Theo Burauen

deutscher Politiker (SPD), MdL, Oberbürgermeister der Stadt Köln (1956–1973)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2006 um 17:06 Uhr durch Merkanus (Diskussion | Beiträge) (Ergänzungen lt. Fuchs). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Theo Burauen (* 19. Oktober 1906 in Köln; † 28. Oktober 1987 ebd.) war vom 9. November 1956 bis 17. Dezember 1973 Oberbürgermeister der Stadt Köln.

Grab von Theo Burauen auf dem Melaten-Friedhof

Burauen trat im Alter von 20 Jahren in die SPD ein und arbeitete seit 1932 bis zum Verbot der SPD im 1933 als Vertriebsleiter der sozialdemokratischen Rheinischen Zeitung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Burauen 1946 erstmals in den Kölner Stadtrat ein, dem er insgesamt 27 Jahre angehörte. Als die SPD 1956 mit 46 % die Kommunalwahlen gewann, wählte der neue Stadtrat – mit zwei Stimmen der FDP - Theo Burauen zum Oberbürgermeister. Bei den Wahlen 1964 errang seine Partei eine deutliche absolute Mehrheit von 57,4 %. Von diesem Amt trat er erst 17 Jahre später im Jahr 1973 zurück. Vor seinem Rücktritt hatte der Rat am 20. Dezember 1973 beschlossen, ihn zum Ehrenbürger von Köln zu ernennen; die Verleihung fand am 17. Januar 1974 statt. Außerdem verlieh ihm die juristische Fakultät der Kölner Universität die Ehrendoktorwürde. Nachfolger im Amt wurde der SPD-Politiker John van Nes Ziegler.

Auf Initiative von Burauen gründeten im Jahr 1977 etwa 80 Personen aller Ratsparteien eine „Tischrunde ehemaliger Mitglieder des Rates der Stadt Köln“. Diese gab 1986 zu Burauens achzigsten Geburtstag eine Festschrift mit Ansprachen des ehemaligen Oberbürgermeisters heraus.

1987 starb Theo Burauen in Köln und wurde mit einem "Kölschen Begräbnis", bei dem zwei Schimmel den Sarg auf einem Plateauwagen durch die Stadt zogen, auf dem Melaten-Friedhof beerdigt. In den Jahren vor seinem Tod war er durch die Spätfolgen einer Beinverletzung, die er sich am 31.Januar 1968 als Gast der Regierung im afrikanischen Ruanda beim Absturz eines Sportflugzeuges zugezogen hatte, an den Rollstuhl gefesselt gewesen.

Burauen gilt vielen - auch aufgrund seiner Sozialpolitik - als der populärste und volksnaheste Kölner Bürgermeister des 20. Jahrhunderts, der im Stadtrat stets auf überfraktionelle Harmonie, auf die von ihm so genannte "Kölnische Fraktion", gesetzt hatte. In seine Amtszeit fielen u.a. der Wiederaufbau des Rathauses, der Neubau des Opernhauses, des Wallraf-Richartz-Museums und der Sporthochschule. Außerdem wurden die Severins- und Zoobrücke als neue Rheinübergänge errichtet. Eng verbunden mit dem Namen Burauen ist auch der Ausbau der Kölner Messe zu einem Unternehmen von Weltruf.

In seiner Heimatstadt hatte der Politiker den Spitznamen Döres; außerdem sind in Köln der Theo-Burauen-Platz sowie die Realschule Theo Burauen nach ihm benannt.

Literatur

  • Burauen - Fuchs, Peter, Theo Burauen. Oberbürgermeister von Köln. Ein biographischer Bildbericht, Köln 1966, ISBN B0000BR339
  • Burauen, Theo; Fuchs, Peter (Hrsg.), Theo Burauen, Oberbürgermeister der Stadt Köln 1956-1973. Ausgewählte Ansprachen. Köln, Festgabe der Tischrunde ehemaliger Mitglieder des Rates der Stadt Köln 1986