Sarg
Ein Sarg ist ein Behältnis für den Transport, die Aufbahrung und die Beisetzung eines toten Körpers. In der Regel wird der Sarg zur Bestattung in der Erde oder für die Feuerbestattung im Krematorium verwendet.
Material
Särge werden aus den unterschiedlichsten Materialien gefertigt. Meistens wird ein Sarg aus Holzbrettern hergestellt. Aus prähistorischer Zeit sind auch Särge aus einem ganzen Baumstamm (Baumsarg) bekannt. Daneben gibt es Särge aus Stein (Sarkophag) (griech. "Fleischfresser") und Steinkisten, die vor allem in der späten Stein- und frühen Bronzezeit verwendet wurden. Aber auch Ton, Stahlblech, Pappe oder anderen Materialien werden heute für den Sargbau benutzt.
Deutschland
In Deutschland ist aufgrund von Umweltschutzbestimmungen als Material für Särge nur Holz erlaubt. Bestattungen in Metallsärgen oder im bloßen Leichentuch, beides meistens in religiöser Tradition begründet, sind in Deutschland nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Auch für die Kremation ist ein Holzsarg vorgeschrieben.
Wiener Klappsarg
In Wien verwendete man im 19. Jahrhundert wiederverwendbare Klappsärge, die nach unten aufklappbar waren. Sie wurden mit der Leiche über das offene Grab gestellt und geöffnet. Die Leiche fiel in das offene Grab und der Sarg konnte wieder verwendet werden. Diese Vorgehensweise scheiterte aber am massiven Widerstand der örtlichen Bevölkerung (siehe auch: Josephinische Reformen). Diese spezielle Bestattungsform wurde auch unter dem Begriff "Sophienbegräbnis" bekannt.
Ausstattung
Die Ausstattung eines Sarges kann stark variieren und wird meist von den Hinterbliebenen mit dem Bestatter geregelt. Zuerst wird in einem normalen Sarg eine biologisch abbaubare Kunststofffolie befestigt, welche aus dem Körper austretende Flüssigkeiten auffängt. Darüber wird eine Schicht aus saugfähigem Füllmaterial gelegt. Zum Schluss kommen feine Tücher, Kissen usw. Wollen die Angehörigen des oder der Verstorbenen bei einer Trauerfeier am offenen Sarg Abschied nehmen, werden dafür eventuell noch Stützen und Polster verwendet, um dem Körper ein besseres Erscheinungsbild zu geben. Gelegentlich wird auch vor der Beisetzung eine Signaleinrichtung mit in den Sarg gegeben, damit ein erwachender Scheintoter sich bemerkbar machen kann.
Geschichte
Diese Form des Begräbnisbehältnisses ist seit mindestens 5.000 Jahren bekannt und aus allen Teilen der Welt belegt. Sumerer und Ägypter bestatteten ihre Toten in korbähnlichen Gebilden aus geflochtenen Zweigen (griechisch:kophinos = Korb, ist enthalten im englischen Wort für Sarg coffin). Die bereits oben erwähnte Beisetzungsart in einem ausgehöhlten Baumstamm mit dem anderen Teil als Deckel geht auf einen mythischen Einfluss zurück, der Mensch sei aus dem Baum hervorgegangen. Oft wurde der Tote in diesem Baum auch als Boot übers Wasser geschickt, ein Brauch den die Wikinger beibehielten.
Zeitweise diente der Sarg bei Begräbnissen von armen Leuten lediglich als Transportmittel. Nur begüterte Personen wurden in ihren teils kostbaren Särgen begraben. Andere wurden im Leichenhaus herausgenommen und in einem Tuch verhüllt in die Erde gelegt.
Spezielle Sargformen
Eine besondere Form der Särge ist bekannt aus Ghana, wo sich die verstorbenen Christen in einigen Regionen vor ihrem Tod wünschen können, in welchem Gefäß sie beerdigt werden. So sind dort Särge in Form von Colaflaschen, Fischen oder Autos möglich.