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The White Angel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Film
Titel The White Angel
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1936
Länge 75 Minuten
Stab
Regie William Dieterle
Drehbuch Mordaunt Shaip und Delmar Daves nach der Biographie Eminent Victorians von Lytton Strachey und unter Verwendung des Gedichts The Lady with the Lamp von Henry Wadsworth Longfellow
Produktion Warner Brothers
Kamera Tony Gaudio
Besetzung
  • Kay Francis als Florence Nightingale
  • Ian Hunter als Reporter Fuller von The London Times
  • Donald Crisp als Dr. Hunt
  • Donald Woods als Charles Cooper

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The White Angel ist ein US-amerikanischer Spielfilm über das Wirken von Florence Nightingale während des Krimkrieges mit Kay Francis in der Hauptrolle.

Handlung

Der Film beschreibt in relativ geschönten Bildern die Geschichte von Florence Nightingale, der Begründerin der modernen Krankenpflege. Die Geschichte beginnt 1850 in der sehr späten Jugend von Florence, die als junge Dame der besseren Gesellschaft darunter leidet, keine sinnvolle Aufgabe zu finden, außer auf einen Ehemann zu warten. Sie klagt:

I never feel so useless, so devoid of any purpose. Half of our life is spent doing nothing. That’s supposed to be a the whole duty of a woman.

Charles Cooper, ein geduldiger Verehrer, dessen Charakter auf dem realen Richard Monekton Milnes basiert, bringt sie schließlich auf die Idee, Krankenschwester zu werden. Unterstützt von ihren Eltern gelingt es der jungen Florence Nightingale gegen schwersten Widerstand der männlichen Leitung bald, eine verantwortungsvolle Position zu übernehmen. Nach der ersten Konfrontation kehrt Florence zurück und meint mit Verachtung in der Stimme über den Leiter des Hospitals:

He told me to go home and find a husband.

Mit dem Ausbruch des Krimkrieges reist sie im Oktober 1854 in Begleitung von 38 Mitschwestern auf die Krim. Im Hospital von Scutari findet sie unhaltbare, menschenunwürdige hygienische Zustände vor. Schwerverletzte, Sterbende und leicht Verwundete liegen ohne jede Ordnung teilweise auf dem nackten Boden. Innerhalb von drei Wochen nach ihrer Ankunft sind bereits 2.300 neue Fälle eingeliefert und die Sterblichkeit nimmt mit jedem Tag zu.

Der zynische, boshafte und intrigante Leiter des Hospitals, Dr. Hunt, lehnt jede Einmischung von Florence Nightingale ab. Jede Form der Verständigung scheitert und am Ende droht er mit einer offiziellen Beschwerde über die eigenmächtigen Verbesserungen, die Florence Nightingale einführt. Sie antwortet kurz angebunden:

Dr. Hunt. One of the most important things in nursing is not to chatter.

Nachdem Florence entdeckt, dass einige Mitschwestern mit den Offizieren flirten und auf der Suche nach Ehemännern sind, spricht sie deutliche Worte:

Husbands? No nurse has life of her own. There is whole time job. I shall give orders to send you back to England.

Sie lässt daraufhin zum ersten Mal die Krankenschwestern einen offiziellen Eid auf die unablässige Pflichterfüllung unter allen Umständen schwören. Trotz der Erfolge, so sinkt die Sterblichkeit von 420 pro 1000 auf nur noch 22 von 1000, versucht Dr. Hunt alles, Florence zu sabotieren. Ihre Rettung ist der Kriegskorrespondent Fuller von The London Times, der regelmäßig über die Erfolge der Lady with a Lamp berichtet.

Florence Nightingale erkrankt schwer an Cholera, erholt sich jedoch, nur um lernen, dass Dr. Hunt während ihrer Abwesenheit alle Reformen rückgängig gemacht hat. Frustriert ruft sie aus:

If anything kills me, it will be my anger against this deadly system.

Voll Wut kehrt sie zurück nach Scutari, entlässt die leitende Oberschwester und gewinnt schließlich gegen Dr. Hunt, der unehrenvoll entlassen wird. 1857, mit de Ende des Krieges, kehrt Nightingale im Triumph wieder in die Heimat.

Hintergrund

Kay Francis war 1936 mit 227.000 US-Dollar der höchstbezahlte weibliche Star bei Warner Brothers. Ihr letzter Film I Found Stella Parrish war ein großer finanzieller Erfolg und das Studio gab dem Drängen von Francis nach, ihr endlich eine große dramatische Rolle zu geben.

Biographische Filme über berühmte Persönlichkeiten aus Politik und Forschung waren seit Aufkommen des Tonfilms immer beliebter geworden. George Arliss, ein bekannter Darsteller der Tage, spielte Voltaire, Kardinal Richelieu und Nathan Rothschild. Ronald Colman war Clive of India. Das Studio Warner Brothers und der Regisseur William Dieterle waren spätestens mit dem Triumph von The Story of Louis Pasteur, der für Paul Muni einen Oscar gewann, auf respektvoll in Szene gesetzte Filme abonniert, die mehr oder weniger geschönte Darstellung von Lebensbildern bekannter Menschen zum Thema hatten.

Die Wahl von Florence Nightingale war mit gewissen Problemen behaftet. Einerseits war der echte Charakter der Begründerin der modernen Krankenpflege komplex. Sie war stets fest davon überzeugt, von Gott selber 1837 den Auftrag bekommen zu haben, zum Wohle der Menschheit tätig zu sein. Ihr Regiment auf der Krim war harsch und nicht frei von Bigotterie. All diese Aspekte tauchen nicht auf im Drehbuch, dass den Charakter viel weicher, edler und sanfter zeichnet. Darüber hinaus musste dem Umstand Rechnung getragen werden, dass Francis als eine der bestangezogensten Stars der Zeit galt. Francis wechselt im ersten Drittel des Films 18 Mal ihr Outfit und auch die Schwesterntracht weist zu keinem einzigen Zeitpunkt auch nur eine Falte auf.

Der Film sollte ursprünglich mit dem Empfang von Florence Nightingale bei Queen Victoria enden. Die Königin sollte ihr eine Brosche mit der Inschrift Blessed are the Merciful verleihen. Doch Richard Chamberlain, der Premierminister von England, persönlich untersagte dem Studio, eine solche Szene zu drehen. Insoweit endet der Streifen etwas banal. An der Kinokasse war The White Angel, der zunächst unter dem Titel Angel of Mercy in den Verleih kommen sollte, wenig erfolgreich.

Der Charakter von Florence Nightingale wurde noch einmal, 1951 mit Anna Neagle als The Lady With a Lamp verfilmt. Julie Harris spielte die Rolle 1964 unter dem Titel The Holy Terror im US-Fernsehen. Eine Version, die mehr die romantischen Verwicklungen im Hospital in den Vordergrund stellte, wurde mit 1985 mit Jaclyn Smith und Timothy Dalton produziert.

Kritik

Die meisten Kritiker bescheinigten dem Film und seinem Star Integrität und Pathos.

Daily Variety meinte:

Kay Francis steps into high niche as an important actress in her superb portrait of Florence Nightingale.. her fine, sensitive and altogether impressive performance opens up new screen cycle for a personality already high in popular esteem.

Modern Picture Daily

Kay Francis captures the indomitable courage of the character and give a performance that stirs the emotions.

Etwas verhaltener war die New York Times:

The Warners, prompted by the success of their "Story of Louis Pasteur," are offering a new medical biography in "The White Angel," ...A respectful—in fact, a worshipful—history of Florence Nightingale, founder of modern nursing, the picture is dignified, reasonably accurate, deeply moving and dismayingly pompous. These descriptives are contradictory, which cannot be helped, for the film itself is a curious admixture of good and bad. Perhaps we had best stand on the adjective "worthwhile." The epithet is not as faint as it sounds; not too many of any year's pictures are truly worth the seeing...Miss Nightingale, unlike the probationers in the Loretta Young school of nursing, is not unduly torn between a handsome juvenile and a professional career...Like "Pasteur," the film is a chronicle of conflict between enlightenment and ignorance; a dramatization of forces beyond the usual interests of Hollywood. And, in the main, it has been excellently served by its cast and director. Miss Francis's performance is sincere and eloquent, however we may regret its reverential tone. ..The sincerity of the Warners' attempt deserves our respect, even if the picture does not fully achieve its destiny.