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Nordfront (Rote Armee)

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Die Nordfront war eine militärische Formation der Roten Armee während des Zweiten Weltkriegs. Die Front wurde nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 24. Juni 1941 aus dem Leningrader Militärbezirk gebildet und bestand bis zum 23. August 1941 als sie in die Karelische Front und die Leningrader Front aufgeteilt wurde. Ihr Hauptauftrag war die Verteidigung der Halbinsel Kola und der Nordmeerküste, sowie des Bereichs nördlich der Küste des Bottnischen Meerbusens. Zu diesem Zweck waren dem Oberkommando der Front die 7., 14. und 23. Armee sowie eine Vielzahl kleinerer Einheiten unterstellt. Ebenso unterstanden der Front eine Luftarmee und ab dem 28. Juni 1941 auch die Baltische Flotte.

Am 19. August 1941 wurden die 8. und 48. Armee der Nordwestfront dem Oberkommando der Nordfront unterstellt. Vom 25. - 29. Juni führten die Fliegerverbände der Front, in Zusammenwirken mit den Seefliegerkräften der Nord- und der Baltischen Flotte Angriffe auf gegnerische Fliegerstützpunkte in Finnland und Nordnorwegen.

Die Front konnte den Vormarsch der deutschen und finnischen Truppen, die am 29. Juni im Bereich der Nordfront zum Angriff übergegangen waren, westlich von Liza, 90 Kilometer westlich Kandalakschi, westlich Uchti, am Rogo-See, am Onegasee, am Swir, und auf der Karelischen Landenge auf der Grenzlinie von 1939 stoppen.

Auf Befehl des sowjetischen Oberkommandos wurde der Front am 10. Juli die Verteidigung Leningrads übertragen, wobei sie von der Luschsker Operativen Gruppe unter Generalleutnant K. P. Pjadschev, die die Fliegerverbänden der Nordfront, der Baltischen und der Nordflotten, sowie durch das 7. Flak-Korps unterstütz wurde. Die hartnäckige Verteidigung auf Höhe der Luschsker Verteidigungslinie konnten den Vormarsch der deutschen Truppen auf Leningrad fast einen Monat lang aufhalten.

Mit Befehl vom 23. August 1941 ordnete die das sowjetische Oberkommando die Aufteilung der Front in die Leningrader und die Karelische Front an, die am 26. August vollzogen wurde.

Oberkommando

  • Generalleutnant Markian Michailowitsch Popow (Juni - August 1941)
  • Korpskommissar N. N. Kljementev (Mitglied des Militärsowjets, Juni - August 1941)
  • Generalmajor D.N. Nikischev (Stabschef, Juni - August 1941)
  • Oberst N.W. Gorodezkij (Stabschef, August 1941)

Die Nordfront am 24. Juni 1941

Oberbefehlshaber Generalleutnant Markian Michailowitsch Popow
Chef des Generalstabs Generalmajor D. N. Nikischew
Mitglied des Militärsowjets Korpskommissar N. N. Klementjew
Zuständigkeitsbereich Nordmeerküste bis Narwa
Hauptquartier Leningrad

Unterstellte Einheiten

14. Armee

Oberbefehlshaber: Generalleutnant W. A. Frolow Standort: Murmansk)

XXXXII. Schützenkorps (Generalmajor R.I.Panin - Salla) 104. Schützendivision
122. Schützendivision
14. Schützendivision
52. Schützendivision
23. Befestigtes Gebiet (Murmansk)
104. Artillerie-Regiment (Reserve des Oberkommandos - RGK)
1. Panzer-Division (Generalmajor W. I. Baranow)(östlich Salla) 370 Panzer (davon 6 KW-1, 89 BT-5, 176 BT-7, 18 T-26 und 38 T-28)
1. Gemischte Flieger-Division
42. Artilleriefliegerstaffel
31. Selbständiges Pionier-Bataillon

7. Armee

Oberbefehlshaber: Generalleutnant F. D. Gorolenko Standort: (NO Ladoga-See)

54. Schützendivision
71. Schützendivision
168. Schützendivision
237. Schützendivision
26. Befestigtes Gebiet (Sortawalo)
208. Selbständige Flak-Abteilung
55. Gemischte Flieger-Division
184. Selbständiges Pionier-Bataillon

23. Armee

Oberbefehlshaber: Generalleutnant P. S. Pschennikow Standort: (Karelischer Isthmus)

XIX. Schützenkorps (Generalmajor N.N.Gerasimow) 115. Schützendivision
142. Schützendivision
L. Schützenkorps (Generalmajor V.I. S'tscherbakow) 43. Schützendivision
70. Schützendivision
123. Schützendivision
27. Befestigtes Gebiet (Kexholm)
28. Befestigtes Gebiet (Wyborg)
24. Korps-Artillerie-Regiment
28. Korps-Artillerie-Regiment
43. Korps-Artillerie-Regiment
573. Kanonen-Artillerie-Regiment
101. Haubitzen-Artillerie-Regiment (RGK)
108. schweres Haubitzen-Artillerie-Regiment (RGK)
519. schweres Haubitzen-Artillerie-Regiment (RGK)
20. Selbständige Mörser-Abteilung
27. Selbständige Flak-Abteilung
241. Selbständige Flak-Abteilung
X. Mechanisiertes Korps (Generalmajor I. G. Lasarew) 21. Panzer-Division 224 Panzer (überwiegend T-26)
24. Panzer-Division 174 Panzer (überwiegend BT-5)
198. motorisierte Schützendivision
7. Kradschützen-Regiment
5. Gemischte Flieger-Division
41. Bomber-Division
15. Artilleriefliegerstaffel
19. Artilleriefliegerstaffel
109. motorisiertes Pionier-Bataillon
153. Selbständiges Pionier-Bataillon

Der Front unmittelbar unterstellte Truppen

177. Schützendivision
191. Schützendivision
8. Schützenbrigade
21. Befestigtes Gebiet
22. Befestigtes Gebiet (Karelien)
25. Befestigtes Gebiet (Pskow)
29. Befestigtes Gebiet
541. Haubitzen-Artillerie-Regiment (RGK)
577. Haubitzen-Artillerie-Regiment (RGK)
II. Luftverteidigungs-Korps (PVO) 115. Flak-Regiment
169. Flak-Regiment
189. Flak-Regiment
192. Flak-Regiment
351. Flak-Regiment
Luftverteidigungs-Brigade Wyborg
Luftverteidigungs-Brigade Murmansk
Luftverteidigungs-Brigade Pskow
Luftverteidigungs-Brigade Luga
Luftverteidigungs-Brigade Petrosawodsk
I. Mechanisiertes Korps (Generalmajor Mikhail Lvovitch Tschernjawski, Pskow) 3. Panzer-Division (Oberst K. Iu. Andrejew) 338 Panzer (davon 232 BT-7, 70 T-26 und 40 T-28)
163. motorisierte Schützendivision (Generalmajor Iwan Michailowitsch Kusnetsow) 254 Panzer (davon 25 BT-5 und 229 T-26)
5. Krad-Schützenregiment (Oberstleutnant K. N. Winduschew)
PVO-Nord (Generalmajor Protsvetkin) 2. Gemischte Flieger-Division
39. Jagdflieger-Division
3. Abfangjäger-Division
54. Abfangjäger-Division
311. Aufklärungsflieger-Division
103. Artilleriefliegerstaffel
12. Pionier-Regiment
29. Pionier-Regiment
6. Ponton-Brücken-Regiment
NKWD-Grenzschutz-Regiment 7
NKWD-Grenzschutz-Regiment 9
NKWD-Grenzschutz-Regiment 11

Quellen

  • Glantz, Stumbling Colossus, 1998, Appendix A

Siehe auch

Schematische Kriegsgliederung der Roten Armee am 22. Juni 1941