Buddhistischer Kanon

Grundlegende Schriftensammlungen
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Die Lehrreden (Sutren) des Buddha, die diszplinarischen Schriften (Vinaya) und die scholastischen bzw. philosophischen Texte (pali: Abidhamma), bilden zusammen den Kanon der heiligen Schriften des Buddhismus. Dieser wird im allgemeinen mit dem Sanskrit- Ausdruck Tripiṭaka bezeichnet, was deutsch etwa „Dreikorb“ bedeutet. Mit „Kanon“ ist diese Sammlung als eigene Größe gemeint. Der Inhalt ist in den einzelnen Sprachbereichen nach Zusammensetzung und Umfang sehr verschieden. Drei Sammlungen sind vor allem wichtig, da sie vollständig erhalten sind. Das Tipiṭaka (Pali), der San-tsang Chinas und der Kanjur Tibets. Nicht alle Schulen haben Abidhamma-Schriften.

Geschichte

Einer der Gründe, weshalb Buddha (563-483 oder 448-368 v.u.Z.) von den Brahmanen abgelehnt wurde, war seine Leugnung des Offenbarungswertes der heiligen Bücher des Hinduismus, der Veden. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, daß nach seinem Eingehen ins Nirvana, der Wunsch aufkam seine Lehrreden möglichst vollständig und rein zu erhalten.Zur Lebenszeit des Buddha war es in Indien nicht üblich Texte schriftlich niederzulegen, solches taten nur Händler. Religiöse Texte wurden üblicherweise durch Auswendiglernen tradiert, und dies geschah über Jahrtausende hinweg mit ungeheuerlicher Genauigkeit. Für die Rezitation bestimmter Texte gab es Spezialisten, sogenannte bhāṇaka. Deshalb lautet die Einleitung aller Sūtras (Lehrreden): „So hab ich's gehört“ (pali: evam me suttam).

Einen „Ur-Kanon“ kann es nicht gegeben haben, dafür sind die einzelnen Pitakas zu verschieden. Auf den verschiedenen Konzilien wurden verbindliche „Körbe“ festgelegt.

1. Konzil

Auf dem ersten Konzil („der Fünfhundert“), das sich unmittelbar nach dem Verlöschen des Erleuchteten in einer Höhle bei Rājagṛha (pali: Rājagaha) zusammenfand, soll Ānanda, der für sein hervorragendes Gedächtnis bekannt war, die Lehrreden wiedergegeben haben. Kassapo trug das Abidharma vor und Upali die Mönchsregeln.

Die Überlieferung sagt nun, auf diesem Konzil sei ein Kanon der Lehre (dharma) und einer der Ordensdisziplin (vinaya) zusammengestellt worden. Ein Text, der darüber berichten soll, Kāśyapasaṃgīti-sūtra ist im chinesischen Kanon erhalten (Taishō Nr. 2027).

2. Konzil

Das zweite Konzil fand etwa 110 Jahre nach dem Erlöschen in Vaiśālī (pali: Vesālī). Für dieses ist ein Redakteur, zumindest des Vinaya, gesichert. Hauptzweck der Versammlung war jedoch die „Häretiker“ der Mahāsanghika zur Räson zu bringen, was nicht erreicht wurde, als sich diese weigerten die Beschränkungen der „Alten“ (Stahvira) anzunehmen.

3. Konzil

Ein drittes Konzil, an dem nur die „Alten“ ( = Theravadins) teilnahmen, hat während der Herrschaft des Kaisers Aśoka (ca. 268-232 v.u.Z.) in Pātaliputra (heute: Patna) stattgefunden, auf dem noch letzte Ergänzungen vorgenommen wurden.

Der Bruder des Kaisers, Mahinda soll den Buddhismus nach Ceylon gebracht haben, wo unter König Vaṭṭagāmaṇī Abhaya (reg. 89-77 v.u.Z.) der Kanon schließlich aufgezeichnet wurde.

4. Konzil

Im ersten oder zweiten Jahrhundert soll auf Anregung des Kuṣāṇ-Herrschers Kaniṣka, entweder in Jālandhara (Punjab) oder Kuṇḍvana (Kaschmir) ein viertes Konzil stattgefunden haben.

Zu dieser Zeit bestanden schon 18 Schulen des Buddhismus. Führend waren beim Konzil die Sarvāstivādins. Der Wortlaut der Texte sei festgelegt worden und auf Kupferplatten eingeritzt worden, die wiederum in einem Reliquienschrein aufbewahrt worden sind. Platten und Schrein wurden bis heute nicht wieder entdeckt.

Konzil 1788

König Rāma I, von Siam berief 1788 ein eigenes Konzil im Wat Māthāt ein, mit dem erklärten Ziel die Pali-Texte zu revidieren. Basierend darauf erschien unter Anregung Rāma V. 1893-94 eine unvollständige Druckausgabe in 39 Bänden in Bangkok, die wiederum als Vorlage für Neumanns deutsche Übersetzung diente.

5. Konzil

Dieses fand 1868-71 unter König Mindon Min in Rangun statt. Der festgelegte Kanon wurde auf 729 Marmortafeln in der Kuthodaw-Pagode in Mandalay eingemeißelt.

6. Konzil

Abgehalten 1954-6 zur 2500-Jahrfeier des Verlöschens, in Rangun, Burma, legte letzmalig eine verbindliche Theravada-Fassung des Pali-Kanon fest. Als Versammlungshalle wurde die Höhle des ersten Konzils nachgebildet. Text: Chaṭṭhasaṇgīti Piṭakaṃ; Rangoon 1956-61, 72 Bde.; Neudruck Taipeh 2000-

Traditionen

Pali-Kanon (Theravada)

Ist der einzige vollständig erhaltene. Er geht auf die in Hinterindien und Ceylon verbreitete Vibhajyvāda-Sekte der Theravada-Richtung, zurück. Der Wortlaut kann seit dem Entstehen der großen Kommentare im 5./6. Jahrhundert auf Ceylon als gesichert gelten.

Bis zum 6. Konzil war der Kanon in Ceylon, Burma, Thailand, Kambodscha und Laos nur handschriftlich verbreitet. Üblicherweise wurde er auf Palmblättern (selten Holz) festgehalten. Insbesondere das vom jeweiligen birmanischen König angeregte erneute

Abschreiben war üblich. Ausgaben auf anderern Materialien, wie die wohl im 6./7. Jhdt. entstandene, 1897 in Hmawanza (Birma) gefundenen, auf Goldblättern, sind selten.

Gedruckt wurde dieser Kanon, angeregt durch das Interesse europäischer Forscher, erstmals im späten 19. Jahrhundert. Fälschlicherweise wurde und wird noch immer dieser Pali-Kanon als der ursprüngliche, bzw. einzig richtige bezeichnet, ein Irrtum der auf die Indologen dieser Zeit zurückgeht. Die Ausgaben der Pali Text Society und die, philologisch sicher angreifbare aber poetisch schöne, deutsche Übersetzung Carl Eugen Neumanns haben ihn in westlichen Sprachen zugänglich gemacht.

Moderne Ausgaben:

  • "Text Series" (Pali in lat. Schrift) seit 1882 und "Translation Series" (engl.) seit 1909 der Pali Text Soc.
  • Nālandā-Devanāgarī-Pāli-ganthamālā; Patna 1956-61 (Devanagari)
  • Thai-Schrift: 5 Ausgaben im 20. Jhdt. teilweise auf Palblättern gedruckt u.d.T. Braḥ Traipiṭ
  • Mŭl-Schrift (Khmer): Braḥ Traipiṭ, 1931-69, 110 Bde.
  • Laotische Schrift: Vientiane 1957, 3 Bde.

Es soll eine Version des Theravada-Kanon in der Mon-Sprache existiert haben.

Sanskrit Kanon

Ein Problem ergibt sich dadurch, dass sich schon früh im Buddhismus Indiens verschiedene Schulen herausbildeten, von denen wohl jede ihren eigenen Kanon besaß; wie vollständig er jeweils war, ist nicht zu sagen. Die meisten der Texte sind mit der Verdrängung des Buddhismus in Indien (um 1200) verloren gegangen. Dabei muss betont werden, dass nicht der Pali-Kanon, sondern die Sanskrit-Urtexte, die beginnend etwa im 1. Jhdt. v.u.Z. die älteren sind.

Erhalten sind diese Texte jedoch nur noch in Handschriftenfunden aus Zentralasien (z.B.: Turfan) oder Nordindien (z.B. Gilgit) oder als Rekonstruktionen aus Übersetzungen des chinesischen San-tsang bzw. tibetanischen Kanjur.

Zentralasien

In Zentralasien bestanden eine Vielzahl von Schulen, die ihre Überlieferung auf verschiedene Texte, meist in Sanskrit, stützten. Die meisten chinesischen Übersetzungen basieren auf solchen Texten.

Chinesischer Kanon

Der Überlieferung nach wurde der Buddhismus 61 u.Z. in China eingeführt, doch ist sicher, dass es schon im 1. Jhdt. v.u.Z. dort Buddhisten gab. Der chinesische Kanon, San-tsang ist zwar ebenso wie der Pali-Kanon in Sūtra (ching), Abidharma (lun) und Vinaya (; aus fünf verschiedenen Überlieferungen) gegliedert, jedoch wird, basierend auf der Herkunft der Texte, weiterhin jeweils in Hinayāna und Mahāyāna geschieden. Dazu kommt noch die Gruppe „Vermischtes“ (tsa). Die sogenannten Agama-Sutren entsprechen inhaltlich im wesentlichen dem Pali-Kanon. Weiterhin entstanden früh apokryphe Schriften.

Es ergab sich daher frühzeitig die Notwendigkeit einer Systematisierung. Belegt, jedoch meist verloren, sind u.a. die handschriftlichen Zusammenstellungen im Auftrag der Kaisers Wu-Ti (Liang-Dynastie) von 518, mit 2213 Werken. Weiterhin 553/4 unter Hisao-wu-ti (Nördliche Wei-Dynastie). Aus der ersten Blütezeit chinesischen Buddhismus in der Sui-Dynastie, zwei unter Kaiser [[Wen-ti] von 594 und 602, eine weitere 605-16 unter Kaiser Yang-ti. Zur folgenden T'ang-Zeit zwei weitere 695 und, durch Kaiser Hsüan-tsung, 730. Weiterhin existierte eine Sammlung aus der Zeit Kublai Khans (1285-7).

Blockdrucke wurden erstmals unter der Sung-Dynastie erstellt. Auch die nichtchinesischen Kitan- und Jurchen-Dynastien ließen solche anfertigen. Unter den Manju-Kaisern war Peking ein Zentrum der Kanon-Übersetzung. Dabei wurden auch tibetanische, mongolische und manjurische Ausgaben veranlasst.

Blockdrucke dieser Zeit (Auswahl):

  • Shu-pen (= Ssu-ch'uan bzw. K'ai-pao-tsang), 972-83, 1076 Werke in 480 Bde.
  • Liao/Kitan-Ausgabe; Peking 1031-64, 579 Bde
  • Ch'ung ning wan-shou ta-tsang; Fu-chou 1080-1104, 564 Bde., dazu Ergänzung: Shou leng-yen i-hai ching 1172, 595 Bde.
  • Ssu-ch'i yüan-chüeh tsang; Hu-chuo 1132-; 548 Bde. (in Japan als Sung-Edition von 1239 bekannt)
  • Chi-sha tsang; 1231-1322; 591 Bde. [auch als Mikrofiche]
  • Ssu-ch'i tzu-fu tsang; Hu-chuo 1237-52
  • P'u-ning tsang; 1278-94, 578 Bde. (in Japan als Yüan-Edition bekannt)
  • Nan-tsang; Nanking 1368-98
  • Pei-tsang; Peking 1402-24; Ergänzung: Hsü ju tsang ching 1584, 693 Bde.; reprint als Mi-tsang 1586-1606, darauf aufbauend Ausgabe des Kaisers Yung-cheng 1735-8

Mit dem chinesischen Kulturexport kam der chinesische Kanon nach Korea, Japan und Vietnam.

Korea

Zwar soll der Buddhismus in Korea (seit dem 4. Jhdt.) auf indische Mönche zurückgehen, jedoch basiert der erste koreanische Kanon auf dem Sung-Kanon, der an Kaiser Sŏng-jong (reg. 982-97) gesandt wurde. Darauf basierend erfolgte etwa 20 Jahre später (um 1010, 570 Bde.) dann ein erster koreanischer Druck. Während der mongolischen Invasion 1232 wurden die Druckplatten zerstört woraufhin dann die erste große rein koreanische Ausgabe (in chinesischer Schrift) veranlasst wurde. Diese Druckstöcke sind heute noch vorhanden.

Japan

Erstmals gelangte der Buddhismus, und mit ihm die chinesische Schrift, über das Königreich Paekche, dessen Herrscher mit den japanischen versippt war, um 450 nach Japan. Erst ab dem 7. Jahrhundert bestanden direkte Verbindungen nach China, das besonders zur T'ang-Zeit als Vorbild genommen wurde. Es folgte erste Blüte während der Nara-Zeit (8. Jhdt.) erste buddhistische Handschriften sind aus der Zeit um 750 erhalten. Ein erster Druck soll 987 nach Japan gekommen sein. Kaiser Horikawa veranlaßte 1102 den ersten japanischen Druck. Weitere sollen 1278-88 und 1338-58 gefolgt sein.

Das Tripiṭaka (jap.: Issaikyō, oft zu Zōkyō abgekürzt) in japanischer Tradition gliedert sich in die Abteilungen: Kyōzō (Sutra), Ritsuzō (Vinaya), Ronzō (Abidharma) und Zatsu (Vermischtes).

Der japanische Kanon wird bis heute in unveränderter chinesischer Originalschrift gelesen, wobei die Zeichen jedoch japanisch gesprochen werden. Für in Japan entstandene Abidhamma-Literatur wird meist der klassische Kanbun-Stil verwendet, bei dem die chinesischen Zeichen durch Lesehilfen ergänzt werden.

In neuerer Zeit haben sich gerade die Buddhisten Japans hervorgetan mit häufigen Drucken des Kanons, aber auch in der wissenschaftlichen Erforschung des Buddhismus. Bahnbrechend war der Kanon-Katalog Nanjio's (in der älterer Literatur meist: NJ [Nummer]). Die, nicht fehlerfreie, Taishō-Ausgabe, benannt nach dem Ära-Namen des Tennō zur Zeit des Erscheinens, gilt heute als die vollständigste Edition des chinesischen Kanons (in der Regel zitiert als "T. [Vol. No.]"). Das Bukkyō Dendō Kyōkai (Numata Center for Buddhist Translation and Research) hat 1982 damit begonnen, den gesamten Taish&#014d; (unkommentiert) ins Englische zu übersetzen, ein Projekt, das etwa 100 Jahre in Anspruch nehmen soll.

Tangutisch

Bereits die Kaiserin Luo des nordtibetischen Tangutenreiches (11.-13. Jhdt; W.-G.: Hsi-hsia; PinYin: Xixia) hatte um 1190 die Ausbreitung buddhistischer Schriften gefördert. 1302 wurde eine tangutische Ausgabe vollendet.

Grinstead, Eric D. (Hrsg.); The Tangut Tripiṭaka; New Dehli 1971; 9 Bde.

Vietnam

Auch Vietnam, obwohl ein südost-asiatisches Land erhielt den Buddhismus aus China. Im Jahr 1008 erbat Lê Đại-Hành das komplette Tripiṭaka (viet.: Đại-tạng) aus China und erhielt es. Ebenso 1018, 1034 und 1239. Diese letztere Version wurde auf Veranlassung von Trân Anh-tôn veröffentlicht.

Manjurisch

Bei den Manjurischen Übersetzungen handelt es sich um Teilausgaben des chinesischen San-tsang, die erst im 18. Jahrhundert erfolgten.

Tibetischer Kanon

Die tantrischen Vajrayāna-Schriften, die im 1. Jahrtausend u.Z. entstanden, wurden nicht mehr als Teil des Sanskrit-Kanon betrachtet. Deshalb ist der tibetische Kanon, der solches Material mit einbezog, anders gegliedert. Nämlich, 'Dul-ba (Vinaya), Śerphyin (Prajñāpāramīta), Phal-chen (Buddhāvataṃsaka), dKon-brtsegs (Ratnakŭṭa), mDo-se (Sūtrānta), rGyud-'bum (Tantra).

Der Buddhismus soll im 7. Jahrhundert von Padmasambhava nach Tibet gebracht worden sein, jedoch gab es auch chinesische Einflüsse. König Khri-sron-lde-btsan entschied sich für die indische Tradition. Es folgte im 9. Jahrhundert die Unterdrückung des Buddhismus, der im 10./11. eine zweite („späte“) Bekehrung folgte. Beginnend im 8. Jhdt., der "frühen Übersetzungsperiode," in der Inder und Tibeter zusammenwirkten, wurde ein verbindliches terminologisches Wörterbuch, das Mahāvyupatti geschaffen. Um 900 wurden erstmals Kataloge der existierenden Schriften, sogenannte them-byan erstellt.

In der "zweiten Übersetzungsperiode" ab dem 11. Jhdt. kamen bedeutende Sammlungen von Texten indischer Pandits hinzu, die dann Kanjur bzw. Tanjur bildeten, wobei nur die erstere kanonische Literatur enthält. Tibetische Übersetzungen sind für die Rekonstruktion der indischen Originale von Bedeutung, da sie, im Gegensatz zu chinesischen Ausgaben, wörtliche Übersetzungen sind.

Der erste tibetische Katalog war der um 1320 im Kloster Narthang entstandene, dessen Revision, der Tshal-pa bKa'-'gyur, die Grundlagen späterer Ausgaben bildeten. Die Überarbeitung des Tanjur erfolgte durch Bu'ston (1290-1364), der auch die Orthographie standardisierte.

Für den Kanjur lassen sich, grob gesagt, aufgrund Textkritik, zwei Überlieferungsstränge, ein westlicher und östlicher erarbeiten. Die östliche spaltet sich wiederum in einen Lithang und einen Peking-Zweig. Aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Manuskripte und Blockdrucke kann eine abschließende Beurteilung noch nicht gegeben werden. Der heute akzeptierte Kanjur umfasst 1055 Werke in 92 Bänden, Tanjur 224 Bände mit 3626 Werken.

Es sollen folgende Kanon-Ausgaben existiert haben (unvollständige Aufzählung): 1) Manuskripte:

  • Them-spans-ma-Ms. (Gyantse)
  • Lithang-, Cone-, Derge-, Urga-, Wara- und Ra-skya-Editionen (westliche Überlieferung)
  • 2 Kanjur- (bZad-pa-rtsal- und Sans-rgyas-rygya-mtsho) und eine Tanjur-Ausgabe aus der Zeit des 5. Dalai Lama (1617-82)
  • Nu-ma-Kanjur
  • Tshal-gun-than-Kanjur (80 Bde.)
  • rJes-rku-'bum-Kanjur (Amdo, 102 Bde.)
  • 'Phyon-rgyas-Tanjur (234 Bde., 15. Jhdt.)
  • je ein burjätischer (Druck? 17. Jhdt.) und bhutanesischer

2) Blockdrucke:

  • Zuerst aus dem Kloster Narthang (ab 1320) und Lhasa
  • Peking-Drucke, um 1410, erstmalig in Tibet nachgewiesen 1416, nachgedruckt 1606 und mehrmals im 17./18. Jhdt.

Mongolischer Kanon

Zur Zeit der Yüan-Dynastie gewannen tibetische Mönche Einfluss bei Hofe. Erste Übersetzungen erfolgten unter Kaiser Wu-tsung (reg. 1307-11), größere Teile folgten nach der „zweiten Bekehrung“ durch die Gelbmützen-Sekte unter Altan Khan (1507-82). Eine vollständige Übersetzung des gesamten Kanjur (1628-29), 113 Bde. in Gold und Silber niedergeschrieben (badam altan ganjur), wurde in fünf Kopien hergestellt.

Pekinger Ausgaben:

  • K'ang-hsi 1717-20; 108 Bde [Kanjur]
  • Ch'ien-lung 1742-49: 226 Bde [Tanjur]; 1759, 1790: Kanjur
  • Chandra, Lokesh; Mongolian Kanjur; Dehli 1973; 108 Bde (Nachdruck des K'ang-hsi)
  • Bischoff, F.A.; Der Kanjur und seine Kolophone … Bloomington 1968

Literatur

Bibliographie

  • Conze, Edward; Buddhist Scriptures: A Bibliography. Edited and revised by Lewis Lancaster; New York 1982 (Garland)
  • Grönbold, Günter; Der buddhistische Kanon - Eine Bibliographie; Wiesbaden 1984 (Harassowitz)[grundlegend, besonders für Drucke in asiatischen Schriften]
  • Pfandt, Peter; Māhāyana Texts Translated into Western Languages – A Bibliographical Guide; Köln 1986 (Brill i.K.), ISBN 3-923956-13-4

Pali-Kanon

  • Verlage: Pali Text Society, London. Buddhist Publication Society, Kandy [Pali-Textausgaben und engl. Übs.]
  • Hecker, Hellmuth; Der Pali-Kanon. Ein Wegweiser durch Aufbau und deutsche Übersetzungen der heiligen Schriften des Buddhismus; Hamburg [Selbstverlag] 1965
  • Neumann, Karl Eugen; Die Reden Gotamo Buddhos: Gesamtausgabe in drei Bänden; Zürich (Artemis); Wien (Zsolnay)

Bd. I: Aus der mittleren Sammlung Majjhimanikeyo zum ersten mal übersetzt; 1956; 1197 S.
Bd. II: Aus der längeren Sammlung Dighanikeyo des Peli-Kanons übersetzt; 1957; 1063 S.
Bd. III: Die Sammlung der Bruchstücke. Die Lieder der Mönche und Nonnen. Der Wahrheitspfad. Anhang. 1957, 1006 S.
Originale ca 1922 München (Piper). Neuauflage Herrnschrot 1996- (Beyerlein & Steinschulte), ISBN 3-931095-15-0
Digitale Edition davon: Die Reden Buddhas: Kommentierte Übertragung aus dem Pāli-Kanon; Berlin 2003 (Directmedia), 1 CD-ROM, Sert.: Die digitale Bibliothek 86, ISBN 3-89853-186-4

Sanskrit

  • Vira, Raghu; Chandra Lokesh; Gilgit Buddhist manuscripts; Dehli 1996, 1995
  • Altekar, A. S. (Hrsg.); Tibetan Sanskrit works series; Patna 1959-
  • Bibliotheca Buddhaica; St. Petersburg 1897-, reprint: Osnabrück 1970-
  • Sanskrittexte aus den Turfanfunden; Berlin 1955- (in lat. Transkription)

Sino-japanischer Kanon:

  • Akanuma Chizen; The comparative Catalogue of Chinese Āganas und Pāli Nikāyas [Kampa shibu shiagon goshōroku; Nagoya 1929, Tōkyō 1958
  • Fukuda Gyōkai, Shimada Bankon, Shikikawa Seiichi; Dai Nihon kōtei shukusatsu dai zōkyō; Tokyo 1880–1885 (Kōkyō Shoin), 418 Bde. [gilt als die akkurateste moderne Ausgabe]
  • Maeda Eun, Nakano Tatsue; Dai Nihon kōtei zōkyō; Kyoto 1902-05, 347 Bde, [auch als Manjiban bekannt]
  • Maeda Eun, Nakano Tatsue; Dainippon zoku zōkyō; Kyoto 1905-1912; 750 Bde. [Hauptquelle für chin. buddh. Literatur nach der T'ang-Zeit]
  • Nakano T. (Hrsg.); Shōwa shinsan kokuyaku dai zōkyō; Tōkyō 1919-21, 50 Bde
  • Nakano T. (Hrsg.); Shōwa shinsan kokuyaku dai zōkyō zoku no bu;Tōkyō 1936-48, 59 Bde.
  • Nanjio Bunyiu; A catalogue of the Chinese Translation of the Buddhist Tripitaka …; Oxford 1883
  • Shanghai yingyin Songban zangjinghui; Songzang yizhen; Shanghai 1935 (Yingyin Songban zangjinghui) [basiert auf der Ch'in-Edition volendet ca. 1173]
  • Shanghai yingyin Songban zangjinghui; Song Jishaban Da zangjing; Shanghai 1935-6 (Yingyin Songban zangjinghui), 591 Bde [basiert auf der Sung-Edition ca. 1322]
  • Takakusu Junjirō; Watanabe Kaigyoku 大正新修大蔵経 Taishō shinshū daizōkyō; Tōkyō 1922-32 (Taishō issaikyō kankokai), 100 Vol. (Inhalt: Vol. 1-55 indische und chinesische Werke; Vol. 56-84 jp. Werke; Vol. 85 Varia; dazu 12 Bde. Bildteil) Erschließend: Repertoire du Canon Bouddhique Sino-Japonaise; Paris 1978, 376 S.;Index; Taishō shinshū daizōkyō …; Tōkyō 1926-85, 50 Vol.

Koreanischer Kanon

  • Koryŏ taejanggyŏng; Koryŏ-Kanon]; Seoul 1976 (Tongguk University Press) [Faksimile der Xylographie ca. 1251]
  • Lancaster, Lewis R.;Sung-bae Park; The Korean Buddhist Canon: A Descriptive Catalogue; Berkeley, Los Angeles 1979 (University of California Press)[1]
  • Tongguk taehakkyo pulgyo munhwa yŏn'guso; Han'guk pulgyo ch'ansul munhŏn ch'ongnok; Seoul 1976 (Tongguk Taehakkyo Ch'ulp'anbu)

Tibetischer Kanon

  • Bo-doṅ Paṇ-chen Phyogs-las-rnam-rgyal (1375-1450); Encyclopedia tibetica; New Dehli 1969-81 (Tibet House) [Photreprint; Tanjur]
  • The Tog Palace manuscript of the Tibetan Kanjur; Leh 1975-81 (Smanrtsis Shesrig Dpemzod), 109 Bde.
  • Sde-dge Mtshal-par Bka'-'gyur, New Dehli 1976-9 109 Vol., [Faksimilie des Si-tu Paṇ-chen Chos-kyi-ʼbyuṅ-gnas, 1700-1774; auch auf 10 CD-ROMS ]
  • Suzuki, Daisetz T. (Hrsg.); Eiin Pekin-ban Chibetto Daizzōkyō; Kyoto 1955-1961 (Tibetan Tripitaka Research Institute) [Peking-Ausgabe]
  • Taishun, Mibu; Chibetto Daizokyō Narutan-ban Ronshobu mokuroku; Tokyo 1967 [Vergleichende Aufstellung des tibetischen Tripitaka der Narthang-Edition (Bstan-hgyur) mit der Sde-dge-Edition]
  • Tarthang Tulku; The Nyingma edition of the sDe-dge bKa'-'gyur/bsTan-'gyur; Oakland 1980- (Dharma Publ.)

Weblinks

  1. online
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