Maria Theresia
Erzherzogin Maria Theresia von Österreich (* 13. Mai 1717 in Wien; † 29. November 1780 in Wien), war eine österreichische Fürstin aus dem Hause Habsburg. Als regierende Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen (1740–1780) war sie eine der mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit. Sie war die Ehefrau des römisch-deutschen Kaisers Franz I. Stephan und Mitregentin ihres Sohnes, Kaiser Josephs II. Sie selbst war eine Kaiserin nur im Sinne der Kaisergattin, hatte jedoch zweifellos mehr Macht als ihr Mann.

Titel
Nach dem Tode ihres Gatten Franz I. Stephan:
Maria Theresia von Gottes Gnaden Römische Kaiserin Wittib, Königin zu Hungarn, Böheim, Dalmatien, Croatien, Slavonien, Gallizien, Lodomerien, etc. etc., Erzherzogin zu Österreich, Herzogin zu Burgund, zu Steyer, zu Kärnten und zu Crain, Großfürstin zu Siebenbürgen, Marggräfin zu Mähren, Herzogin zu Braband, zu Limburg, zu Luxenburg und zu Geldern, zu Württemberg, zu Ober- und Nieder-Schlesien, zu Mailand, zu Mantua, zu Parma, zu Piacenza, zu Guastala, zu Auschwitz und Zator, Fürstin zu Schwaben, gefürstete Gräfin zu Habsburg, zu Flandern, zu Tirol, zu Hennegau, zu Kyburg, zu Görz und zu Gradisca, Marggräfin des Heiligen Römischen Reiches, zu Burgau, zu Ober- und Nieder-Laußnitz, Gräfin zu Namur, Frau auf der Windischen Mark und zu Mecheln, verwittibte Herzogin zu Lothringen und Baar, Großherzogin zu Toskana.
Leben
Erzherzogin Maria Theresia von Österreich erblickte am 13. Mai 1717 als zweites Kind von Kaiser Karl VI. und seiner Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel in Wien das Licht der Welt. Kaiser Karl VI. war der letzte männliche Nachkomme des Hauses Habsburg und hoffte bis zu seinem Tod, dass seine Gemahlin ihm nach drei Töchtern und einem früh verstorbenen Sohn noch einen männlichen Nachfolger schenken würde. Maria Theresia verbrachte deshalb eine unbekümmerte Kindheit im Kreise ihrer Familie und entwickelte sich zu einer selbstbewussten jungen Dame. Karl VI. erließ schon im Jahre 1713 die Pragmatische Sanktion. Diese beinhaltete, dass seine älteste Tochter im Falle des Fehlens eines männlichen Thronfolgers seine Nachfolge antreten konnte. Er hob so die Erbfolge des salischen Gesetzes auf, das die Nachfolge von Töchtern ausschloss. Erzherzogin Maria Theresia wurde deshalb nach dem Tod ihres Vaters zur neuen Herrscherin, da sie die älteste Tochter Karls VI. war und der einzige männliche Thronfolger Erzherzog Leopold im Jahr seiner Geburt 1716 starb.
Maria Theresia heiratete am 12. Februar 1736 in Wien Herzog Franz I. Stephan von Lothringen, der zugunsten dieser Vermählung sein Herzogtum Lothringen gegen das Herzogtum Toskana eintauschen musste. Im Rahmen dieser Heirat wurde das Haus Habsburg-Lothringen begründet. Es war der Überlieferung zufolge eine Liebesheirat. Nach dem Tode ihres Vaters im Jahre 1740 war ihre Nachfolge trotz der Pragmatischen Sanktion gefährdet. Das Haus Habsburg verlor erst einmal die Kaiserkrone, die an die Wittelsbacher ging. Erst 1745 wurde Franz Stephan zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt und Maria Theresia nannte sich auch "Römische Kaiserin", obwohl sie nie zu einer solchen gekrönt wurde.
Maria Theresias unsichere Lage als Thronerbin ausnutzend, begann Friedrich der Große von Preußen (1712-1786) noch im Jahre des Todes Karls VI. mit dem Einmarsch in Schlesien (Österreichischer Erbfolgekrieg) und eroberte die am stärksten industrialisierte Region des Erzherzogtums für Preußen. Obwohl auch Bayern und Frankreich in die westlichen Gebiete Österreichs eindrangen, wurde Friedrich der Hauptfeind während Maria Theresias Regentschaft. Ihre Innen- und Außenpolitik war darauf ausgerichtet, Preußen „im Felde” zu schlagen und wieder in den Besitz der annektierten Gebiete zu gelangen.
Sie verdoppelte die Stärke ihrer Armee und erhob zusätzliche Steuern für die Regierung und das Militär. Sie legte die Kanzleien von Österreich und Böhmen zusammen und zentralisierte und stärkte so die Regierung. Justiz und Exekutive wurden vor der Zusammenlegung gemeinsam von der selben Behörde ausgeübt. Maria Theresia schuf ein Höchstgericht, dessen Aufgabe es war, das Recht in den österreichischen Landen aufrecht zu erhalten. Sie regelte den Schulbetrieb durch Einführung der Schulpflicht in der "Allgemeinde Schulordnung". Diese Reformen stärkten die Wirtschaft. Noch bis heute wird in der von ihr gegründeten Schule „Theresianum” in Wien unterrichtet.
In der Außenpolitik beendete sie das Bündnis mit Großbritannien, auf Rat ihres Kanzlers Wenzel Anton Graf Kaunitz (1711-1794). Dieser hatte zuvor den ehemaligen Spitzendiplomaten und langjährigen Berater des Hofes, den Freiherrn von Bartenstein, 1753 außenpolitisch kaltgestellt; Wien verbündete sich daraufhin mit Russland und Frankreich.
1751 ließ Maria Theresia in Wiener Neustadt die Theresianische Militärakademie errichten. Die medizinische Fakultät der Universität Wien wurde besser ausgestattet und die Universität um die "Neue Aula" erweitert.
Nachdem diese Reformen Wirkung gezeigt hatten, bereitete Maria Theresia die Armee 1756 auf einen Angriff auf Preußen vor. Friedrich II. kam ihr zuvor und marschierte in Obersachsen - einem Verbündeten Österreichs - ein. Damit begann der siebenjährige Krieg, der 1763 mit dem Frieden von Hubertusburg, mit dem Schlesien endgültig an Preußen fiel, wieder endete.
Ihr Hauptaugenmerk lag von nun an, nach dem Krieg und Verlust von Schlesien darauf, den Frieden zu erhalten. Zwei Jahre später starb ihr Ehemann Kaiser Franz I.. Maria Theresia war davon so stark betroffen, dass sie 15 Jahre lang, bis zu ihrem Tod, Trauerkleidung trug. Ihr ältester Sohn, Joseph II. (1741-1790), regierte zusammen mit seiner Mutter als Mitregent, vertrat aber oftmals eine gegensätzliche politische Meinung.
Stammbaum
Stammbaum Kaiserin Maria Theresia | ||||||||
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Urgroßeltern |
Kaiser Ferdinand III. (1608–1657) |
Kurfürst Philipp Wilhelm (Pfalz) (1615–1690) |
Herzog Anton Ulrich (Braunschweig-Wolfenbüttel) (1633–1714) |
Graf Albrecht Ernst I. von Oettingen-Oettingen (1642–1683) | ||||
Großeltern |
Kaiser Leopold I. (1640–1705) |
Herzog Ludwig Rudolf (Braunschweig-Wolfenbüttel) (1671–1735) | ||||||
Eltern |
Kaiser Karl VI. (1685–1740) | |||||||
Maria Theresia (1717–1780), Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation |
Pragmatische Sanktion
Als Pragmatische Sanktion bezeichnete das römisch-byzantinische Staatsrecht allgemein ein Reskript des Kaisers, das in besonders feierlicher Form erging. In diesem Sinne bezeichnete sich etwa auch der Westfälische Frieden von 1648 selbst als "perpetua lex et pragmatica Imperii sanctio".
Im Besonderen wird unter "Pragmatischer Sanktion" eine am 19. April 1713 von Kaiser Karl VI. veröffentlichte Urkunde verstanden, die die Unteilbarkeit und Untrennbarkeit aller habsburgischen Erbkönigreiche und Länder festlegte und zu diesem Zweck eine einheitliche Erbfolgeordnung, und zwar nach dem Grundsatz der Primogenitur mit subsidiärer weiblicher Erbfolge für diese Länder einführte.
Nach dem Tode Karls VI. 1740 trat dessen älteste Tochter Maria Theresia unter Berufung auf die Pragmatische Sanktion die Nachfolge in den habsburgischen Ländern an. Die vielfach anzutreffende Behauptung allerdings, Karl VI. hätte die Pragmatische Sanktion zugunsten seiner Tochter erlassen, kann schon deshalb nicht richtig sein, weil Maria Theresia erst nachher, nämlich 1717, geboren wurde. Zudem hatte Karl VI. mit Leopold auch einen männlichen Nachkommen, der allerdings 1716 als Baby verstarb.
Die Pragmatische Sanktion geht unmittelbar auf die im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs abgeschlossenen habsburgischen Hausverträge vom 12. September 1703, namentlich auf das pactum mutuae successionis, zurück, welches im Wesentlichen denselben Inhalt wie die Pragmatische Sanktion, zusätzlich aber noch ein wechselseitiges Erbrecht der Nachkommen der damaligen kaiserlichen Prinzen Joseph und Karl vorgesehen hatte und - im Gegensatz zur feierlich verkündeten Pragmatischen Sanktion - geheim gehalten worden war. Die Bedeutung der Pragmatischen Sanktion liegt also nicht zuletzt in ihrer Veröffentlichung der schon seit zehn Jahren geltenden Bestimmungen.
Vor allem aber war die Pragmatische Sanktion im Gegensatz zum pactum mutuae successionis nicht nur ein Hausgesetz, sondern wurde entsprechend dem Staatsrecht der einzelnen habsburgischen Erbkönigreiche und Länder in jedem dieser Länder formell in Kraft gesetzt. Als letzter gab der ungarische Landtag durch die Gesetzesartikel I, II und III aus 1723 seine Zustimmung zur Pragmatischen Sanktion, wenngleich mit einigen Abweichungen, die jedoch praktisch keine Bedeutung haben sollten. Die diplomatischen Bemühungen Karls VI. mit Unterstützung seines engsten Beraters Freiherr von Bartenstein um die Anerkennung der Pragmatischen Sanktion durch die auswärtigen Mächte gelang nur bedingt: Nach dem Tode des Kaisers wurde Maria Theresias Erbrecht insbesondere von Karl Albrecht von Bayern, der mit einer Tochter Kaiser Josephs I. verheiratet war, bestritten, und es begann der Österreichische Erbfolgekrieg. Im Frieden von Aachen 1748 wurde die Pragmatische Sanktion allgemein anerkannt, und sie blieb bis zum Untergang der Monarchie 1918 in Geltung.
In der österreichischen Historiographie (insbesondere vor 1918) galt die Pragmatische Sanktion und ihre Anerkennung durch die Länder als eigentlicher Gründungsakt der Habsburgermonarchie, weil die Länder damit ihren Willen zum Aufbau eines gemeinsamen Staatswesens bekundet hätten. Tatsächlich gab es bis zur Pragmatischen Sanktion keine Verfassungsurkunde, die die Zugehörigkeit der Kronländer zu einem gemeinsamen Staat festgelegt hat. Auch berief sich der Österreichisch-Ungarische Ausgleich von 1867 ausdrücklich auf die Pragmatische Sanktion als Grundlage der Verbindung zwischen den "Ländern der ungarischen Krone" und den "übrigen Königreichen und Ländern Seiner Majestät". Insofern war die Pragmatische Sanktion bis 1918 von hoher verfassungsrechtlicher wie auch symbolischer Bedeutung für den Bestand der Donaumonarchie und deren regierender Dynastie.
Nachkommen Maria Theresias
Aus der Ehe mit dem römisch-deutschen Kaiser Franz I. Stephan, Sohn des Herzog Leopold Josef von Lothringen und dessen Gattin Prinzessin Elisabeth Charlotte von Orléans, gingen 16 Kinder hervor.
Elisabeth Charlotte von Orleans war die Tochter Philipp I. und der Liselotte von der Pfalz.
- Maria Elisabeth (1737-1740)
- Maria Anna (1738-1789), lebte später in Klagenfurt
- Maria Karolina (1740-1741)
- Joseph II. (1741-1790)
- ∞ 1760 Prinzessin Isabella von Parma, Tochter Herzog Philipp von Parma, Piacenza, Guastella
- ∞ 1765 Prinzessin Maria Josepha von Bayern, Tochter Kaiser Karl VII.
- Marie Christine (1742-1798) ∞ 1766 Herzog Albert von Sachsen-Teschen
- Maria Elisabeth (1743-1808), Äbtissin in Innsbruck
- Karl Joseph (1745-1761), Erzherzog
- Maria Amalia (1746-1804) ∞ 1769 Herzog Ferdinand von Parma, Sohn Herzog Philipp von Parma, Piacenca, Guastella
- Leopold II. (1747-1792) ∞ 1765 Infantin Maria Ludovica von Spanien a.d.H. Bourbon, Tochter König Karl III.
- Karolina (*/† 1748), Erzherzogin
- Johanna Gabriela (1750-1762) (verlobt) König Ferdinand I. von Bourbon-Sizilien
- Maria Josepha (1751-1767) (verlobt) König Ferdinand I. von Bourbon-Sizilien
- Maria Karolina (1752-1814) ∞ 1768 König Ferdinand I. von Bourbon-Sizilien, Sohn König Karl III. von Spanien
- Ferdinand Karl Anton (1754-1806) ∞ 1771 Herzogin Maria Beatrice d'Este, Tochter Herzog Herkules III. von Modena-d`Este
- Marie Antoinette (Maria Antonia) (1755-1793) ∞ 1770 König Ludwig XVI. von Frankreich, Sohn des Dauphin Ludwig von Bourbon
- Maximilian Franz (1756-1801), Erzbischof, Kurfürst von Köln
Heiratspolitik
Maria Theresia, die sich in erster Linie als Herrscherin des Vielvölkerstaates Österreich sah, versuchte ihre Kinder möglichst vorteilhaft zu verheiraten und erhoffte sich von den Eheschließungen mit den Bourbonen einen Machtzuwachs für das Haus Österreich. Die Söhne und Töchter mussten ihren eigenen Willen dem Staatswohl unterordnen und Personen heiraten, die ihre Mutter für sie ausgesucht hatte.
Die Erziehung der Erzherzoginnen und Erzherzogen basierte von klein auf einem strengen Schulungsprogramm, das Maria Theresia von Österreich speziell für ihre große Kinderschar ausgearbeitet hatte. Der Stundenplan beinhaltete Tanzstunden, Theateraufführungen, Geschichte, Malen, Rechtschreibung, Staatskunde, ein wenig Mathematik und das Lernen von Fremdsprachen. Die Mädchen wurden zudem in Handarbeiten und in der Konversationslehre unterwiesen.
Maria Theresia und ihr Minister Kaunitz verfolgten nämlich das ehrgeizige Ziel, die politischen Beziehungen Österreichs zu den ausländischen Staaten und die Stellung Österreichs in Europa zu verbessern. Maria Theresia wusste, dass verwandtschaftliche Bindungen oft eine Stärkung des außenpolitischen Einflusses nach sich zogen und schmiedete deshalb schon sehr früh Heiratespläne für ihre 14 überlebenden Kinder. In ständiger Angst vor Friedrich II. von Preußen konzentrierte sie sich im Rahmen dieser Eheplanungen vor allem auf die Erweiterung der familiären Verbindungen zu den damals in Frankreich, Spanien, Neapel-Sizilien und Parma regierenden Bourbonen und einer daraus resultierenden verbesserten Kommunikation zwischen Habsburgern und Bourbonen.
Als erstes Heiratsprojekt aus einer Reihe von geplanten Verbindungen zwischen Bourbonen und Habsburgern wurde die Vermählung zwischen Erzherzog Joseph, dem späteren Kaiser Joseph II. von Österreich mit Maria Isabella von Bourbon-Parma realisiert. Als nächstes musste Josephs Bruder Leopold, der spätere Kaiser Leopold II. (HRR), in die Pläne seiner Mutter einwilligen und Prinzessin Maria Ludovika von Spanien ehelichen. Der dritte Sohn, Erzherzog Ferdinand Karl und späterer Herzog Ferdinand von Modena-Este, wurde von Maria Theresia mit der Erbin von Modena, Herzogin Beatrix von Modena-Este, verheiratet.
Im Vergleich zu der reibungslosen Realisierung der Heiratsprojekte ihrer Söhne, wurde Maria Theresia bei den Eheverhandlungen ihrer Töchter mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Die älteste Tochter, Erzherzogin Maria Anna, blieb aufgrund ihrer schlechten Gesundheit unverheiratet. Das kurz vor der Verwirklichung stehende Heiratsprojekt, die Vermählung zwischen der hübschen Erzherzogin Marie Elisabeth von Österreich und dem französischen König Ludwig XV., scheiterte an einer Pockenerkrankung der jungen Erzherzogin. Während sich Erzherzogin Marie Christine von Österreich als einzige ihren Ehemann, Herzog Albert von Sachsen-Teschen, selbst auswählen durfte, wurde Erzherzogin Maria Amalia von Österreich gegen ihren Willen und mit heftigen Widerstand seitens der jungen Frau mit Herzog Ferdinand I. von Bourbon-Parma verheiratet. Erzherzogin Johanna Gabriela von Österreich und ihre Schwester Erzherzogin Maria Josepha von Österreich starben beide an den Pocken, sodass Erzherzogin Maria Karolina den Platz als Braut von König Ferdinand I. von Neapel-Sizilien einnehmen musste. Die Heirat von Maria Karolinas Lieblingsschwester, Erzherzogin Maria Antonia von Österreich, und dem späteren König Ludwig XVI. von Frankreich war das letzte und zugleich ehrgeizigste Eheprojekt von Maria Theresia.
Schloss Hof
1755 erwarb Maria Theresia von den Erben Prinz Eugens das Jagdschloss Schloss Hof. Von 1725 bis 1729 entstand so unter der Leitung von Lucas von Hildebrandt ein beschauliches Refugium für Prinz Eugen von Savoyen, das für seine höfischen Feste bekannt war. Um bequem Platz zu schaffen für Gäste und Hofstaat, ließ Maria Theresia das Gebäude um eine Etage aufstocken und gab ihm damit im Wesentlichen das heutige Erscheinungsbild.
Schloss Schönbrunn
Mit dem Namen Maria Theresias ist der Bau von Schloss Schönbrunn in Wien verbunden. Fischer von Erlach erbaute in den Jahren 1696 bis 1700 in der Aufgabenstellung von Joseph I. diese kaiserliche Sommerresidenz. Der erste Entwurf enthielt den Bau eines gigantischen Schlosses auf dem "Gloriette-Hügel" und wurde nicht verwirklicht. Es wurde ein 175 m langes und 55 m breites Schlossgebäude gebaut. Es besaß zur Hof- und Parkseite hin zwei reich gegliederte Blockfassaden. Die Struktur, die stufenweise hervortretenden Flügel der Hofseite erinnern an das Versailler Vorbild des Schlosses. Weitere Merkmale des Baues erinnern auch an den italienischen Palastbau der damaligen Zeit. Der Außenbau der Wände ist in einen warmen Gelbton gehalten, dieser wird auch als Schönbrunner Gelb bezeichnet.
Das ehemalige Jagdschloss Josephs I. wurde unter Kaiserin Maria Theresia zu einem Residenzschloss umstrukturiert und umgebaut. Das Schloss Schönbrunn wurde das Lieblingschloss der Kaiserin. Sie verbrachte dort ihre Sommermonate mit ihrer Familie.
Wichtige Ereignisse
- 1736 Ehe mit Herzog Franz Stephan von Lothringen, (ab 1745 wurde er Kaiser Franz I. Stephan (HRR)).
- 1740-48 Österreichischer Erbfolgekrieg und damit Verlust von Schlesien an Preußen und vom Herzogtum Parma und Piacenza an die Bourbonen.
- 1756-63 Siebenjähriger Krieg; Stiftung des Maria Theresia-Ordens
- 1765 Franz I. Stephan starb am 18. August in Innsbruck, wenige Tage nach der Hochzeit von Erzherzog Leopold. Maria Theresia trug ab dato nur mehr schwarz.
- 1774 Regelung des Schulbetriebs durch die "Allgemeine Schulordnung" (Einführung der Schulpflicht (Unterrichtspflicht), 6.-12. Lebensjahr)
- 1775 Erwerb der Bukowina (heute zwischen Rumänien und der Ukraine geteilt) von den Osmanen
- 1778/79 Bayerischer Erbfolgekrieg
Literatur
- Alfred von Arneth: Geschichte Maria Theresias. Biblio-Verlag, Osnabrück 1971, 10 Bände, <Repr. d. Ausg. Wien 1863-1879>, ISBN 3-7648-0030-5
- Peter Berglar: Maria Theresia. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek, Rowohlt 2004, ISBN 3-499-50286-0
- Gabriele Marie Christen (eigentlich: Gaby Schuster): Maria Theresia - Zwischen Thron und Liebe. Droemer/Knaur, 2005, ISBN 3-426-63225-X (Roman-Biographie)
- Franz Herre: Maria Theresia, die große Habsburgerin. Piper, München 2004, ISBN 3-492-24213-8
- Hermann Schreiber: Maria Theresia - Schicksalsstunde Habsburgs. Casimir Katz Verlag 2005, ISBN 3-938047-05-4
- Richard Suchenwirth: Maria Theresia. Ein Kaiserleben. Reprint-Verlag, Holzminden 2003, ISBN 3-8262-1926-0
- Dieter Wunderlich: Vernetzte Karrieren. Friedrich der Große, Maria Theresia, Katharina die Große. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2000, ISBN 3-7917-1720-0
- Adam, Wandruszka: Maria Theresia. Die große Kaiserin. Muster-Schmidt Verlag Göttingen, Zürich - Frankfurt 1980
Siehe auch
- Österreichischer Erbfolgekrieg
- Constitutio Criminalis Theresiana
- Christian Seybold - lange Zeit Hofmaler der Maria Theresia
- Heiratspolitik der Habsburger
Weblinks
- Maria Theresia. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 340.
- Vorlage:Aeiou
- http://www.kaisergruft.at/kaisergruft/mariatheresia.htm
- Denkmal an der Wiener Ringstraße
- http://www.archiv-verlag.at/inhalte/loseblatt/austriaedition1.html
- http://schulen.eduhi.at/hblaland/matbank/geschich/aufklaer/Auf00003.htm
- http://www.royaltyguide.nl/families/habsburg/hbllothringen.htm
- Biographisches Buch von M. Goldsmith (1936) über Maria Theresia (eLibrary Austria Project - eLib at)
- http://sophie.byu.edu/literature/index.php?p=text.php&textid=57
- http://www.mamilade.at/schloss/schoenbrunn/kinderfuehrung/1006620-schoenbrunn_kifue.html
- http://www.kaisergruft.at/kaisergruft/schoenbrunn.htm
Personendaten | |
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NAME | Maria Theresia |
KURZBESCHREIBUNG | Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn |
GEBURTSDATUM | 13. Mai 1717 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 29. November 1780 |
STERBEORT | Wien |