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Göppingen

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Wappen Karte
Beschreibung Deutschlandkarte, Position von Göppingen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Göppingen
Fläche: 59,22 km²
Einwohner: 57.951 (31.03.2004)
Bevölkerungsdichte: 979 Einwohner je km²
Höhe: 384 m ü. NN
Postleitzahlen: 73033, 73035, 73037
Vorwahl: 07165 (Hohenstaufen)
07161 (Restl. Stadtgebiet)
Geografische Lage: 48° 42' n. Br.
09° 40' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: GP
Gemeindeschlüssel: 08 1 17 026
Stadtgliederung: 8 Teilgemeinden
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 1
73033 Göppingen
Website: www.goeppingen.de
E-Mail-Adresse: stadtverwaltung@goeppingen.de
Politik
Bürgermeister: Reinhard Frank (CDU)
Datei:Goeppingen Stadtansicht.jpg
Ansicht der Stadt Göppingen mit Hohenstaufen
Datei:Goeppingen Oberhofenkirche.jpg
Oberhofenkirche, Baubeginn im Jahr 1436
Spätromanische Kirche im Stadtteil Faurndau
Datei:Goeppingen Hohenstaufen.jpg
Der Hohenstaufen im Norden der Stadt

Göppingen ist eine Stadt in Baden-Württemberg. Sie liegt in der Region Stuttgart, etwa in der Mitte zwischen der Landeshauptstadt Stuttgart und Ulm an der Fils und ist Sitz des Landkreises Göppingen. Die Stadt liegt an der Bundesstraße 10 sowie an der 1847 eröffneten Filstalbahnstrecke von Stuttgart nach Ulm (siehe auch Schwäbische Eisenbahn).

Neben der Kernstadt gehören die sieben Stadtbezirke Bartenbach, Bezgenriet, Faurndau, Hohenstaufen, Holzheim, Jebenhausen und Maitis mit Lenglingen zu Göppingen.


Geschichte

Der älteste Hinweis auf Göppingen wird in einer im 16. Jahrhundert abgefassten Chronik erwähnt: 1110 überließ Konrad von Württemberg demnach Göppingen dem Kloster Blaubeuren. Ortsname und archäologische Grabfunde verweisen auf eine Entstehung des Ortes in der Merowingerzeit.

Die älteste erhaltene Urkunde, in der Göppingen erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1154 und wurde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa ausgestellt.

Vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert wurde Göppingen durch die Staufer zur Stadt erhoben. Nach deren Niedergang machte sich 1273 oder 1274 der Württemberger Graf Ulrich II. die Stadt zu eigen.

Ab 1396 gab es eine württembergische Münzstätte in Göppingen.

1404 wird zu ersten mal das Sauerbrunnenbad erwähnt (Swalbrunnen), deren heilende Kräfte des schwefelhaltigen Wassers geschätzt wurden.

1425 gab es einen verheerenden Stadtbrand, welches angeblich nur ein Haus überstanden haben soll.

Im Jahr 1436 gab Graf Ulrich V. den Befehl zur Erbauung der Oberhofenkirche.

1557 ließ Herzog Christoph das Sauerbrunnenbad ausbauen, das als Christophsbad seither seinen Namen trägt.

1617 wurde von Heinrich Schickhardt die erste Brücke über die Fils gebaut. Ein Jahr später begann er den Bau der Stadtkirche.

Im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt schwer unter der Pest und Plünderungen. Alleine im Jahre 1634/35 gab es fast 1600 Tote. Das Ende dieser dunklen Zeit wird seit 1650 mit wenigen Unterbrechungen jährlich als Maientag gefeiert.

Am 25. August 1782 brennt Göppingen zum zweiten mal beinahe völlig nieder. Die Stadt wird im Schachbrettgrundriss nach einem klassizistischen Plan von Johann Adam Groß wieder aufgebaut. Als letztes Gebäude wurde 1785 das Rathaus vollendet.

Mit der Eisenbahn 1847 hielt die Industrialisierung in Göppingen Einzug. 1848 gab es die erste Arbeiterorganisation, 1911 und 1926 wurden die ersten Nebenbahnlinien nach Schwäbisch Gmünd und nach Boll eröffnet.

Nach der ersten Kreisreform im Jahre 1938 wird Göppingen Verwaltungssitz des Landkreises Göppingen.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde bei einem Luftangriff am 1. März 1945 nahezu 300 Einwohner getötet und 212 Gebäude zerstört.

Bereits 1939 wurden Holzheim und Jebenhausen in das Stadtgebiet eingegliedert. Es folgten 1956 Bartenbach, 1957 Bezgenriet, 1971 Hohenstaufen, 1972 Maitis, 1973 dessen Ortsteil Lenglingen und 1975 Faurndau.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerentwicklung der Stadt Göppingen zwischen 1837 und 2004.

Datum Einwohner
1837 10.528
1900 19.384
1907 27.671
17. Mai 1939 35.670
13. September 1950 47.457
27. Mai 1970 56.905
31. Dezember 1983 52.051
31. März 2004 57.951
Logo der Stadt Göppingen
Logo der Stadt Göppingen

Die Stadtfarben Göppingens sind Rot-Weiß. Auf dem ersten belegten Stadtsiegel aus dem Jahre 1338 war lediglich eine württembergische Hirschstange abgebildet. Um sich von Hirschstangen-Wappen anderer württembergischer Städte zu unterscheiden, wurde später ein Schildhaupt hinzugefügt. Dieses geänderte Siegel ist erstmals im Jahre 1475 belegt. Zeitweise war der Schildhaupt so groß, dass er zu einer Schildteilung führte. Die Beschreibung der Wappenfarben sind seit 1535 nachweisbar, während die Flaggenfarben bis zum Jahre 1855 zurückverfolgt werden können.

Das Logo der Stadt Göppingen ist in den Stadtfarben Rot-Weiß gehalten und symbolisiert die so genannten Dreikaiserberge Burg Hohenstaufen, Hohenrechberg und Stuifen

Politik

Wahlergebnisse der Gemeinderatswahlen
24. Oktober 1999 13. Juni 2004
Partei 1999 Sitze Partei 2004 Sitze
CDU 37 % 16 CDU 37,03 % 15
SPD 27 % 11 SPD 25,5 % 11
FDP/Freie Wähler 13 % 5 FDP/Freie Wähler 16,16 % 6
VUB 8 % 4 VUB 12,27 % 5
Grüne 3 % 1 Grüne 9,04 % 3
Republikaner 6 % 2 Republikaner    
GAL 6 % 1 GAL    
Wahlbeteiligung
45 % 42,6 %

Die Stadtpolitik bestimmt die Stadtverwaltung, bestehend aus einem Oberbürgermeister, zwei Bürgermeistern, einem Gemeinderat, einem Jugendgemeinderat sowie weiteren Gremien. Die sieben Ortsteile verfügen zudem über so genannte Bezirksbeiräte. Der Oberbürgermeister wird für einen Zeitraum von acht Jahren direkt von den Bürgern der Stadt Göppingen gewählt. Seit 1996 führt Reinhard Frank dieses Amt aus. Als Bürgermeister wurde für das Dezernat II der Beigeordnete Jürgen Lämmle und für das Dezernat III Joachim Hülscher gewählt. Der Gemeinderat besteht aus 40 Mitgliedern, deren Amtszeit 5 Jahre beträgt. Die CDU ist seit 2004 mit 15 Sitzen die stärkste Partei.

  • Folgende Kandidaten der CDU wurden gewählt: Volker Allmendinger, Wolfgang Aupperle, Dr. Klaus Fischer, Eberhard Neubrand, Dr. med. Kai Stoltenberg, Jan Tielesch, Stefan Horn, Wolfgang Mayer, Felix Gerber, Malte Dannenbaum, Dr. Gotthard Kriesten, Josef Harscher, Achim Fehrenbacher, Werner Ziegler, Siegfried Hampel
  • Die SPD hat 11 Sitze, für die folgende Personen gewählt wurden: Dr. Erwin Singer, Dr. med. Emil Frick, Antje Christina Grebner, Friederike Kapphan, Peter-Michael Dauner, Barbara Schrade, Margrit Krotz, Heidrun Schellong, Herbert Schweikardt, Klaus Wiesenborn, Beate Stohrer
  • FDP /FUW 6 Sitze: Till Herwig, Rolf Daferner, Jürgen Schaile, Helmut Schreier, Klaus Dauner, Horst Wohlfahrt
  • VUB, Göppingens Freie Wähler 5 Sitze: Wolfram Feifel, Hans Bernlöhr, Jürgen Braungart, Wolfgang Schwegler, Richard Schurr
  • Grüne 3 Sitze: Dr. Chantal Haupt, Martin Schurr, Christoph Weber

Wirtschaft

Bekannte Firmen sind:

  • Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH, 1844 gegründet,Drehmaschinen, Kurbelwellenbearbeitungsmaschinen und technische Dienstleistungen, ca. 600 Mitarbeiter, (Weblink)
  • Gebr. Märklin & Cie. GmbH, Spielzeugeisenbahnen, 1859 gegründet, ca. 2.150 Mitarbeiter, davon 1.725 in Göppingen, (Weblink)
  • Schuler AG, Unternehmen auf dem Gebiet der Umformtechnik, 1839 gegründet, ca. 4.000 Mitarbeiter (Weblink)

Sehenswürdigkeiten

Hohenstaufen auf einer Ansichtskarte von 1905
Datei:Goeppingen-1925.jpg
Göppingen 1925
Städisches Museum im Storchen
Historischer Umzug am Maientag

Bauwerke

  • Die Burg Hohenstaufen im Stadtteil Hohenstaufen, war die Hausburg der staufischen Familie und wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundert erbaut. Näheres siehe Artikel Burg Hohenstaufen
  • Die Oberhofenkirche (ehemals Stiftskirche St. Martin und Maria), Baubeginn 1436, die ursprünglichen Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht. In vielen Details ist der Einfluss der Ulmer Schule zu erkennen. Viele Ausbauten (insbesondere Turmbau und Holzempore, 1853) und Renovierungen haben die Kirche stark verändert. Erhalten aus der Gründungszeit sind Wandgemälde im Chor (1449) und im Querhaus (älteste Ansicht vom Hohenstaufen, 1470), das Chorgestühl (1500) und ein geschnitztes Kruzifix (um 1520).
  • Die evangelische Stadtpfarrkirche eine schlichte Kirche aus den Jahren 1618-19. Erbaut nach den Plänen von Heinrich Schickhardt. 1838 kam der Turm dazu.
  • Die Barbarossakirche im Stadtteil Hohenstaufen entstand 15. Jahrhundert. Vermutlich gab es zuvor an gleicher Stelle eine Kapelle. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts trug die einst evangelische Kirche den Namen St. Jakob. Das Barbarossabild stammt aus dem Jahre 1723. Eine Renovierung des Innenraums erfolgte 1932. Heute wird die Kirche für katholische Gottesdienste benutzt.
  • Die evangelische Stiftskirche im Stadtteil Faurndau wurde 1200-20 erbaut und zählt zu den bedeutendsten spätromanischen Bauwerken im schwäbischen Raum. Sie erhielt erst 1341 ihren Turm.
  • Die Laurentinuskirche im Stadtteil Bezgenriet aus dem Jahre 1405. Im Innern sind restaurierte Fresken mit Darstellungen zum Jüngsten Gericht zu sehen.
  • Das Schloß, ein vierflügliger Renaissancebau. Erbaut 1555-68 von A. Tretsch und M. Berwart. Im 18. Jahrhundert wurde die Fassade stark verändert. Von vier Treppentürmen sind drei erhalten. Die als Rebensteige bekannte Haupttreppe wurde 1562 erbaut und zeigt reiche Pflanzen- und Tierreliefs und ist eine Mischung aus Renaissance und Gotik.
  • Der herzogliche Marstall mit dem Marstallbrunnen befinden sich in unmittelbarer Nähe des Schlosses und ist ein Fachwerkbau der Mitte des 16. Jahrhundert entstanden ist. Einige Spitzbogenportale zeigen noch gotische Elemente. Der Marstallbrunnen ist neueren Datums und wurde von dem in Göppingen geborenen Bildhauer Prof. Fritz Nuss erstellt.
  • Das Adelberger Kornhaus, fertig gestellt im Jahre 1514 ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Gebäude der Stadt. Seit 1981 befindet sich darin die Stadtbibliothek. Im Giebel steht die Kopie der lateinischen Bauinschrift: Um die Früchte aufzubewahren und selbst in harten Zeiten die Brüder vor allem Hunger zu schützen, hat Abt Leonhard Dürr, Doktor der Philosophie und beider Rechte, einst diesen Bau errichtet. Ihn hat ans Licht gebracht das Dorf Zell unter Brotmäßigkeit des Aichelbergs, 1514.
  • Der Alte Kasten ist ein ehemaliges Lagerhaus der Stiftsverwaltung Oberhofen aus dem Jahre 1707. Heute befindet sich darin das Stadtarchiv und das Schönhengster Museum und Archiv, sowie eine Heimatstube und Dokumentation der Geschichte der Banater Schwaben.
  • Das Haus Illig wurde 1879/98 im Stil der Gründerzeit erbaut. Bis Anfang der 70er Jahre diente es als Druckerei- und Verlagsgebäude. Seit dem Umbau 1980/81 befindet sich darin das Kulturamt, die Jungendmusikschule und ein Zimmertheater mit kleiner Theaterbühne
  • Das Alte E-Werk einem Backsteinbau, das 1899 im Auftrag von dem Energieversorgungsunternehmen Neckarwerke erbaut wurde. Der Bau ist im damals typischen Stil der späteren Gründerzeit und dem Jugendstil gehalten. Bis 1978 war das E-Werk im Besitz der Neckarwerke. Danach erwarb es die Stadt und blieb für eine Zeit lang ungenutzt. Seit 1993 dient es als Kulturzentrum der Stadt
  • Der Partnerschaftsbrunnen 1981 nach einem Entwurf des Hohenstaufener Künstlers H. Schwahn erbaut zeigt Sagen und Begebenheiten aus Göppingen und den Partnerstädten Klosterneuburg, Foggia, sowie die Patenschaft für die Vertriebenen aus dem Schönhengstgau.
  • Der Sauerbrunnen

Museen und Ausstellungen

  • Das Städtische Museum im Storchen, 1931 in einer Schule als das erste Göppinger Heimatkundemuseum gegründet. 1949 wurde das Museum im Storchen wieder eröffnet. Es war die erste Museumsgründung südwestdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgestellt sind Exponate aus dem Bereich Kunst, Handwerk, Bäuerlicher Kultur, Zeugnisse aus der Stauferzeit und Spielzeuge der Firma Märklin.
  • Das Städisches Naturkundliche Museum in Jebenhausen, gegründet 1970, geht aus der Privatsammling Dr. Engel hervor. Ausgestellt sind Fossilien aus dem Jura, eine Vogel- und Schmetterlingssammlung, sowie Exponate aus der Vor- und Frühgeschichte
  • Das Jüdisches Museum Göppingen in Jebenhausen, gegründet 1992, zeigt das Leben der Juden im allgemeinen, sowie deren Geschichte in Jebenhausen und Göppingen.
  • Der Dokumentationsraum für staufische Geschichte im Stadtteil Hohenstaufen, wurde 1977 gegründet. Die Ausstellung behandelt die Geschichte der Staufer, zeigt die Geschichte des Hohenstaufen und präsentiert Burgen, Kirchen, Klöster rund um den Hohenstaufen.
  • Das Märklin Museum wurde 1979 gegründet und bietet einen Einblick in die Geschichte des Unternehmens und seiner Produkte, insbesondere der Spielzeugeisenbahn.
  • Die Städtische Galerie, gegründet 1989, ist vor allem eine Wechselausstellung zeitgenössischer Künstler und zeigt die Kunst-Sammlung Bönsch.
  • Das Schönhengster Archiv und Dokumentation der Banater Schwaben im Alten Kasten

Veranstaltungen

Das bedeutendste Fest der Stadt ist der Maientag. Es ist eines der ältesten Heimatfeste Süddeutschlands und findet jährlich im Monat Mai oder Juni statt. Das erste mal fand der Maientag am 11. August 1650 als Dankfest statt, um das Ende des Dreißigjährigen Krieg zu feiern. Neben der Feier (Kirmes) auf dem Festgelände vor der Hohenstaufenhalle finden zuvor das Maientagsansingen und ein historischer Umzug statt. Mit einem Feuerwerk wird das Fest abgeschlossen.

Im Stadtkern findet jährlich zu September das Göppinger Stadtfest statt.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

weitere Persönlichkeiten

In Göppingen gewirkt haben, ohne dort geboren zu sein:

Partnerstädte

Literaturhinweise

  • Geppo. Krieger, Bauer, Siedlungsgründer? Veröff. Stadtarchiv Göppingen 43, Göppingen, 2003
  • Theiss, Konrad: Der Kreis Göppingen. Konrad Theiss Verlag. Stuttgart 1978. ISBN 3-8062-0374-1

Vorlage:Große Kreisstädte in Baden-Württemberg