ICQ (Aussprache wie „I seek you”, engl. für „Ich suche Dich”) bezeichnet sowohl ein Programm von Mirabilis als auch das dazugehörige Netzwerkprotokoll. Das erste ICQ wurde im November 1996 veröffentlicht. 1998 wurde Mirabilis von AOL für 287 Millionen US$ aufgekauft.
Es dient der schnellen Kommunikation (Instant Messaging, Chat) über das Internet. Mithilfe von ICQ lassen sich auch Offline-Nachrichten senden, die ein User erhält, sobald dieser seinen ICQ-Client startet, wodurch die E-Mail für Kurzmitteilungen überflüssig wird. Außerdem können mit ICQ auch Daten zwischen 2 Teilnehmern versendet werden.
Nicht immer offizielle Erweiterungen des Protokolls ermöglichen auch z. B. Verschlüsselung, Dateiübertragung und VoIP.
Seit der Version ICQ (Lite) 4 ist es auch möglich auch kleinere Spiele mit anderen ICQ-Nutzern zu spielen. Mit dieser Version wurde dem Trend gefolgt, den Microsoft mit dem MSN Messenger eingeläutet hat, denn diese neuen "Messenger" bieten sehr viel mehr als nur Instant Messaging.
Es gibt zwei ICQ-Versionen (beide kostenlos):
- Die Pro-Version, welche viele Funktionen enthält. ICQ-Pro gab es und gibt es bisher nur in englischer Sprache. (Aktuelle Version: ICQ Pro 2003b)
- Die Lite-Version, welche nur auf die grundlegenden Funktionen beschränkt ist. ICQ-Lite ist im Gegensatz zu ICQ-Pro in vielen Sprachen verfügbar. (Aktuelle englische Version: ICQ Lite 4.14)
Es gibt auch die Möglichkeit, ICQ zu nutzen, ohne das Programm vorher aus dem Internet zu laden. ICQ2Go lässt sich von jedem PC bedienen, der mit dem Internet verbunden ist und der einen Browser installiert hat, der Java unterstützt, auch wenn sich keine Version von ICQ auf diesem PC befindet. Man gibt einfach die ICQ-Nummer und das dazugehörende Passwort ein.
Das ICQ-Protokoll baut auf TCP auf.
ICQ-Nummern
Ein Nutzer wird anhand seiner ICQ-Nummer identifiziert. Sie ist mit einem Passwort belegt. Die Nummernfolge der ICQ-UINs (Unique Identification Number) beginnt bei 10.000. Besonders kurze, sechsstellige ICQ-Nummern werden sogar bei Ebay gehandelt. Derzeit sind etwa 190 Millionen Nutzer bei ICQ registriert, Tendenz steigend. Dies gibt jedoch nicht die tatsächlich aktive Nutzerzahl wieder, da einige Nutzer mehrere Nummern besitzen und ungenutzte Nummern nicht automatisch gelöscht werden. Die Funktion zum Löschen der eigenen ICQ-Nummer ist in der ICQ-Software außerdem sehr gut versteckt.
Clients
Neben dem offiziellen Mirabilis-ICQ-Client (und der minimalen Java-Version für Browser, ICQ2Go!) gibt es auch andere kompatible ICQ-Clients, von denen alle bis auf Trillian und Odigo Open Source-Software sind. Unter diesen gibt es Multiprotokoll-Clients, die neben ICQ auch AIM, IRC, Jabber, MSN, Yahoo! und weitere unterstützen:
- Fire (Mac OS X: ICQ, AOL, Yahoo, Jabber?, MSN?, mit GPG-Key Unterstützung)
- Adium (Mac OS X)
- Gaim (BSD, Mac OS X, Linux, Windows)
- Miranda IM (Windows)
- Trillian (Windows)
- ayttm (Linux)
- CenterICQ (Linux, Windows)
- gnomeicu (Linux)
- Ickle (Linux)
- icyjuice (Mac OS X)
- kopete (Linux)
- lICQ (Linux)
- mICQ (AmigaOS, BSD, Linux, Windows)
- Odigo (Windows)
- SIM (Linux, Windows)
- YSM (Linux, Windows)
- Tjat-ICQ (läuft vollständig und auch nur über Wap)