Caernarfon
Caernarfon (frühere Schreibweise Caernarvon, sprich: kairnarvon) ist eine Kleinstadt in Nordwest-Wales mit knapp 10.000 Einwohnern. Der Ort liegt an der Meerenge von Menai gegenüber der Insel Anglesey und ist die inoffizielle Hauptstadt von Nordwales. Der Name bedeutet "Burg (caer) gegenüber von (ar) Mon (Anglesey)". (Die Umwandlung von "m" in ein "f" nach bestimmten Konsonanten gehört zu den Besonderheiten der walisischen Sprache.)
Das Zentrum des Ortes wird dominiert von einer gewaltigen Burganlage. Sie wurde im 13. Jahrhundert von Edward I. von England erbaut. Hier wurde 1284 dessen Sohn als "Prince of Wales" geboren. Die Burg galt infolgedessen jahrhundertelang als Symbol der Unterdrückung Wales durch England.
Die Bewohner des Ortes sprechen zu einem großen Teil Walisisch, die zweite offizielle Landessprache. Außerdem ist Caernarfon ein Zentrum der Walisischen Kultur. Seit 1911 findet hier, im Innenhof der Burg, die offizielle Amtseinführung des zukünftigen Thronfolgers als "Prince of Wales" statt. Zuletzt war das am 1. Juli 1969, als Charles, der älteste Sohn von Königin Elisabeth, diesen Titel erhielt.
Das traditionelle Eisteddfod, ein Volksfest um Literatur, Dichtung und Musik, fand hier seit 1862 wiederholt statt.