Zum Inhalt springen

Hostel (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2007 um 21:49 Uhr durch Juro (Diskussion | Beiträge) (das stimmt schon so, Bratislava ist viel reicher als Berlin....ist halt ein "intelligenter" Film). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Film
Titel Hostel
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2005
Länge 89:50 Minuten
Stab
Regie Eli Roth
Drehbuch Eli Roth
Produktion Chris Briggs
Mike Fleiss
Eli Roth
Quentin Tarantino
Musik Nathan Barr
Kamera Milan Chadima
Shane Daily
Schnitt George Folsey Jr.
Besetzung

Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"

Hostel ist ein US-amerikanischer Splatterfilm von Eli Roth. Produzent ist unter anderem der amerikanische Regisseur Quentin Tarantino. In den USA startete der Film am 6. Januar 2006 und spielte bei einer Finanzierung von ca. 4,8 Millionen US-Dollar allein am ersten Wochenende 20 Millionen US-Dollar ein, was ihn auf Platz 1 der US-amerikanischen Kinorangliste brachte. Ursprünglich sollte der Film nicht nach Deutschland kommen. Nach seinen Erfolgen in den USA entschied sich Sony Pictures Germany jedoch, den Film auch in die deutschen Kinos zu bringen. Offizieller Kinostart in Deutschland war der 27. April 2006. In der deutschsprachigen Schweiz wird der Film dagegen nicht aufgeführt, weil man sich nach dem unerwarteten Erfolg von Underworld: Evolution in den deutschen Kinos nun doch zur Ausstrahlung von Underworld 2 anstelle von Hostel entschieden hat.

Handlung

Der Film handelt von den zwei amerikanischen Rucksacktouristen Paxton und Josh, die mit dem Isländer Oli auf der Suche nach sexuellen Abenteuern durch Europa reisen. In Holland bekommen die drei einen Hinweis auf eine Herberge (im Original „Hostel“) in der Slowakei, in der einheimische Frauen ausländischen Touristen entsprechende Wünsche erfüllen. Also begeben sie sich auf den Weg dorthin und stellen fest, dass ihnen nicht zu viel versprochen wurde. Nach der ersten wilden Nacht ist Oli jedoch verschwunden. Als Paxton und Josh versuchen ihn zu finden, bekommen sie eine SMS von Oli. In der SMS steht kurz und knapp, dass er abgereist ist. Josh und Paxton kommt das ein wenig merkwürdig vor, werden aber von den zwei hübschen Mädchen abgelenkt. Nach einiger Zeit vergessen sie den Vorfall. Als sie in der darauffolgenden Nacht wieder Party machen, wird etwas in den Drink von Josh gemischt. Nach einiger Zeit wird ihm schlecht und er geht zur Herberge zurück. Am darauffolgenden Morgen ist auch er verschwunden.

Auf der Suche nach ihm wird Paxton in eine nahe gelegene, heruntergekommene Fabrik gelockt und erfährt erst jetzt, worin er verwickelt wurde: In den Kellern dieser ehemaligen Fabrik können entführte Touristen von reichen Geschäftsleuten gegen Geld gequält, gefoltert und getötet werden. Auch Paxton gerät in diese Situation und muss feststellen, dass Oli und Josh bereits getötet wurden. Seinem Peiniger entkommt er nur, weil Paxton anfängt, spanisch (der Folterer ist Spanier) zu sprechen (Anmerkung: Im englischsprachigen Original ist der Peiniger ein Deutscher und Paxton spricht mit ihm in Deutsch). Diesem war ein Amerikaner versprochen worden, wofür der Folterer US$ 25.000 bezahlt hatte. Daraufhin wird Paxton ein Knebel eingesetzt. Als er sich aufgrund des Stresses anfängt zu erbrechen, möchte sein Folterer ihn vor dem Ersticken bewahren, indem er ihm den Knebel wieder abnimmt und versucht, Erbrochenes aus seinem Mund zu entfernen. Als Paxton nach den Fingern seines Peinigers schnappt, ist dieser darüber so verärgert, dass er Paxton mit einer Motorsäge zwei Finger und einen Teil seiner linken Hand abschneidet, woraufhin Paxton seine verletzte Hand aus der Handschelle ziehen kann, die ihn an einen Stuhl fesselte. Bei einem zweiten Angriff rutscht der Folterknecht auf dem am Boden liegenden Knebel aus, fällt zu Boden und trennt sich so mit der Motorsäge sein rechtes Bein ab. Paxton erschießt ihn mit einer Pistole, mit der er vorher bedroht wurde. Insgesamt tötet er im Laufe des Films sieben Menschen. Seinen Freund hat ein ebenfalls sehr schlimmes Schicksal ereilt. Erst bohrt ihm ein holländischer Geschäftsmann mit einer Bohrmaschine zweimal in den Brustkorb, in die Oberschenkel und versucht sich mit dem Bohrer auch als Zahnarzt. Nachdem ihm die Achillessehnen mit einem Skalpell durchschnitten wurden, bekommt er die Chance zu gehen, fällt aber bei dem Versuch aufzustehen auf den Bauch. Er versucht aus dem Raum zu kriechen, doch der Holländer ist, wie erwartet, schneller und tötet Josh dann endgültig. Paxton wird auf seiner Flucht von einem Chirurgen angesprochen, der glaubt, dass Paxton ebenfalls ein Kunde sei. Jeder Drahtzieher und Kunde hat ein Hunde-Tattoo auf dem Arm, der Chirurg will es zuerst sehen, doch Paxton bringt ihn auf andere Gedanken und flüchtet aus der Fabrik.

Paxton flüchtet in ein Auto, doch dann hört er eine japanische junge Frau, mit der sein Freund eigentlich ja schon abgereist sein sollte, doch sie wurde ebenfalls Opfer der widerlichen Chirurgen. Paxton kann einfach nicht losfahren, will sie retten und geht deshalb nochmal in den Keller. Er findet sie dort auch relativ schnell. Sie sitzt gefesselt auf einem Stuhl und ihr Killer "operiert" ihr in diesem Moment gerade ein Auge heraus, nachdem er ihr zuvor den Unterleib verbrannt hatte. Sie schreit um ihr Leben und Paxton erschießt den Chirurgen. Dann schneidet er ihr das Auge ab, da es nur noch an einem Nerv in der Augenhöhle hängt, und flüchtet mit ihr. Bei der Flucht im Auto überfährt er die zwei Mädchen und den russischen Tippgeber, die ihn in die Falle lockten, und flieht zum Bahnhof. Dort stürzt sich die Japanerin, entsetzt von ihrer Entstellung, vor einen vorbeifahrenden Zug, worauf Paxton seine Flucht alleine fortsetzt. Im Zug erkennt er den holländischen „Chirurgen“, der Josh ermordete, und folgt ihm auf dem Bahnhof zur Toilette. Dort schneidet er ihm mit einem Skalpell zwei Finger ab, wie sie ihm selbst abgetrennt wurden. Anschließend hält Paxton den Kopf des Niederländers in eine Kloschüssel und schneidet ihm dann die Kehle durch, danach steigt er wieder in den Zug und fährt davon.

Mediales Echo und Wirkung

Die Hostel-Crew bei der tschechischen Premiere

Roth wollte seinen Film absichtlich schockierend und „wirklichkeitsnah“ halten. Er selber möge die Saw-Filme, halte aber einen krebskranken Mann, der anderen durch nahezu auswegslose Situationen die Freude am Leben zeigen will, für nicht sehr realistisch. Mit „Hostel“ hingegen wolle er ein realitätsnahes Bild unserer Gesellschaft entwerfen, da es durchaus vorstellbar sei, dass reiche (gelangweilte) Geschäftsleute, die sonst alles haben, andere Menschen (zu Tode) foltern, und dafür Geld bezahlen.

Tatsächlich löste „Hostel“ wegen seiner äußerst expliziten Gewaltdarstellung einiges Aufsehen aus. Beispielsweise muss Paxton in einer Szene der jungen Japanerin, die er aus ihrem Folterverlies retten will, ein heraushängendes Auge abschneiden. Diese Szene wurde bei der Verleihung des Scream Awards in der Kategorie The „Holy Sh%it“/„Jump-From-Your-Seat“ Award mit einem Preis ausgezeichnet.

Der Kultur SPIEGEL, (Kultur SPIEGEL (4/2006) - 27.03.2006) veröffentlichte einen mehrseitigen Artikel zum Film, in dem dieser am Ende als gut befunden wird, und zwar aufgrund der absolut kontroversen Wirkung auf die Zuschauer. So, wie der Film einerseits ein Bild der Jugendlichen zeichnet, das sich beim Zuschauer entweder in Sympathie oder aber -- aufgrund des sexuell orientierten Verhaltens der Protagonisten -- Antipathie äußert, so wird er in der zweiten Hälfte des Films eine Umkehr seiner Gefühle erleben.

Hintergründe

Altersfreigabe

In der ursprünglich gedrehten Fassung mussten einige wenige Einzelbilder (so genannte Gewaltspitzen) entfernt werden, um in den USA von der MPAA die Altersfreigabe R zu bekommen. Ganze Szenen wurden jedoch nicht entfernt. In Deutschland erhielt der Film von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft die Altersfreigabe Keine Jugendfreigabe. Die deutsche Kinofassung ist identisch mit der R-Rated-Version aus den USA. Die DVD ist allerdings auch als ca. 90-minütige Extended Version – ungekürzte Fassung erschienen, mit der Bewertung SPIO/JK geprüft, ist jedoch nur um etwa 9 Sekunden länger als die FSK-KJ-Version und darf ebenfalls einzig an Erwachsene abgegeben werden.

Filmvorlage

In der deutschen Vorschau erscheint die Einblendung „Inspiriert von wahren Ereignissen“. Dabei handelt es sich um eine angeblich von Eli Roths Freund Harry Knowles entdeckte thailändische Internetseite, auf der „Mordferien“ angepriesen würden. Knowles habe seinem Freund den Link zu dieser Website geschickt. Für die Summe von 10.000 US-Dollar würden Interessierte in einen Raum gebracht, bekämen eine geladene Pistole in die Hand gedrückt und könnten einen anderen Menschen töten. So hätten die Macher gemeinsam die Handlung zu Hostel entwickelt, nach dem Bericht Roths über die Internetseite.

Bei dieser offiziellen Darstellung handelt es sich warscheinlich um einen PR-Gag , da eine solche Website bisher als nicht existent gilt.

Politische Reaktionen

Slowakische Politiker und weitere Kritiker bemängelten, dass der Film die Slowakei in einem schlechten Licht darstelle. So werde das Land als heruntergekommen, korrupt und brutal dargestellt. Eine Reisegesellschaft des Landes lud Regisseur Eli Roth ein, das Land wirklich kennenzulernen, was von ihm aber abgelehnt wurde.

Grundlegende Fehler

In Wirklichkeit ist die Region um das "geheimnisvolle" Bratislava die zweitreichste Region der osteuropäischen Länder, reicher als viele Regionen Westeuropas wie z.B. Berlin (siehe z.B. die Graphik im Artikel Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, [1]|


Die Außenszenen des Films wurden nicht in der Slowakei, sondern im tschechischen Český Krumlov / Krumau an der Moldau realisiert, die Personen im Film sprechen tschechisch anstatt slowakisch, die „lokalen“ Schauspieler sind fast alle Tschechen. Weiterhin sind fast sämtliche Aufschriften auf Tschechisch oder Deutsch (nicht auf Slowakisch) geschrieben. Die im Film gezeigten PKW und Fernsehgeräte sind veraltet, die „lokale“ Musik besteht aus älteren Pop-Liedern slowakischer Musiker. Die Anmerkung im Film, in der Slowakei hätte es Krieg gegeben, ist ebenso inkorrekt, aber vom Regisseur absichtlich in den Film aufgenommen.

Trivia

  • Roth engagierte echte Straßenkinder, um die Straßengang zu spielen.
  • Eli Roth ist am Anfang des Films in einem Coffee-Shop zu sehen.
  • Als Paxton, Josh und Oli in die Herberge eintreten, läuft in einem Fernseher die Szene aus Quentin Tarantinos Pulp Fiction, in der Jules das berühmte Zitat nach Ezechiel 25,17 das erste Mal zitiert.
  • Der japanische Kultregisseur Takashi Miike hat einen Cameo-Auftritt.
  • Das Auto, welches von den Straßenkindern zerstört wird, ist ein Tatra 613.
  • Die auf der Visitenkarte des Folterklubs enthaltene E-Mail-Adresse endet mit „@gang.rus“. Im Internet existiert jedoch keine Top-Level-Domain mit dem Namen „.rus“; Russland verwendet „.ru“. Die Endung „.rus“ wurde deshalb benutzt, um eine gewisse Neutralität zu gewährleisten; ähnliches wird auch bei US-Filmen gemacht, wenn es um Telefonnummern in amerikanischen Spielfilmen geht.
  • Die auf dem Cover des Filmplakates abgebildete „Hinrichtung mit dem Bohrer“ ist im Film nicht enthalten.
  • Für das Filmfleisch und -blut wurde echtes Schweinefleisch und -blut verwendet, um es glaubwürdiger erscheinen zu lassen.
  • In dem Film sind mehrere Poster von Metal-Bands zu sehen. Für diese Poster stand die Filmcrew sowie der Buchhalter vor der Kamera, welcher tatsächlich früher als Sänger in einer Band mit diesem Namen war. Die Poster tauchen in dem Film an mehreren Stellen auf.
  • Der deutsche Bahnhof ist der Chemnitzer Hauptbahnhof.

Fortsetzung

Die Fortsetzung Hostel: Part II lief in den US-Kinos am 8. Juni 2007 an. In Deutschland sollte der Film unter dem Titel Hostel 2 am 14. Juni in die Kinos kommen, da der Film aber von der FSK keine Freigabe erhielt, wurde der Starttermin auf den 5. Juli 2007 verschoben.