VfL Gummersbach
| VfL Gummersbach | |
|---|---|
| Gegründet: | 3. März 1861 |
| Vereinsfarben: | blau und weiß |
| Mitglieder: | ? |
| Anschrift: | Schützenstr. 10 51643 Gummersbach Tel./Fax: 02261 - 808310/808315 |
| Spielstätten: | Eugen-Haas-Halle (2.100 Plätze) Kölnarena (19.500 Plätze) Wilhelm-Dopatka-Halle, Leverkusen (3500 Plätze) |
| Größte Erfolge der Handballmannschaft: | |
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Der VfL Gummersbach von 1861 e.V. ist ein Sportverein aus Gummersbach, der weltweit vor allem durch die Erfolge seiner Handball-Mannschaft bekannt geworden ist. Darüber hinaus unterhält der Verein auch Abteilungen für Leichtathletik, Ski, Tischtennis und Turnen. VfL steht als Kürzel für: Verein für Leibesübungen.
Der Verein
Gegründet wurde am 3. März 1861 zunächst der Gummersbacher Turnverein (GTV). Zunächst wurde im GTV ausschließlich geturnt. Bereits drei Jahre nach seiner Gründung richtete der Verein erstmals das Bergische Gauturnfest aus, das danach noch weitere Male in Gummersbach stattfand. 1884 wurde die Jugendabteilung des GTV gegründet, 1906 wurden erstmals auch Frauen als Mitglieder aufgenommen. Infolgedessen stellte sich die bis dahin benutzte Sporthalle als zu klein dar. Dieses Problem wurde zwei Jahre später gelöst, als man eine zweite Halle zur Verfügung gestellt bekam, was einen ausgeweiteten Trainingsbetrieb ermöglichte. Nach Ende des 1. Weltkrieges wurde der Verein reaktiviert und erhielt eine neue Satzung.
Im April 1937 fusioniert der GTV mit weiteren Sportvereinen vor Ort und nannte sich von da an VfL Gummersbach von 1861. Bei diesem Zusammenschluss wurden auch weitere Sportarten in den Verein eingegliedert, unter anderem Handball, Leichtathletik und Wintersport. Wie schon von 1914 bis 1918 gibt es auch im 2. Weltkrieg keinen Sportbetrieb im VfL. Am 29. September 1945 wird der Verein ein weiteres Mal neu gegründet.
Handball im VfL
Geschichte

Die Handball-Abteilung des VfL Gummersbach wurde im Jahre 1923 gegründet. Während in Deutschland noch hauptsächlich Feldhandball gespielt wurde, konzentrierte man sich im VfL bereits sehr früh auf das überdachte Spiel. 1966, Feldhandball war zu diesem Zeitpunkt noch deutlich populärer, gewann der VfL seine erste deutsche Meisterschaft in der Halle. Ein Jahr später sorgte man im Europapokal für Furore, als man mehrere europäische Spitzenteams besiegte und den Titel erstmals ins Bergische Land holte. Nach zwei weiteren Meisterschaften 1967 und 1969 erreichte man 1970 erneut das Europapokalfinale welches man gegen das Team aus Ost-Berlin gewann. Insgesamt waren die 1970er Jahre mit vier Meisterschaften, zwei Pokalsiegen sowie fünf Titeln im Europapokal die erfolgreichsten in der Vereinsgeschichte. Zudem stellte der VfL einige Spieler der Weltmeistermannschaft von 1978, die zumeist aus der sehr erfolgreichen Jugendarbeit des Vereins kamen.
Auch in den 1980er Jahren blieb der VfL Gummersbach neben TUSEM Essen und dem TV Großwallstadt die stärkste Mannschaft in Deutschland. Diese drei Teams machten den deutschen Meister seit 1972 fast ausschließlich unter sich aus. Der VfL gewann den Titel 1982, 1983, 1985 und 1988. Hinzu kamen weitere Titel im deutschen und europäischen Pokal. Unter anderem war Gummersbach die erste Mannschaft die den 1982 neu eingeführten EHF-Pokal gewinnen konnte. Seinen bislang letzten Titel konnte der VfL 1991 feiern, als man sich gegen den SC Magedeburg durchsetzte.
1997 wurde dann bekannt, dass der VfL mit enormen finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Spieler mussten auf Teile ihres Gehaltes verzichten oder mussten verkauft werden. Zu dieser Zeit wurde die VfL Handball Gummersbach GmbH gegründet, der Profihandball aus dem Stammverein ausgegliedert und eine finanzielle Konsolidierung erreicht.
Im Jahr 2005 erreichte der VfL nach 13-jähriger Abstinenz mit dem EHF-Pokal erstmals wieder einen europäischen Wettbewerb. Endstation war im Halbfinale der TBV Lemgo. Vorher wurden die Grasshoppers Zürich, US Dunkerque HB sowie Dunaferr SE ausgeschaltet.
Im Jahr 2006 ist der VfL wieder in der Champions League vertreten und startete mit 5 Siegen in 6 Spielen. Damit sicherte sich der Verein den Gruppensieg in der Gruppe F. In den zwei Spielen gegen Medwedi Tschechow aus Tschechow in der Nähe von Moskau erreichte der VfL das Viertelfinale und scheiterte dort an BM Valladollid.
Aktueller Kader 2006/07
| Nr. | Name | Position | Nationalität | Geburtsdatum | Geburtsort |
|---|---|---|---|---|---|
| 1 | Nándor Fazekas | Tor | 16. Oktober 1976 | Kecskemét | |
| 12 | Goran Stojanović | Tor | 24. Februar 1977 | Bar | |
| 16 | Christian Ramota | Tor | 14. April 1973 | Köln | |
| 3 | Bennet Wiegert | Außen | 25. Januar 1982 | Magdeburg | |
| 8 | Denis Sacharow | Rückraum | 17. April 1984 | Sankt Petersburg | |
| 9 | François-Xavier Houlet* | Rückraum | 8. Juli 1969 | Paris | |
| 11 | Daniel Narcisse | Rückraum | 16. Dezember 1979 | Saint-Denis (Réunion) | |
| 13 | Momir Ilić | Rückraum | Serbien | 22. Dezember 1981 | Aranđelovac |
| 14 | Sverre Andreas Jakobsson | Rückraum | 8. Februar 1977 | Oslo | |
| 17 | Aleksandar Stanojević | Rückraum | Serbien | 10. März 1984 | Belgrad |
| 18 | Róbert Gunnarsson | Kreis | 22. Mai 1980 | Reykjavík | |
| 19 | Michael Spatz | Außen | 25. November 1982 | Mannheim | |
| 21 | Alexandros Alvanos | Rückraum | 9. April 1980 | Thessaloníki | |
| 22 | Guðjón Valur Sigurðsson | Außen | 8. August 1979 | Reykjavík | |
| 31 | Jörg Lützelberger | Kreis | 20. Juni 1985 | Suhl | |
| 77 | Vedran Zrnić | Außen | 26. September 1979 | Zagreb | |
| Alfreð Gíslason | Trainer | 7. September 1959 | Akureyri |
Bekannte ehemalige Spieler
- Heiner Brand
- Jochen Brand
- Klaus Brand
- Frank Dammann
- Joachim Deckarm
- Andreas Dörhöfer
- Mark Dragunski
- Rune Erland
- Jochen Feldhoff
- Claus Fey
- Christian Fitzek
- Stefan Hecker
- Klaus Kater
- Helmut Kosmehl
- Stefan Kretzschmar
- Holger Löhr
- Klaus-Dieter Petersen
- Dirk Rauin
- Gerd Rosendahl
- Klaus Schlagheck
- Hansi Schmidt
- Andreas Thiel
- Klaus Westebbe
- Erhard Wunderlich
- Kyung-Shin Yoon
- Frank von Behren
Spielorte
Seit es im VfL Profihandball gibt, ist die Eugen-Haas-Halle in Gummersbach Heimspielstätte der Blau-Weißen. Aufgrund der mit 2.100 Plätzen geringen Kapazität der Halle, zog der VfL aber bereits in den 1960er Jahren zu ausgewählten Spielen in andere Hallen um. Europapokalspiele bestritt man zunächst in der Kölner Sporthalle, ab 1970 dann in der Dortmunder Westfalenhalle. Nachdem 1998 die Kölnarena errichtet wurde, gab es früh schon Pläne zum Umzug in die große Multifunktionshalle. Jedoch kam es erst am 30. November 2001 zum ersten Spiel des VfL in Köln. Dabei wurde gegen den THW Kiel mit 18.576 und 2004 im Spiel gegen den SC Magdeburg mit 19.154 Zuschauern der inoffizielle Weltrekord für Zuschauerbesuche bei Vereinsmannschaftsspielen aufgestellt, welcher jedoch nach einem halben Jahr durch ein Handballspiel des TBV Lemgo in der Arena auf Schalke wieder gebrochen wurde. Die höchste offizielle Zuschauerzahl eines Spiels des VfL Gummersbach wurde am 16. März 2007 im Bundesligaspitzenspiel gegen den THW Kiel mit 19.403 Zuschauern erreicht. Seit 2005 bestreitet der VfL rund elf Spiele pro Saison in der Kölnarena. Seit der Saison 2006/07 ist mit der Wilhelm-Dopatka-Halle in Leverkusen der dritte Spielort festgelegt. Allerdings finden hier nur die Vorrundenspiele der EHF Champions League statt.
Literatur
- 100 Jahre VfL Gummersbach 1861-1961, Luyken: Gummersbach 1961
- Hans Werheid, VfL Gummersbach. Eine Spitzenmannschaft des Welthandballs, Gummersbach o.J. (ca. 1977)