Spieltheorie

mathematische Theorie zur Modellierung strategischer Entscheidungsprozesse
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Spieltheorie (engl. game theory) ist ein Teilgebiet der Mathematik. Im engeren Sinne sucht die Spieltheorie nach optimalen Strategien bei Spielen. Wissenschaftlich ausgedrückt ist sie eine Theorie zur Analyse und Lösung strategischer Optimierungsprobleme unter dem Minmax-Algorithmus.

Neben der abstrakten und theoretischen Behandlung von Strategiespielen hat die Spieltheorie auch Anwendungen in den Wirtschaftswissenschaften. Dabei wird z.B. die Marktwirtschaft als ein 'Spiel' angesehen, in dem die Handelspartner als 'Spieler' einen höchstmöglichen Gewinn zu erwirtschaften suchen.

Auch in den Sozialwissenschaften wird die Spieltheorie als Modell für strategische Konflikte eingesetzt. Allerdings ist dies mit einer Reihe von Problemen verbunden. So muss die Konfliktstruktur vollständig durch Regeln erfasst sein, und das Konfliktverhalten muss rational im Sinne der Spieltheorie sein. Angewandt wird sie z.B. bei der Erstellung experimenteller Spiele für die Erforschung von Kleingruppenkonflikten.

Andere Anwendungsgebiete finden sich in der Evolutionsbiologie, Anthropologie, Militärstrategie und Regelungstheorie. Fragen wie Altruismus in einem Wettbewerbsklima sind ebenfalls von Interesse.

Die Spieltheorie wurde in den 1940er Jahren von John von Neumann und Oskar Morgenstern begründet. Der Film 'A Beautiful Mind' (dt. Genie und Wahnsinn) handelt von dem Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften, John Forbes Nash Jr, der zusammen mit Reinhart Selten und John Harsanyi für seine Beiträge zur Spieltheorie ausgezeichnet wurde.

Berühmte Probleme der Spieltheorie:

Einfachstes Beispiel für ein spieletheoretisches Problem: Die Autofahrt in den Urlaub. Am 31. beginnen die Sommerferien. Aus der Vergangenheit wissen wir, das an diesem Tag die Autobahnen dicht sind. Also fahren wir am 1. des nächsten Monats. Problem: so denken alle. Also entscheiden sich 50% für den 31. und 50% für den 1. Resultat: an beiden Tagen steht man im Stau.