Schindel
Die Schindel ist ein Bauprodukt, das aus Holz, Schiefer, Ton, Faserzement oder Aluminium erzeugt wird.
Die Schindel ist die älteste Form der Dachdeckung. Schon im Altertum wurden flache Steine schuppenförmig über dem Dach ausgelegt, so dass Wasser ablaufen, aber nicht in den Innenraum eindringen konnte. Später wurden auch Rindenstücke verwendet, denen Holzschindeln folgten.
Die Urform, die Legschindeln, waren mit Steinen beschwert. Es gab auch aus Ton gebrannt Schindeln, die die alten Römer "scandula" nannten, heute bezeichnet man diese als Biberschwanzziegel. Auch aus Schiefer werden wegen seiner guten Spaltbarkeit und Haltbarkeit Schindeln hergestellt. Bitumenschindeln, Schindeln aus Zementfaser und solche aus Aluminium runden das Spektrum ab. Meist werden Schindeln an extremen steilen Dächern, zum Beispiel Kirchtürmen verwendet. Sie werden grundsätzlich angenagelt.
Spezielles zur Holzschindel
Holzschindeln werden in den Alpen-Ländern hauptsächlich aus Lärchenholz gefertigt. Geeignet sind nur Bäume, die eine sogenannte "Linksdrehung" aufweisen. Man unterscheidet:
- Brettschindeln, bestehend aus gesägten Brettern. Dächer mit Brettschindeln sind heute extrem selten. Sie bedürfen ständiger Wartung.
- Spaltschindeln, aus gespaltenem Holz. Das Holz wird vorzugsweise im Winter gefällt worauf man es ablängt, spaltet und mit einem gebogenen Messer, welches auf beiden seiten ein Griff aufweist, nachbearbeitet. Durch das Spalten wird der natürliche Faserverlauf des Holzes nicht zerstört. Bei Nässe streckt sich das Holz durch seine Linksdrehung und es liegt flach auf dem Dach, beim Trocknen hingegen dreht es sich leicht und es entstehen Spalten, welche das Trocknen begünstigen. Durch diesen Effekt ist eine Lebensdauer der Spaltschindeln von bis zu 100 Jahren gewährleistet. Solche Schindeln müssen manuell hergestellt werden. Auch hier ist mehr Wartung nötig als bei Dachziegeln.
Siehe auch: Dach