Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter
was fürs vereinswiki? die gemeinde möge sprechen -- Anneke Wolf 16:33, 8. Dez. 2006 (CET)
Verein lesbischer und schwuler Polizeibediensteter NRW e.V. ( Velspol NRW e.V.)
Entstehungsgeschichte
Göttingen, den 17.07.1994
An jenem Wochenende trafen sich erstmalig ca. 30 schwule Polizisten und lesbische Polizistinnen aus ganz Deutschland in dem Tagungshaus Waldschlößchen in Göttingen-Reinhausen, um Erfahrungen mit ihrem Coming Out und den Reaktionen auf ihren Dienststellen auszutauschen. Der § 175 StGBwar in diesem Jahr abgeschafft worden.
Auf Initiative des freien Journalisten Jens Dobler aus Berlin und der offen schwul lebenden Kollegen Jürgen Bugla (Castrop-Rauxel) und Lutz Wohlan † (Düsseldorf ) und mit finanzieller Unterstützung des SVD (Schwulen-Verband-Deutschland) und der Bundesarbeitsgemeinschaft „Kritischer Polizisten/Innen", jedoch mit ausdrücklicher Absage der GdP, trafen sich zum ersten Mal in der Bundesrepublik ca. 30 Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Bereichen der Polizei ( -S-, -K-, Verwaltung, BGS ), um über ihre Erfahrungen mit ihrer Homosexualität zu berichten, insbesondere über ihre Erfahrungen innerhalb der verschiedenen Dienststellen.
Interessant war, dass noch viele Kolleginnen und Kollegen glaubten, um ihre Karriere fürchten zu müssen wenn sie sich offen zu ihrer Veranlagung bekennen. Zu beneiden waren da die Kollegen aus Berlin die bereits offiziell einen Schwulenbeauftragten in der Polizei hatten (interessanterweise ein heterosexueller Polizeibeamter), der sowohl als Kontaktstelle für Schwule und Lesben außerhalb der Polizei fungierte, als auch als Selbsthilfeeinrichtung für Kollegen.
Aus dem ersten Treffen im Waldschlößchen ging der Arbeitskreis lesbischer und schwuler Polizeibediensteter hervor, AlsPol. Über die Jahre gab es dann in anderen Bundesländer ähnliche Gruppen wie z.B. HaPol, AHaPol etc.
Aus Gründen eines einheiltichen Auftretens und des verbesserten Wiedererkennunsgwertes wurden die Gruppen in VesPol umbenannt. Da die Polizei grundsätzlich Ländersache ist, arbeiten die Vereine auf Landesebene. Überregional vertritt der Dachverband, VelsPol Deutschland, die Interessen von Lesben und Schwulen in der Polizei. Dies ist um so wichtiger, da es in vielen Bundesländern gar keine Organisation in der Polizei gibt.
Ziele
VelsPol NRW e.V. will einen unverkrampften, vorurteilsfreien Umgang der Mehrheitsgesellschaft gegenüber Lesben und Schwulen erreichen, innerhalb und außerhalb der Polizei.
Vereinsarbeit
-Fortbildungsveranstaltungen an Ausbildungs- und Fortbildungsstellen in der Polizei oder durch eigene Seminare, z.B. in Kooperation mit der International Police Association (IPA)
-Teilnahme an Öffentlichkeitsveranstaltungen mit Infoständen
-Beratung von Behörden (Innenministerien, Polizeibehörden, etc.)
-Mitwirkung bei Untersuchungen und wissenschaftlichen Erhebungen
-Unterstützung lesbischer und schwuler Polizeibedienstete u.a. durch Zuhören, Gespräche und Erfahrungsaustausch
-Intervention bei Behörden, die nicht korrekt mit Lesben und Schwulen umgehen
-Interne Öffentlichkeitsarbeit
-Information über Diskriminierung/Mobbing
-Förderung das Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit durch öffentliches Auftreten und Einstehen für die eigene Lebensweise
-Teilnahme an den großen Cristopher Street Day-Paraden in Köln und Berlin
-Mitorganisation und Mitdurchführung des jährlichen Bundestreffens der Lesben und Schwulen in der deutschen Polizei.
VelsPol Bundestreffen
Seit 1995 bietet der VelsPol jedes Jahr ein Bundestreffen für lesbische, schwule, bi- und transsexuelle Polizeibedienstete an. Angesprochen sind Polizeibedienstete, d.h. Arbeiter/innen, Angestellte und Beamte nebst Partnerinnen/Partner.
Die Treffen fanden bisher im Waldschlößchen in Göttingen, im IBZ Schloß Gimborn (Marienheide bei Köln), im Haus der Gewerkschaftsjugend in Oberursel bei Frankfurt/Main, Berlin und in Stuttgart statt. Das Treffen 2007 wird in Potsdam sein.
Die Bundestreffen sind gleichzeitig von der Bundeszentrale für politische Bildung anerkannte Wochenendseminare, bei denen zum einen externe Referenten Vorträge halten, zum anderen aber auch verschiedene Themen vom VelsPol als Eingabe für das jeweilige Innenministerium erarbeitet werden. Neben dem Seminarcharacter wird den Bedürfnissen nach Erfahrungsaustausch und ungezwungenen Gesprächen Rechnung getragen.
Für Neueinsteiger wird ein Coming Out- Seminar angeboten und für die Kolleginnen ein Frauenseminar, wo die jeweiligen Erfahrungen untereinander ausgetauscht werden können.