Drösede

Ortsteil von Zehrental
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Drösede ist ein Ortsteil der Gemeinde Zehrental im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[3]

Drösede
Gemeinde Zehrental
Koordinaten: 52° 59′ N, 11° 33′ OKoordinaten: 52° 58′ 34″ N, 11° 33′ 6″ O
Höhe: 20 m ü. NHN
Fläche: 5,37 km²[1]
Einwohner: 36 (2014)[2]
Bevölkerungsdichte: 7 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1950
Eingemeindet nach: Bömenzien
Postleitzahl: 39615
Vorwahl: 039395
Drösede (Sachsen-Anhalt)
Drösede (Sachsen-Anhalt)
Drösede
Lage in Sachsen-Anhalt

Geografie

Das altmärkische Drösede, ein Haufendorf am Zehrengraben, liegt 11 Kilometer nordöstlich von Arendsee (Altmark) und sechs Kilometer nordwestlich von Groß Garz, wo sich der Sitz der Gemeinde Zehrental befindet.[4]

Die Nachbarorte sind im Uhrzeigersinn Bömenzien im Norden, Aulosen und Wanzer im Nordosten, Ziegelei und Kahlenberge im Osten, Deutsch im Südosten, Gollensdorf im Süden, Wirl im Südwesten und Nienwalde im Nordwesten.[4]

Der nordöstliche Teil der Gemarkung Bömenzien, deren Teil Drösede ist, gehört zur Aland-Elbe-Niederung. Dieses Schutzgebiet ist ein Teil vom Biosphärenreservat Mittelelbe, einem von insgesamt vier Reservaten des 1997 durch die UNESCO anerkannten Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe.[5]

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung als Drüsedow stammt vom 11. Juli 1319, als Markgraf Woldemar in Tangermünde dem Kloster Amelungsborn Besitzungen zu Aulosen mit Zubehör übereignete.[6] Weitere Nennungen sind 1405 de Veltmarke to der Drusede, das Dorf war offenbar wüst, 1518 to Drusedow, 1541 Drosede,[1] 1737 Dreßde[7] und 1804 Drösede.[8]

Im Jahr 1839 war das Dorf zur Hälfte abgebrannt. Südlich des Dorfes am Zehengraben stand noch zu Beginnn den 20. Jahrhunderts ein Windmühle, die bereits 1840 existierte.[1][9]

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Drösede in die Gemeinde Bömenzien eingemeindet. Zum 1. Januar 1973 wurde der Ortsteil Drösede ein Ortsteil von Gollensdorf (durch die Eingemeindung von Bömenzien in Gollensdorf).[10]

Zum 1. Januar 2010 wurde der Ortsteil Drösede der bis dahin selbständigen Gemeinde Gollensdorf durch einen Gebietsänderungsvertrag ein Ortsteil der neugebildeten Gemeinde Zehrental, einem Mitglied der Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark).[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 83
1774 59
1789 72
Jahr Einwohner
1798 100
1801 84
1818 70
Jahr Einwohner
1840 124
1864 112
1871 127
Jahr Einwohner
1885 119
1895 124
1905 111
Jahr Einwohner
1925 105
1939 99
1946 114

Quelle:[1]

Religion

Die evangelischen Christen aus Drösede gehören zur Kirchengemeinde Bömenzien, die früher zur Pfarrei Bömenzien bei Groß Wanzer in der Altmark gehörte.[12] Die Kirchengemeinde wird heute betreut vom Pfarrbereich Beuster[13] des Kirchenkreises Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Das Dorf liegt am Radfernweg Altmarkrundkurs, der hier von Gollensdorf kommend durch den Ort weiter nach Bömenzien verläuft.[14]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 565–567, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. Landkreis Stendal – Der Landrat: Kreisentwicklungskonzept Landkreis Stendal 2025. 30. Oktober 2015, S. 296, abgerufen am 3. August 2019.
  3. Hauptsatzung der Gemeinde Zehrental. 23. Oktober 2014 (verwaltungsportal.de [PDF; 271 kB; abgerufen am 7. Februar 2016]).
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 2. Band 1. Berlin 1843, S. 433 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10001004~SZ%3D00445~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Otto Mylius: Catastrum der Handwercker, welche in dem Alt-Märckischen Creyse… in denen Dörffern… verbleiben sollen (= Corpus Constitutionum Marchicarum. Teil 5). 1740, Spalte 743 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10490372_00648~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 341 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00363~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Karte des Deutschen Reiches Blatt 240: Wittenberge. Reichsamt für Landesaufnahme, 1906, abgerufen am 28. September 2019.
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 345.
  11. Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt. 19. Jahrgang, Nr. 17. Stendal 12. August 2009, S. 213 ff. (landkreis-stendal.de [PDF; 6,8 MB; abgerufen am 7. Februar 2016]).
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 105 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 28. September 2019]).
  13. Pfarrbereich Beuster. Abgerufen am 21. September 2019.
  14. Sabine Spohr: Altmarkrundkurs. In: fluss-radwege.de. Abgerufen am 20. Februar 2016.