Knabenkräuter | ||||||||||||
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![]() Geflecktes Knabenkraut (Orchis maculata) | ||||||||||||
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Die Knabenkräuter bilden die Gattung Orchis in der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Der botanische Name kommt von griechisch orchis = Hoden wegen der Ähnlichkeit der zwei Knollen mit diesen.
Merkmale
Eine der Knollen verwelkt zur Blütezeit, die andere ist für die nächste Blütezeit bestimmt (Wechselknolle). Die Arten der Gattung Orchis brauchen 7–9 Jahre von der Keimung bis zur Blüte. Die oberirdischen Teile sind schwach giftig und werden im frischen Zustand vom Vieh gemieden.
Die Samen sind sehr zahlreich und klein, oft nur 1/4 mm groß und ein Millionstel Gramm schwer.
Arten
- Blasses Knabenkraut
- Blutrotes Knabenkraut
- Brand-Knabenkraut
- Breitblättriges Knabenkraut
- Dreizähniges Knabenkraut
- Fleischrotes Knabenkraut
- Geflecktes Knabenkraut
- Helm-Knabenkraut
- Holunder-Knabenkraut
- Salep-Knabenkraut
- Strohgelbes Knabenkraut
- Traunsteiners Knabenkraut
- Zwerg-Knabenkraut
Heilkunde
Die Knollen der Orchis-Arten und einiger anderer Orchideen wurden früher als wertvolle Schleimdroge ("Tubera Salep") besonders in der Kinderheilkunde bei Reizerscheinungen des Magen-Darmtraktes angewandt, als es noch keine besseren Arznei- und Heilmittel gab. Heute werden Orchideenarten nicht mehr als wirksame Heilkräuter angesehen. Auch stehen alle Arten der Gattungen Orchis und Dactyorhiza unter strengstem Naturschutz, was insbesondere für die unterirdischen Pflanzenteile gilt.
Aberglaube
Das Mehl der Knollen war im orientalischen Altertum ein hochbezahltes Mittel zur Wiedererlangung der Zeugungskraft, also ein Aphrodisiakum nach der Signaturenlehre. Die Knollen heißen in manchen Gegenden heute noch Liebeswurz oder Nachlaufwurz