Clearstream Banking S.A. (vormals Cedel) ist eine Clearinggesellschaft mit Sitz in Luxemburg. Zu ihren Aufgaben zählen die Verwahrung von Wertpapieren (Custody), die Abwicklung von Wertpapiertransaktionen (Settlement) sowie Mehrwertdienstleistungen wie die Verwaltung von hinterlegen Sicherheiten (Collateral Management) und die Vermittlung von Wertpapierleihe zur Erhöhung der Settlement-Effizienz.
Die Gesellschaft wurde in der Folge von mehreren Daewoo-Fabrikschließungen im Jahr 2000 in Lorraine (Frankreich) Gegenstand zweier Untersuchungsausschüsse (der französischen Nationalversammlung und des Europäischen Parlaments). In derselben Zeit wechselte der Geschäftsführer (1990-2001: André Lussi; seit 2001: André Roelants - zuvor bei Dexia). Die Gesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Deutsche Börse AG.
Bei Clearstream werden im Kundenauftrag Wertpapiere im Wert von 7,3 Billionen Euro verwaltet und jährlich über 60 Millionen Transaktionen mit einem Gesamt-Transfervolumen von etwa 10 Billionen Euro abgewickelt. (Stand Ende 2003).
Siehe auch : Wertpapier, Euroclear, Settlement, Deutsche Börse, Custody
Literatur
- Denis Robert, Ernest Backes: Das Schweigen des Geldes. Der Clearstream-Skandal. (2002, ISBN 3-85842-546-X)
- David Loader, Clearing, Settlement and Custody (Operations Management Series (Securities Institute) (2002, ISBN 0750654848)
- David M. Weiss, Global Securities Processing: The Markets, The Products (1997, ISBN 0133239659)
Weblinks
- www.clearstream.com - Homepage der Firma
- „Die Clearstream-Affäre“, Telepolis, 9. Mai 2006
- „Intrige im Elyséepalast“, Jungle World, 10. Mai 2006, Nr. 19
- „Die Tage der langen Messer“, Weltwoche, 11. Mai 2006, Nr. 19
- „Clearstream“: Villepin verstrickt sich, Tagesspiegel, 20. Mai 2006