud Haidinger. Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 23 Sitzen nach der niederösterreichischen Gemeinderatswahl 2005 folgende Mandatsverteilung: ÖVP 7, SPÖ 15, FPÖ 1 und KLS 0 (Die kommunistische Liste war seit 1945 bis 2005, zuletzt noch mit einem Mandat im Gemeinderat vertreten).

 
Kernkraftwerk Zwentendorf heute

Wirtschaft und Infrastruktur

In Zwentendorf befinden sich

  • das Kraftwerk Dürnrohr (1986) und daran angeschlossen die Müllverbrennungsanlage Dürnrohr
  • die HGÜ-Kurzkupplung Dürnrohr auf dem Areal des Umspannwerks Dürnrohr (1983, 1996 stillgelegt) mit einer Übertragungsleistung von 550 Megawatt bei einer Gleichspannung von 145 kV. Diese Anlage diente bis 1996 zum Energieaustausch mit der Tschechoslowakei (ab 1993 Tschechien) über eine von der HGÜ-Kurzkupplung Dürnrohr zum Umspannwerk Slavětice führende 380-kV-Drehstromfreileitung (Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:48_19_28_N_15_55_30_E_type:landmark_region:AT-3, 2:Koordinaten: 48° 19′ 28" N, 15° 55′ 30" E )

In Pischelsdorf ist ein bedeutender chemischer Betrieb der Donauchemie. In Pischelsdorf wird seit dem 7. September 2006) die erste Bioethanolanlage Österreichs gebaut.

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 112, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 85. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1729. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,59 Prozent.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

Anton Handelsberger: „Chronik der Marktgemeinde Zwentendorf“; 1994