Neuzelle war eine in der Niederlausitz gelegene Zisterzienserabtei. Sie wurde im 13. Jahrhundert gegründet und bestand bis 1817, als sie von der preußischen Regierung säkularisiert wurde. Der Klosterkomplex liegt südlich von Eisenhüttenstadt.

Die heute noch bestehenden Gebäude stammen überwiegend aus der Zeit des Barock. Auch heute noch dient die Klosterkirche der katholischen Gemeinde des Ortes Neuzelle als Pfarrkirche. In der Klosterbrauerei wird die Brautradition der Zisterzienser auch gegenwärtig noch fortgeführt.
Im Mittelalter konnten die Mönche von Neuzelle umfangreichen Grundbesitz erwerben. Über 30 Dörfer in der Niederlausitz und einige auch in der Mark Brandenburg gehörten zur Klosterherrschaft. Auch das Städtchen Fürstenberg (Oder) (heute Teil von Eisenhüttenstadt) war im Besitz der Mönche. Das Stift Neuzelle gehörte zu den Niederlausitzer Landständen und war bis zu seiner Auflösung im Landtag vertreten.
Als einziges Kloster in der Niederlausitz überstand Neuzelle die Reformation als eine katholische Insel in rein protestantischer Umgebung. Auch die bäuerlichen Untertanen des Stifts hatten sich um 1550 der Lehre Luthers zugewandt. Als die Niederlausitz 1635 von den Habsburgern im Prager Frieden an die sächsischen Wettiner abgetreten wurde, musste der protestantische Kurfürst im so genannten Traditionsrezess den Fortbestand von Neuzelle garantieren.
Literatur
- Töpler, Winfried: Das Kloster Neuzelle und die weltlichen und geistlichen Mächte 1268 - 1817. (= Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser. 14). Berlin 2003. ISBN 3-931836-53-3
- Oelmann, Wilhelm: Das Stift Neuzelle. Untersuchungen zur Quellenkunde und Besitzgeschichte eines ostdeutschen Zisterzienserklosters. Greifswald 1937.
- Oelmann, Wilhelm: Die Entwicklung der Kulturlandschaft im Stift Neuzelle. Landshut 1950.