Heil

drückt Begnadung, Erfolg, Ganzheit, Gesundheit und in religiöser Bedeutung Erlösung aus
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. November 2004 um 23:07 Uhr durch 62.47.215.97 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Heil bedeutete ursprünglich eine altnordische Vorstellung, welche die persönliche Eigenschaft bezeichnete, allgemein (eine glückliche Hand bei Allem zu haben) oder speziell (einen grünen Daumen zu haben), kurz: 'Glück' zu haben, noch über eine bloße Glückssträhne hinaus. "Heil" zu haben war durchaus nicht damit identisch, tüchtig oder tapfer zu sein - vgl. dazu ähnlich magisch besetzte Begriffe wie Tyche, Fortuna ("Fortüne"), Schicksal. Antonym zum "Heil" war und (eingeschränkt) ist "Unheil" (vgl. dazu das - bekanntermaßen schwarze und klebrige - "Pech").

Der dänische Religions- und Sozialwissenschaftler Wilhelm Grönbech (Geist der Germanen) erforschte diese Vorstellungen erstmals gründlich.

In der Alltagssprache drückt "Heil" als veraltetes Wort Begnadung, Erfolg oder Gesundheit aus und wurde/wird auch in diesen Bedeutungen (oft abgewandelt) verwendet (z.B.: "heilig" bzw. "Waidmanns Heil!" bzw. "heilsam").

Heute häufiger ist jedoch die Gedankenverbindung zum Ausruf Heil  ! (entspricht dem englischen Hail !), der eine grüßende Anrufformel (Interjektion) war (vgl. Hoch!), aber nach dem exzessiven Gebrauch im Nationalsozialismus (Heil Hitler, Sieg Heil) vollständig außer Gebrauch geraten ist.

In Teilen Österreichs wird "Heil" jedoch noch heutzutage als ganz normaler Gruss unter Freunden verwendet, so wie in Bayern das "Servus". Das hat damit zu tun, dass das "Heil" vor allem früher als Standard-Grussformel verwendet wurde, die sich bis heute gehalten hat.

Siehe auch: Heiland, heilig, Heilkunst