Als Happy Slapping (engl. etwa für „fröhliches Dreinschlagen“) wird ein grundloser Angriff auf unbekannte Passanten bezeichnet. Der Angreifer läuft dabei auf sein Opfer zu und schlägt ihm ein- oder mehrmals ins Gesicht. Mitunter werden Opfer auch bis zur Bewusstlosigkeit zusammengeschlagen. Der Angreifer läuft danach weg, ohne sich um das Opfer zu kümmern. Üblicherweise wird der Angriff von einem weiteren Beteiligten mit einer Handy- oder Videokamera gefilmt. Die Aufnahmen werden anschließend im Internet veröffentlicht oder per Mobiltelefon verbreitet.
Die ersten derartigen Anschläge ereigneten sich 2004 in England, woraufhin auch vom europäischen Festland von vereinzelten Vorfällen berichtet wurde. Ein besonders spektakulärer Fall von Happy Slapping wurde am 30. Oktober 2004 begangen, als eine Jugendbande einen 37-jährigen Barkeeper zu Tode prügelte und seinen Freund schwer verletzte. Im Juni 2005 fanden im schweizerischen Winterthur und Basel mehrere Happy-Slapping-Anschläge statt. Am 18. Juni 2005 verhaftete die Polizei in England vier Jugendliche, die im Zuge einer solchen Aktion ein elfjähriges Mädchen vergewaltigt hatten.
Über Happy Slapping wurde in der englischen, deutschsprachigen wie internationalen Presse intensiv berichtet. Es bleibt aber unklar, wie verbreitet Happy Slapping tatsächlich ist. Kritiker der Berichterstattung meinen, dass Happy Slapping vor allem ein Medienphänomen ist. Sie belegen das mit der geringen Anzahl der dokumentierten Happy-Slapping-Angriffe und kritisieren die Medien, die Einzelfälle zu einem Massenphänomen hochzustilisieren. Die Medien stehen jedoch auch in der Kritik, weil sie solche Videos ab und an doppelmoralig ausstrahlen und damit den Happy-Slappern eine ausgezeichnete Plattform geben.