Neuerkirch

Gemeinde in Deutschland
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Neuerkirch ist ein Ort inmitten der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks im Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz (Deutschland).

Geografie

 
Neuerkirch von oben, fotografiert aus westlicher Richtung. Gut sichtbar der Schinderhannes-Radweg

Neuerkirch hat ca. 300 Einwohner auf einer Fläche von 5,28 km². Es liegt zentral im Hunsrück zwischen Simmern und Kastellaun, direkt am Schinderhannes-Radweg auf einer mittleren Meereshöhe von 350 m über NN. Die landwirtschaftliche Fläche beträgt 250 ha , der Wald 200 ha. Der Külzbach durchfließt das Dorf , früher galt der Bach auch als politische Grenze zwischen zwei ursprünglich selbstständigen Dörfern Neuerkirch diesseits und Neuerkirch jenseits. Die Ortsgemeinde Neuerkirch betreibt im Verbund mit vier weiteren Gemeinden einen Kindergarten mit Standort im benachbarten Alterkülz.


Geschichte

Bodenfunde aus der jüngeren Steinzeit.
Urkundliche Ersterwähnung 1302.
Bis 1938 bestand Neuerkirch diesseits und jenseits des Külzbaches als zwei getrennte Gemeinden.
Die Ortsgemeinde betreibt seit Juni 1989 das Kulturhistorische Museum. Der Kern des Museums geht auf die Sammlung des Hunsrückmuseums in Simmern zurück. Nach dreijähriger Vorbereitungsphase wurde es eröffnet und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Ziel des Museums ist es, bäuerliche Arbeitsgeräte und Maschinen, alte handwerkliche Berufe und deren Erzeugnisse und die dörfliche Wohnkultur vergangener Zeiten zu dokumentieren. Eine erhebliche Erweiterung erfuhr sie durch die Bereitschaft der Hunsrückbevölkerung, dem Museum Gegenstände der historischen Dorfkultur für Ausstellungszwecke zur Verfügung zu stellen. Wohn- und Wirtschaftsgebäude, in denen das Museum untergebracht ist, gehören der Ortsgemeinde Neuerkirch.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Handwerker- und Bauernmarkt

Das kulturelle Leben wird von drei Vereinen geprägt. Am 2. Sonntag im Juli findet der traditionelle Kunsthandwerker- und Bauernmarkt im historischen Ortskern satt. Im Museum und auf dem Museumsvorplatz sorgt der Trägerverein zusammen mit Partnerorganisationen für ein abwechslungsreiches Kulturangebot von der Oldtimer-Show bis zum Open-Air-Kino.

Bildergalerie des Ortes

Wirtschaft und Infrastruktur

Bis ins 19. Jahrhundert prägte unter anderem der Erz-, Zink-, Eisen- und Silberbergbau und die Verarbeitung der Bodenschätze die Wirtschaft in Neuerkirch - wobei der Abbau und die Verhüttung auf der Gemarkung der Nachbargemeinde Alterkülz stattfanden. Von der Grube Eid sind nur noch Abraumhalden erhalten. Geblieben sind lediglich Hinweise im Ortswappen und wenige Bergbaunikate im Museum.
Neuerkirch liegt an der Trasse der ehemaligen Hunsrückbahn zwischen Simmern und Boppard. Neuerkirch konnte den direkt and der Ortsgrenze zu Külz liegenden, heute abgrissenen Bahnhof Külz nutzen. Heute verläuft der touristisch stark genutzte Schinderhannes-Radweg auf der umgebauten Bahntrasse.
Die ehemals dominierende Landwirtschaft ist fast vollständig verschwunden, so das nur noch ein Vollerwerbs- und mehrere Nebenerwerbs Landwirtschaftsbetriebe übrig geblieben sind.
Daneben bieten ein Zimmerei- und Kranunternehmen, ein Metallbauunternehmen, ein Bauunternehmen, eine Bauernküche, eine Schreinerei, ein Textilhaus, eine Versicherungsagentur, ein Architekturbüro und eine Tierarztpraxis Arbeitsplätze im Dorf an. Die übrigen Erwerbstätigen pendeln zu Arbeitsstätten außerhalb von Neuerkirch.


Nachbarorte

Alterkülz Laubach Horn
Michelbach   Klosterkumbd
Fronhofen Külz und Keidelheim Kümbdchen und Simmern


Literatur

  • Gustav Schellack, Willi Wagner: Neuerkirch ein Dorf im Hunsrück - Vergangenheit und Gegenwart, Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins Nr. 17, Neuerkirch 1986