Die Gemeinde Apen (niederdeutsch Aap) ist die westlichste Gemeinde im Landkreis Ammerland in Niedersachsen (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 13′ N, 7° 49′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Ammerland | |
Höhe: | 3 m ü. NHN | |
Fläche: | 77,02 km2 | |
Einwohner: | 12.118 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 157 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 26689 | |
Vorwahlen: | 04489, 04409(Godensholt), 04499(Nordloh/Tange) | |
Kfz-Kennzeichen: | WST | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 51 001 | |
LOCODE: | DE APE | |
NUTS: | DE946 | |
Gemeindegliederung: | 9 Bauerschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 200 26689 Apen | |
Website: | www.apen.de | |
Bürgermeister: | Matthias Huber (SPD) | |
Lage der Gemeinde Apen im Landkreis Ammerland | ||
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Geographie
Mit ihrer geographischen Lage versteht sich die Gemeinde Apen als Mittelpunkt inzwischen der Dorflandschaft Ammerland und dem ostfriesischen Fehngebiet. Die Gemeinde Apen liegt in der zur Oldenburger Geest gehörenden naturräumlichen Einheit des Aper Geestrandes. Sie befindet sich im Zuflussgebiet der Ems und damit noch im tideabhängigen Bereich. Der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt etwa knapp zwei Meter. In den vergangenen Jahrzehnten fanden umfangreiche Deichsicherungs- und Ausgleichsmaßnahmen statt. Sie verhindern eine großflächige Überschwemmung des Gemeindegebietes in den Wintermonaten. Die nächstgrößere Stadt ist Oldenburg, etwa 20 km östlich von Apen.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Apen grenzt an fünf Gemeinden und darunter an zwei Landkreise. Im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten grenzt sie im Landkreis Ammerland an der Stadt Westerstede und der Gemeinde Edewecht, an den Landkreis Cloppenburg mit der GemeindeBarßel und an den Landkreis Leer mit den Gemeinden Detern und Uplengen.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Apen ist unterteilt in 9 Bauerschaften. Insgesamt 24 Ortsteile werden den 9 Bauerschaften zugeordnet.:
- Apen mit Roggenmoor sowie Teilen von Klauhörn und Lengenermoor
- Augustfehn I
- Augustfehn II mit Augustfehn III sowie den nicht zu Apen gehörenden Teilen von Klauhörn und Legenermoor
- Espern mit Aperfeld, Apermarsch, Godensholterweg, Klampen und Winkel
- Godensholt mit Godensholterfeld, Rothemethen, Rinzeldorf
- Hengstforde mit Aperberg, Hengstforderfeld und Teilen von Nordloh-Kanal
- Nordloh mit Teilen von Nordloh-Kanal
- Tange mit Teilen von Nordloh-Kanal
- Vreschen-Bokel mit Bokelermoor und Holtgast
Klima
Durch die unmittelbare Nähe zur Nordsee herrscht in der Gemeinde Apen ein ganzjährig gemäßigtes maritimes Klima. Allgemein sind Sommer und Herbst feuchter, Winter und Frühjahr dagegen etwas trockener.
Ausdeichungsgebiete und Deichführung
- Apen/Hengstforde
Im Nordwesten der Gemeinde Apen befinden sich die seltenen Süßwasserwatte. Diese wurden 2005 durch Rückverlegung eines Deiches geschaffen, um eine Retentionsfläche für mögliche Überschwemmungen aus dem Aper Tief zu erhalten. Durch die regelmäßig durch Ebbe und Flut bedingte Überschwemmung einiger Geländeteile bildet sich eine eigene Flora und Fauna in dem als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Bereich.
- Vreschen-Bokel
Das gesamte Ausdeichungsgebiet ist als Naturschutz- oder als Landschaftsschutzgebiet geschützt. Der die ehemaligen Wiesen von Ost nach West durchziehende Mittelgraben wurde über einen neuen „Schloot“ mit dem Aper Tief verbunden. Dadurch konnte eine Prielähnliche Struktur mit deutlicher Strömungsdynamik hergestellt werden, die einen Anschluss auch bei Niedrigwasser gewährleistet. Mit den naturnah gestalteten Abgrabungsgewässern und den regelmäßig überfluteten Flächen sind neue aquatische und amphibische Lebensräume entstanden, die u.a. der heimischen Fischfauna als Laich- und Aufwuchsgebiete zur Verfügung stehen. Eine entsprechend reiche Besiedlung wurde durch erste fischökologische Untersuchungen nachgewiesen. Außerdem mag das Vorhandensein zahlreicher „Fischräuber“ wie Grau- und Silberreiher, Kormoran, Haubentaucher und immer wieder auch Seeadler auf den Fischreichtum hinweisen. Nicht zuletzt sind neue Nahrungshabitate für Wiesenvögel entstanden. Es konnte beobachtet werden, wie Kiebitz-Altvögel ihre Küken über den neuen Deich zur Nahrungssuche in die Fläche führten. Seit Ende der Brutzeit konnten neben zahlreichen Entenvögeln beeindruckende Bestände von Kiebitzen, Uferschnepfen, Bekassinen und anderen Watvögeln im Gebiet beobachtet werden, die sich hier die benötigten Fettreserven für den anstrengenden Rückflug in die Überwinterungsgebiete anfressen.
Geschichte
Erste geschichtliche Erwähnungen des Ortes Apen finden sich bereits um 1230, als die Ritter von Apen dem Grafen von Oldenburg Heerfolge leisteten. Damals war es ein wichtiger Grenzort am Wasser- und Landweg nach Ostfriesland. Um diese Zeit wurde die St Nikolai-Kirche errichtet. Im Jahre 1340 wurde die erste Windmühle des Ammerlandes in Apen erbaut. Apen war für Jahrhunderte der bedeutendste ammerländische Festungsort gegen das ostfriesische „Ausland“. 1457 ging Apen in einer Fehde zwischen den Ostfriesen und Oldenburgern in Flammen auf. Auch in nachfolgenden Jahren kam es in Apen immer wieder zu Bränden, so zum Beispiel 1465, 1468, 1473. Im Jahre 1538 wurde die Festung zu Apen vom Fürstbischof von Münster erobert. Im Jahre 1582 richtete Graf Johann von Oldenburg in Apen zwei Märkte ein. Der traditionelle Herbstmarkt wird noch heute jedes Jahr gefeiert.
Die um 1515 errichtete Festung wurde zwischen 1710 und 1730 zu einem Fort ausgebaut, das 1773–1780 geschleift wurde. Nur der ehemalige Festungsgraben ist heute noch vorhanden.
Einwohnerentwicklung
Der Ort Apen selbst hat 2.346 Einwohner. Größte Ortschaft der Gemeinde ist mit 2.962 Einwohnern Augustfehn. Im Raumordnungsprogramm des Landkreis Ammerland bilden jeweils Apen und Augustfehn I die zwei Grundzentren.[2]
ReligionenKirchen
Freikirchen
PolitikGemeinderatDer Rat der Gemeinde Apen besteht aus 28 Ratsfrauen und Ratsherren und dem Bürgermeister kraft seines Amtes. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 11.001 und 12.000 Einwohnern.[3] Die 28 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021. Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Matthias Huber (SPD). Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis:
BürgermeisterHauptamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Apen ist Matthias Huber (SPD). Bisherige hauptamtliche Bürgermeister
WappenDie heraldische Beschreibung des Wappens lautet: "In Gold über blauem Schildfuß ein rotes, von zwei Türmen flankiertes Festungstor mit schwarzen Dächern und Fenstern."[5] Der Rat der Gemeinde Apen wählte bewusst die Abbildung der ehemaligen Festung zu Apen als Wappen. Die Abbildung der Festung wird seit 1934 im Dienstsiegel geführt und ist zu einem Symbol für die Gemeinde geworden. Die Mehrzahl der Bevölkerung sah im Dienstsiegel bereits das typische Wappen für Apen. Die Festung ist über das frühere Amt Apen und der späteren Gemeinde Apen eng mit dieser Landschaft verknüpft. Insbesondere weil auch die Fundamente der Festung freigelegt wurden und der frühere Festungsgraben noch heute besteht. Der Rat hatte zunächst die Dienstsiegelabbildung gewählt. Auf Anraten des niedersächsischen Staatsarchivs Oldenburg wurde vom Rat jedoch eine Vereinfachung beschlossen, weil zu viele Türme und Türmchen unheraldisch wirkten. Die Türme sollen die Festung darstellen und das Tor mit dem für die Apener Festung typischen Zackengiebel flankieren. Als Farben wurden: blau, rot, gold (gelb) und schwarz gewählt. Das Blau soll den Burggraben und die von unzähligen Flüssen und Kanälen durchzogene Landschaft darstellen. Das Rot stellt die überwiegende Bauweise in roten Ziegelsteinen dar. Die Festung war aus Ziegelsteinen und die Kirchen in der Gemeinde sind aus diesen Steinen gemauert. Das Schwarz ist Symbol der früheren Industrieansiedlung im westlichen Gemeindeteil. Das Gold wurde gewählt, um einen Hintergrund zu haben, der die vorgenannten Farben untermalt. Außerdem stimmen diese Farben mit denen des Landkreises Ammerland überein. FlaggeDie Streifenflagge zeigt in der oberen Hälfte die Farbe blau und in der unteren Hälfte die Farbe rot. Die Mitte der Flagge ist mit dem Gemeindewappen belegt.[5] SignetIm Jahr 2004 wurde unter dem Projektnamen "Ein frisches Image für Apen" das Signet der Gemeinde Apen entwickelt. Das Signet zeigt eine aufgehende Sonne, die für den Tourismus in der Gemeinde Apen steht, eine angedeutete Welle für die zahlreichen Wasserzüge und einen stilisierten roten Turm, welcher einen Hinweis auf die historische Aper Festung, aber auch auf die ehemalige Eisenhütte in Augustfehn darstellt. In der Ursprungsform enthielt das Signet den Schriftzug „Gemeinde Apen – Wirtschaftsstandort mit Tradition und Zukunft“. Im Jahr 2009 wurde im Rahmen des Kommunalmarketings ein neuer Slogan entwickelt, welcher kurz und prägnant auf den Punkt bringt, was die Gemeinde Apen ausmacht. Hierzu wurden alle Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, Vorschläge einzureichen, über die im Oktober 2009 die Lenkungsgruppe Kommunalmarketing abgestimmt hat. Durchgesetzt hat sich der heutige Schriftzug „Gemeinde Apen – natürlich lebenswert“.
GemeindepartnerschaftDie Gemeinde führt eine Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde Gizalki. Gizalki ist Teil des Landkreises Plescew, welcher wiederum Partnerlandkreis des Landkreises Ammerland ist. Kultur und SehenswürdigkeitenTheater
Annes Puppen- und Figurentheater ist mittlerweile überregional bekannt und genießt einen guten Ruf. Auf dem Spielplan stehen nicht nur eigene Aufführungen auch andere Bühnen geben im Theater ihr Repertoire zum Besten. Museen
Musik
Bauwerke
Regelmäßige Veranstaltungen
Kulinarische SpezialitätenAls besondere kulinarische Spezialitäten (nicht nur in der Gemeinde Apen) gelten der langgereifte, mildgeräucherte Ammerländer Schinken wie auch das Grünkohlessen mit der dazu traditionell durchgeführten Kohlfahrt. SportGroße sportliche Erfolge konnten in der Gemeinde Apen bislang nicht gefeiert werden. Es bestehen aber seit geraumer Zeit einige Sport- und Schützenvereine in der Gemeinde Apen, darunter:
Wirtschaft und InfrastrukturAnsässige UnternehmenMit dem Stahlwerk Augustfehn begann vor mehr als 100 Jahren der Aufbau und die Entwicklung mittelständischer Gewerbe- und Industrieansiedlungen in der Gemeinde Apen. Neben Handels- und Dienstleistungsbetrieben wird der Arbeitsmarkt auch heute noch überwiegend geprägt vom produzierenden Gewerbe. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Metallverarbeitung und im Maschinenbau. Weitere wichtige Wirtschaftsbereiche bilden die Textil- und die Bauindustrie sowie zahlreiche Handwerksbetriebe. Um diese gesunde Wirtschaftsstruktur zu erhalten und auszubauen fördert das Business Netzwerk Apen den Austausch mit den heimischen Unternehmern und Unternehmen die eine Bindung zur Gemeinde Apen habe, stimmen Wirtschafts- und Verwaltungshandeln aufeinander ab, entwickeln und realisieren gemeinsam mit der Politik Ideen für den Wirtschaftsstandort Apen. Zu dem verfügt die Gemeinde Apen über mehrere gut nachgefragte Gewerbe- und Industriegebiete an verschiedenen Standorten im Gemeindegebiet.
VerkehrBahnDurch den Bahnhof in Augustfehn wird eine gute Verkehrsanbindung zu den naheliegenden Städten Bremen, Oldenburg und Leer gewährleistet. Der Bahnhof Augustfehn ist ein Fernbahnhof und liegt an der Bahnstrecke Oldenburg–Leer. Nächster Bahnhof in östlicher Richtung ist der Bahnhof Westerstede-Ocholt, in westlicher Richtung erreicht man den Bahnhof Leer. Augustfehn ist die letzte Station des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen (VBN), die Station Leer ist diesem nicht mehr angeschlossen. Straßen und WegeEtwa 2 km nördlich verläuft die Bundesautobahn 28 in Ost-West-Richtung. Die Autobahn A28 grenzt mit der Abfahrt Apen/Remels unmittelbare an die größten Orte Apen und Augustfehn. Seit 2013 besteht Anschluß an das Knotenpunkt-Radroutenwegenetz unserer ostfriesischen Nachbarn. Diese aus den Niederlanden stammende Ausschilderung von Radwegen erlaubt eine individuelle Routenplanung. Apen ist die erste Gemeinde des Ammerlandes, die dieses System flächendeckend eingeführt hat. Zwei regionalen Routen sind die Ammerland-Route sowie die Deutsche Fehnroute, die sich in der Feriengemeinde Apen kreuzen. BildungSchulen
Kindertagesstätten
In Hengstforde befindet sich das Freibad Hengstforde mit 50-m-Becken und 70-m-Großrutsche bei einer Wassertemperatur 24-25 Grad. Es gibt einen Eltern-Kind-Bereich und einen modernen Kioskbetrieb. Das Freibad ist von Mai bis September geöffnet. PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Gemeinde
WeblinksCommons: Apen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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