

Die Nippenburg ist eine Burgruine südwestlich von Schwieberdingen.
Lage
Die Ruine liegt auf einer Anhöhe am Rande des Schlossgutes Nippenburg. Auf einem Bergsporn gelegen, drei Seiten der Burg durch Abgrund und Sumpf geschützt, die vierte Seite mit einer mächtigen Schildmauer und vorgelagertem Burggraben war sie nur schwer einzunehmen. Es ist nicht überliefert, dass die Nippenburg zerstört oder niedergebrannt worden wäre. Viele Jahrhunderte gewährte sie ihren Bewohnern Sicherheit und Zuflucht, bis sie im 17. und 18 Jhdt endgültig dem Verfall preisgegeben wurde. Die Vorrats- und Lagerräume der Burg wurden jedoch noch lange Zeit genutzt.
Um 1600 wurde mit dem Bau eines Herrenhauses oberhalb der Burganlage begonnen
Geschichte
Die Nippenburg wurde vermutlich im 9. Jahrhundert erbaut und gilt als die älteste im Raum Stuttgart. 1160 wird die Burg erstmals urkundlich als Sitz der Herren von Nippenburg erwähnt. Als erste Erwähnung im Codex Hirsaugensis ist zu lesen: "Als 1160 Berwart unterhalb der Nippenburg dem Kloster zugut eine Mühl erbaute".
Fridericus de Nippenburc ist 1275 Urkundszeuge für den Grafen Ulrich von Tübingen. Woher der Name Nippenburg kommt, ist nicht geklärt.
1515 wird Philipp von Nippenburg von Herzog Ulrich von Württemberg mit dem Erbschenkenamt belehnt und 1518 zum württembergischen Landhofmeister ernannt.
1611 ehelicht Anna Benedikta von Nippenburg den Freiherrn von Stockheim. So kommen Burg und Gut an das Haus Stockheim.
1685 bringt Annas Enkeltochter Friederieke Julianne Burg und Gut als Mitgift in eine Ehe mit dem Grafen Leutrum zu Ertlingen ein, in dessen Familienbesitz Burg und Schlossgut sich noch heute befinden.
Etwa 1600 entstand in unmittelbarer Nähe das kleine Schloss Nippenburg. Es wurde 1728 und im 19. Jahrhundert umgebaut. Bewohnt wird das Schloss seit 1951 von der gräflichen Familie Leutrum von Ertingen.
Bis etwa 1700 war sie bewohnt, wurde aber im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts dem Verfall preisgegeben. 1977 bis 1984 wurde die Ruine restauriert. Die Kosten trugen das Landesdenkmalamt, die Gemeinde Schwieberdingen, und der Besitzer Graf Leutrum und der Landkreis Ludwigsburg.
Burganlage
Gesichert war die Burg durch den steil abfallenden Hang nach Norden und einen südöstlich verlaufenden Halsgraben, über den sich im Osten eine Steinbrücke spannt. Die Anlage hat zwei Vorburgen. Die erste, südliche Vorburg mit großer Burgscheune und weitem, ehemaligem Hofbereich, weist im Westen und Osten die Reste von zwei Burgtoren auf. In der westlichen Vorburg findet man nur noch die Reste einer Zisterne und eines Wehrturms mit Verlieskeller, den man aber nicht einsehen kann. In der Oberburg stehen noch der überdachte Burgkeller und die noch ca. 2 Stockwerke hoch aufragende Schildmauer mit Pforte zum Südöstlichen Zwinger. Der Bering von Vor- und Oberburg ist zumeist noch hüfthoch, gut gesichert und nur nach Norden hin unterbrochen. Es wird vermutet, dass dort am steilen Hang Mauerteile durch Erosion abgegangen sind. Verlässt man die Vorburg durch das Tor nach Westen erkennt man rechterhand noch einen Mauerzug, der zum ehemaligen Wirtschaftshof gehörte. Geht man noch ein Stück weiter, dann stößt man auf die erkennbaren Reste eines Wall- und Grabenssystems.
Das Herrenhaus Schloss Nippenburg
Da die Burg ab 1700 kaum noch bewohnbar war, entstand in ihrer unmittelbaren Nähe ein Schloss, das 1600 von Heinrich Schickhardt erbaut, 1728 und nochmals im 19. Jahrhundert umgebaut wurde. Zu dem heutigen dreigeschossigen Putzbau in klassischer Gliederung gehören ein Wirtschaftshof mit verschiedenen Gebäuden und ein Park im Stil des englischen Landschaftsgartens - Hofgut Nippenburg, ein Ensemble, das als typischer ländlicher Adelssitz gelten kann.
Bewohner der Nippenburg
Sagen und Legenden
Sonstiges
Unweit entfernt befindet sich der Golfplatz "Schloss Nippenburg", Austragungsort der German Open 1995-1997.
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Ruine Nippenburg
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Ruine Nippenburg
Literatur
- Wilfried Pfefferkorn: Burgen unseres Landes "Oberer Neckar". Stuttgart, ohne Jahr
- Max Miller, Gerhard Taddey: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg. Stuttgart, 1965
Weblinks
- http://tag-des-offenen-denkmals.de/laender/bw/kreis_ludwigsburg/schwieberdingen
- [www.schlossnippenburg.de Homepage der Golfanlage Schloss Nippenburg]