SkyDSL
skyDSL ist ein europaweiter Markenname der TELES AG für einen asymmetrischen unidirektionalen Breitband-Internetzugang über Satellit. Es handelt sich dabei nicht um ein DSL-Verfahren; der Name wurde aus Marketing-Gründen gewählt. skyDSL ist flächendeckend überall dort in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika empfangbar, wo der Footprint der für skyDSL eingesetzten Satelliten hinreicht. Der Dienst richtet sich u. a. an Nutzer, die in Gegenden wohnen, in denen kein DSL verfügbar ist.
Bei skyDSL wird der Datenempfang aus dem Internet mit bis zu 24.000 kbit/s über eine Satellitenverbindung realisiert; der Datenversand/die Anfrage an das Internet erfolgt über eine Telefon-(analog/ISDN) oder Mobilfunk-Verbindung bzw. andere Rückkanäle wie DSL-Light.
Zum Empfang der Daten benötigt der Nutzer eine übliche Satellitenantenne („Schüssel“). Die empfangenen Daten werden zuerst von einem Low Noise Block Converter (LNB) von den hohen Frequenzen des Satelliten in eine niedrigere Zwischenfrequenz umgewandelt und dann von einer speziellen Tunerkarte im PC an die jeweilige Internet-Anwendung, zum Beispiel einen Browser, weitergeleitet und dort verarbeitet.
Die Kosten für skyDSL wie für Breitbandinternet via Satellit generell sind für den Nutzer sicherlich höher als echtes DSL über Kupferkabel. Für Bewohner ländlicher Regionen ohne Breitbandzugang ist diese Technik häufig jedoch die einzige Möglichkeit, überhaupt Breitband empfangen zu können. Die Kosten für den Rückkanal lassen sich durch das Angebot von Flatrates, aber auch durch die KoppelPulsTechnik (Technik zur Reduktion der Einwahlzeiten beim Datenversand über ISDN) in den Griff bekommen.[1]
skyDSL unterliegt darüber hinaus einigen Beschränkungen. Da die Signale zweimal die Entfernung Erde-Satellit überwinden müssen, entsteht eine große Latenz („Pingzeit“), wodurch zeitkritische Anwendungen, z. B. viele Online-Spiele, über diesen Weg nicht oder nur eingeschränkt nutzbar sind. Die Satelliten befinden sich geostationär in etwa 36.000 km Höhe. Die Signale brauchen also mit Lichtgeschwindigkeit alleine für die Satellitenstrecke 240 ms für die Überwindung der Distanz.
Die Nutzung von skyDSL unterliegt einer so genannten „Fair Use Policy“, die auf der Website des Anbieters einsehbar ist [2]. Dies bedeutet, dass die Übertragungsgeschwindigkeit gedrosselt werden kann, wenn ein bestimmtes Datenvolumen überschritten wird. Zu der Frage, ab welcher Datenmenge dies zutrifft, sind keine Angaben auf der Betreiber-Homepage zu finden, sodass hier auf Mitteilungen von Nutzern zurückgegriffen werden muss: Nach diesen Nutzererfahrungen wird schon ab wenigen 100 Megabyte im Monat so weit gedrosselt, dass ein Geschwindigkeitsvorteil gegenüber ISDN nicht mehr zu erkennen sei. Allerdings betrifft diese Drosselung offenbar nur Nutzer des Flatrate-Tarifs. Dies ist auch unter https://service.skydsl.de/monitor/fair.html erkennbar, wenn man mit der Maus über „Heavy Downloaders“ (Bild unten links) geht. Per PCI-Tunerkarte oder USB-Box lässt sich skyDSL nur unter Windows 2000 und XP nutzen, da das Datenprotokoll zwischen Computer und mitgelieferter Hardware nicht offengelegt ist. Betriebssystemunabhänig per Ethernet stellen Satellitenmodems den Downlink zum Satelliten her. Der Uplink kann per POTS, ISDN oder GSM je nach Variante erfolgen. Nachgeschaltete Router ermöglichen die parallele Nutzung einer Satellitenverbindung durch mehrere Computer.
Siehe auch
Weblinks
- Breitbandatlas des BMWI – Allgemeine Infos zu Breitband via Satellit
- skyDSL – Website der TELES skyDSL GmbH
- skyDSL in der Schweiz – skydsl in der Schweiz
- [1] – kritische Diskussion
- eco e. V. – Breitbandinitiative des Branchenverbands eco e. V. gemeinsam mit alternativen Breitbandanbietern
- Hessen-IT – Landesinitiative „Mehr Breitband für Hessen“
- [2] - Satelliten Modem Hersteller
- ↑ Siehe beispielsweise Breitband via Satellit als flächendeckende DSL-Alternative, Seite 4
- ↑ Fair Use Policy [3]