Melchior Graf von Hatzfeldt (* 20. Oktober 1593 in Crottorf, Kreis Altenkirchen, Westerwald; † 9. Januar 1658 in Powitzko bei Trachenberg) war ein kaiserlich-habsburgischer Feldherr, der im Dreißigjährigen Krieg unter Wallenstein und Gallas diente.
Melchior Hatzfeldt war Enkel des Reichsritters Franz von Sickingen und war ursprünglich für den geistlichen Stand vorgesehen, er durchlief auch die ganze Ausbildung bis zum Diakon. Nach Studien in Frankreich trat er 1625 in das kaiserliche Heer ein und brachte es unter Wallenstein zum Generalfeldzeugmeister. 1632 wurde er zum Oberst, 1633 zum Feldmarschalleutnant, 1635 zum Feldmarschall und Reichsgrafen ernannt. Nach der Ermordung Wallensteins im Februar 1634 diente er unter Gallas. Am 4. Oktober 1636 musste er in der Schlacht bei Wittstock eine Niederlage gegen die Schweden unter Johan Banér hinnehmen, doch erkämpften seine Truppen zwei Jahre später in der Schlacht bei Vlotho einen Sieg über die Pfälzer. Am 6. März 1645 geriet Hatzfeldt in der Schlacht bei Jankau in schwedische Gefangenschaft, konnte aber nach kurzer Zeit ausgetauscht werden. 1646 beendete er seinen Dienst im kaiserlichen Heer, setzte sich jedoch 1657 bei einem Feldzug zur Unterstützung Polens gegen die Schweden an dessen Spitze und eroberte Krakau.
Als Mensch galt er für rechtschaffen und religiös gemäßigt.
Von den Besitzungen seiner Nachkommen ging das schlesische Trachenberg 1945 verloren, aber das von ihm 1641 errichtete Wasserschloss in seinem Geburtsort Crottorf ist noch immer Eigentum der Familie.
Literatur
- Georg von Alten, Handbuch für Heer und Flotte, Band 4., Berlin 1912
Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Hatzfeldt, Melchior Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | kaiserlich-habsburgischer Feldherr, der im Dreißigjährigen Krieg unter Wallenstein und Gallas diente |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1593 |
GEBURTSORT | Krottorf |
STERBEDATUM | 9. Januar 1658 |
STERBEORT | Powitzko |