Oberehrendingen

Ehemalige Gemeinde und heutiger Ortsteil von Ehrendingen im Kanton Aargau, Schweiz
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Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Baden
BFS-Nr.: 4036
Fläche: 3.98 km²
Koordinaten: 47° 30' n. Br., 8° 20' ö. L.
Höhe: 461 m.ü.M.
Einwohner: 1982 (2003)
PLZ: 5422
Gemeindeammann: Ernst Huser
Website: www.oberehrendingen.ch

Oberehrendingen ist eine Gemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt drei Kilometer nordöstlich des Bezirkshauptorts und wird am 1. Januar 2006 mit der Nachbargemeinde Unterrehrendingen fusionieren.

Geographie

Das Dorf liegt in einem Geländeeinschnitt am Nordfuss der Lägern, am Übergang zwischen Limmattal und Surbtal, und ist in den letzten Jahrzehnten vollständig mit der Nachbargemeinde Unterehrendingen zusammengewachsen. Die tiefste Stelle des Gemeindegebiets liegt auf 450 Metern an der Grenze zu Unterehrendingen, die höchste Stelle auf dem 802 Meter hohen Wettingerhorn, das zur Lägernkette gehört. Das Gemeindegebiet ist 398 Hektaren gross, davon sind 106 Hektaren bewaldet und 232 Hektaren werden landwirtschaftlich genutzt.

Nachbargemeinden sind Unterehrendingen im Norden und Osten, Wettingen im Süden, Ennetbaden im Südwesten und Freienwil im Nordwesten.

Geschichte

Einzelne Funde beweisen, dass die Gegend nördlich der Lägern bereits während der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt gewesen war. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf 1040 als „Aradingin“. Der Name ist alemannischen Ursprungs und bedeutet „bei den Leuten des Arinrat“. Im 11. Jahrhundert erwarb das Kloster Einsiedeln grossen Grundbesitz. Das Kloster Elchingen bei Ulm tauschte 1150 seine Besitztümer mit dem Kloster Sankt Blasien im Hochschwarzwald. Landesherren waren die Habsburger, Oberehrendingen gehörte zum Siggenamt.

1415 wurden die Habsburger durch die Eidgenossen vertrieben und Oberehrendingen bildete zusammen mit Unterehrendingen das Amt Ehrendingen in der Grafschaft Baden. Sowohl die Niedere wie auch die Hohe Gerichtsbarkeit wurden durch den Landvogt in Baden ausgeübt. 1798 wurde durch die Franzosen die Helvetische Republik ausgerufen und Ehrendingen gehörte nun zum kurzlebigen Kanton Baden. 1803 kam die Gemeinde zum neuen Kanton Aargau.

1821 wütete ein Dorfbrand und zerstörte zahlreiche Häuser. 1825 wurde Ehrendingen in die beiden selbständigen Gemeinden Ober- und Unterehrendingen aufgeteilt. Bis 1950 wuchs die Einwohnerzahl nur leicht an. Doch dann setzte, bedingt durch die Nähe zu Baden und Zürich, eine verstärkte Bautätigkeit ein. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich, das Dorf wurde zu einer beliebten Wohngemeinde und wuchs mit dem benachbarten Unterehrendingen zusammen. Die beiden Dörfer entwickelten allmählich eine gemeinsame Identität und beschlossen 2003 die Wiedervereinigung, die am 1. Januar 2006 in Kraft treten wird.

Bevölkerung

Am 31. Dezember 2003 lebten 1986 Menschen in Oberehrendingen. Davon waren 55,7 % römisch-katholisch und 25,9 % protestantisch; 5,3 % gehörten anderen Religionen an. Der Ausländeranteil betrug 13,0 %.

Entwicklung der Einwohnerzahl:

Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die 5 Gemeinderäte sind:

  • Ernst Huser, Gemeindeammann
  • Viktor Zimmermann, Vize-Gemeindeammann
  • Daniel Cavin
  • Gabriela Friedrich-Meyer
  • Franz Sieber

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Oberehrendingen gehört zum Friedensrichterkreis Kirchdorf.

Wirtschaft

Oberehrendingen besitzt neben etwas Landwirtschaft (hauptsächlich Ackerbau und Anbau von Gemüse) auch zahlreiche Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. Fast die Hälfte der Erwerbstätigen sind jedoch Wegpendler und arbeiten in den nahe gelegenen Städten Baden und Wettingen.

Verkehr

Oberehrendingen liegt an der Hauptstrasse zwischen Baden und dem Surbtal und wird durch zwei Postautolinien erschlossen: Baden - Döttingen (alle 30 Minuten) und Baden - Niederweningen (alle 60 Minuten; mit Anschluss an die Linie S5 der Zürcher S-Bahn).

Bildung

Es gibt zwei Schulhäuser, in denen der Kindergarten, die Primarschule, die Realschule und die Sekundarschule untergebracht sind. Die Bezirksschule kann in Baden oder Endingen besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.