Fransenflügler, auch Thripse oder Blasenfüße, wissenschaftlich Thysanoptera, sind eine Ordnung in der Klasse der Insekten. Sie lassen sich in die Unterordnungen Terebrantia sowie Tubilifera teilen.
Thysanoptera | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thysanoptera | ||||||||||||
Haliday, 1836 | ||||||||||||
Unterordnungen | ||||||||||||
Herkunft und Vorkommen
Der Name Fransenflügler kommt von den langen Haarfransen an den Flügelrändern; der wissenschaftliche Name leitet sich aus dem Griechischen thysanos (Franse) + pteron (Flügel) ab. Es gibt weltweit etwa 5000 Arten. Von diesen kommen etwa 400 in Mitteleuropa vor. Der Name Blasenfüße kommt von den Blasen an den Hinterbeinen, die dem Festhalten dienen.
Merkmale und Ernährung
Thripse sind in der Regel zwischen 1 und 2 mm groß und haben Mundwerkzeuge, die in der Mehrzahl zum Stechen und Saugen an Pflanzen dienen. Einige wenige Arten ernähren sich von Pilzen, Pollen oder sind Räuber. Von einer Art (Karniothrips flavipes) ist allerdings bekannt, dass sie auch menschliches Blut saugt. Die erwachsenen Tiere haben einen dunklen Querbalken auf dem Körper, so dass sie im Gegensatz beispielsweise zu Blattläusen "gestreift" aussehen. Sie besitzen Flügel, aber fliegen kaum (weniger als weiße Fliegen). Die Larven sind durchscheinend und hellgrün.
Thripse als Schädlinge
Thripse verursachen Blattschäden bei Pflanzen, daher werden Sie als Schädlinge eingestuft und vom Menschen bekämpft. Lästige Fransenflügler sind die bei schwül-warmem Wetter massenweise auftretenden, winzigen Gewitterfliegen, die örtlich auch als Gewitterwürmer bezeichnet werden. Thripse verstecken sich meist auf der Blattunterseite (sie können sich mittels Haftblasen dort halten) und sind nur schwer zu erkennen. Sie durchbohren die Blattzellen und saugen sie aus. Die betroffenen Zellen werden daraufhin hell und glänzen silbrig. Die Blattschäden ähneln damit denen der Spinnmilben.
Bekämpfung
Mittel zur Schädlingsbekämpfung von Thripsen sind:
- Abduschen
- Spritzmittel (Pestizide, Öl-Spülmittel-Wasser-Emulsion oder Schmierseifenlösung)
- Pestizide als Granulate oder Stäbchen (wirken über die Wurzel)
- Blautafeln
- Biologische Schädlingsbekämpfung mit Raubmilben der Gattung Amblyseius, Raubwanzen der Gattung Orius
oder den Larven der Florfliege (Chrysoperla carnea)
Systematik
Literatur
- Lewis, T. (1973): Thrips, Their Biology, Ecology and Economic Importance. Academic Press, New York.
- Schliephake, G. & Klimt, K.-H. (1979): Die Tierwelt Deutschlands. 66. Teil. Thysanoptera, Fransenflügler, Gustav-Fischer-Verlag Jena
- Maund W. A & G. Kibbly (1998): Thysanoptera: An Identification Guide. ISBN 0851992110
- Mound, L. A. & B. S. Heming (1991): Thysanoptera. In: The Insects of Australia: a Textbook for Students and Research Workers. Carlton, Victoria, Melbourne University Press: pp. 510-515.
- Schliepkake, G. (2000): Thysanoptera, Fransenflügler. In: Stresemann - Exkursionsfauna von Deutschland, Bd. 2, Spektrum Akademischer Verlag Stuttgart. S. 155-159