Eppstein

hessische Stadt im Main-Taunus-Kreis
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Wappen Karte
Wappen von Eppstein (MTK) Deutschlandkarte, Position von Eppstein hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Taunus-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 255 m ü. NN
Fläche: 24,21 km²
Einwohner: 13.369 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 552 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65817
Vorwahl: 06198
Kfz-Kennzeichen: MTK
Gemeindeschlüssel: 06 4 36 002
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstraße 99
65817 Eppstein
Website: www.eppstein.de
E-Mail-Adresse: info@eppstein.de
Politik
Bürgermeister: Ralf Wolter (CDU)

Eppstein ist eine Stadt im Main-Taunus-Kreis im Bundesland Hessen in Deutschland.

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt Eppstein liegt westlich von Frankfurt am Main und etwa 15 km nordöstlich der Landeshauptstadt Wiesbaden am Rande des Taunus.

Nachbargemeinden und -kreise

Eppstein grenzt im Norden an die Stadt Idstein (Rheingau-Taunus-Kreis) und die Gemeinde Glashütten (Hochtaunuskreis), im Osten an die Stadt Kelkheim, im Süden an die Stadt Hofheim, sowie im Westen an die kreisfreie Stadt Wiesbaden und die Gemeinde Niedernhausen (Rheingau-Taunus-Kreis).

Stadtgliederung

Eppstein besteht aus 5 Stadtteilen: Bremthal, Ehlhalten, Eppstein, Niederjosbach sowie Vockenhausen.

Bremthal

Bremthal verfügt über eine S-Bahn-Haltestelle der Linie S2. Mit etwa 5000 Einwohnern stellt Bremthal den einwohnerreichsten Stadtteil Eppsteins dar und ist das wirtschaftliche Zentrum.

Bremthal besitzt mehrere Vereine wie z.B. eine Blaskapelle, Gesangverein Germania, Gesangverein Liederkranz, Verein der Kleintierzüchter und eine Freiwillige Feuerwehr, welche auch mit vielen Veranstaltungen zum Wohl der Bürger beiträgt.

In der Umgebung von Bremthal befinden sich Wanderwege und ein Naturlehrpfad.

Niederjosbach

Datei:Wappen Niederjosbach Main-Tauns-Kreis.jpg
Das Wappen der Gemeinde Niederjosbach

Niederjosbach verfügt über eine S-Bahn-Haltestelle der Linie S2 sowie Busanschluss an das Wiesbadener Verkehrsnetz. Autobahnanschlüsse sind in ca. 3 Minuten zu erreichen.

In Niederjosbach gibt es einen Campingplatz: das terrassenartig am Sonnenhang gelegene, sehr gepflegte „Taunuscamp“. Es ist ganzjährig geöffnet. Der GCC - Gusbacher Carnevalsclub - veranstaltet jährlich mehrere Sitzungen und am Faschingsdienstag einen sehenswerten Umzug durch das Dorf, der von den innerörtlichen Vereinen, zwei Sportvereinen, zwei Gesangvereinen, dem Schützenverein, Obst- und Gartenbauverein, Kirchenchor, Feuerwehr, Gusbacher Chaoten, Hausfrauenverband, DRK Ortsverein und Nachbargemeinden aktiv gestaltet wird. Es gibt ein Industriegebiet und mehrere Handwerksbetriebe, sowie einen Kindergarten. Das katholische Gemeindezentrum „Am Honigbaum“ wird außer für kirchliche auch für private und andere gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt. Niederjosbach wird in der regionalen Mundart genauso wie der Nachbarort Oberjosbach auch als Gusbach oder Guzbach bezeichnet.

Der Ort ist seit 1972 ein Ortsteil der Stadt Eppstein. Das Wappen von Niederjosbach stellt einen silbernen Tannenbaum auf rotem Grund da.

Vockenhausen

Vockenhausen ist Sitz des Bürgermeisters. Die Verwaltung ist bisher auf zwei Rathäuser in Vockenhausen und Eppstein verteilt. Auf Vockenhäuser Gemarkung stehen auch die Freiherr-vom-Stein-Schule (Gesamtschule), die Burg-Schule (Grundschule), sowie die Sparkassenakademie Hessen - Thüringen.

Geschichte Vockenhausen wurde erstmals im Jahr 1233 erwähnt. Über die Entstehung des Namens ranken sich Gerüchte. Ausgeschlossen werden kann aber die Variante, dass der Name "Vockenhausen" aus dem naheliegenden Sitz des Landvogts herrührt. Im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts entwickelte sich in dem Stadtteil eine blühende Industrie. Neben einigen Mühlen gab es mehrere Lederfabriken und Schreinereien. Ab dem Ende der 70er Jahre entwickelte sich die Industrie zurück und machte Platz für Supermärkte und Dienstleister. Geografisch ist der Ort durch die Hauptstraße geprägt. An ihr entlang entwickelte sich die Ortschaft. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann eine ausgeprägte Bebauung an den beiden Hängen entlang der Hauptstraße.

Ehlhalten

Ehlhalten ist mit 1.400 Einwohnern der kleinste Stadtteil. Kirchlich gehört er seit Januar 2006 zur katholischen Pfarrei Eppstein.

Der Legende nach soll es in Ehlhalten einst einen Schneider gegeben haben, der bevorzugt am Wasser bzw. am Bach schneiderte. So soll es sich zugetragen haben, dass ihm die Elle, die er zum Abmessen benutzte, ins Wasser fiel und er wie wild schrie: „Elle halten!“. So soll der Namen Ehlhalten entstanden sein. Ehlhalten soll es schon früher an einem anderen Ort gegeben haben, der sich im Wald an einer Quelle befand. Dieser wurde jedoch von Soldaten abgebrannt und völlig zerstört. 2004 schaffte es Ehlhalten in der Reihe „Dolles Dorf“ im HR-Fernsehen ins Finale und belegte den 2. Platz.

Wappen

Wappenentwurf der Gemeinde Ehlhalten

Die Gemeinde Ehlhalten besaß bis zum 21.11.1967 kein amtlich genehmigtes Wappen. Die Waage erinnert an den hl. Michael, der seit dem 18.Jahrhundert als Patron der Ehlhaltener Kirche überliefert ist und in bildlichen Darstellungen häufig mit einer Waage als „Seelenwäger“ erscheint. Die beiden Bäche symbolisieren in ihrer Zweizahl den Reichtum der Gemeinde an Wasserläufen. Nach volkstümlicher Deutung geht der Ortsname auf einen Schneider zurück, der dort an einem Bach saß, und, als ihm die Elle davonzuschwimmen drohte, ausrief: „ Ell´halt in ! “. Die Farben rot und Silber sind die Farben der Herren von Eppstein und der Kurfürsten von Mainz, zu deren Territorien die Gemeinde nacheinander vom späten Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches gehörte. Die Gemeindevertretung von Ehlhalten hat dem damals vorliegenden Wappenentwurf in ihrer Sitzung vom 21.11.1967 zugestimmt. Es wurde von dem Heraldiker des Hessischen Hauptstaatsarchivs in künstlerischer und heraldischer Hinsicht einwandfrei gezeichnet.

Die Wappenbeschreibung lautet: „ In geteiltem Schild oben in Silber eine rote Waage, unten in Grün zwei schmale silberne Wellenbalken“.


Wirtschaft

Verkehr

Eppstein hat S-Bahn Anbindung nach Frankfurt (S2 Richtung Frankfurt oder Dietzenbach) und liegt ca. 3 km von der Autobahn A3 entfernt. Durch Eppstein hindurch führt die Bundesstraße 455.

Ansässige Unternehmen

Eppstein ist eine der wohl seltenen Städte, in denen Stanniol hergestellt wird. Die Stanniolfabrik Eppstein GmbH & Co KG befindet sich im Ortsteil Eppstein unterhalb der Burg. In der Stanniolfabrik Eppstein wird allerdings nicht nur Lametta hergestellt, sondern auch andere NE-Metallfolien für unterschiedliche, hochspezialisierte Anwendungen in aller Welt.

Schulen und Bildung

In Eppstein gibt es zwei Grundschulen und eine Gesamtschule. Außerdem ist hier die Sparkassenakademie Hessen-Thüringen ansässig. Des Weiteren bieten die Musikschule Eppstein-Rossert und der Musikverein Eppstein e.V. musikalische Schulung an diversen Instrumenten.

Die Grundschulen

In Eppstein-Vockenhausen, auf dem Schul- und Sportzentrum am Bienroth liegt die Burg-Schule. Sie ist mit ca. 300 Schülern etwas größer als die Comenius Schule. Diese Grundschule liegt am Ortsausgang des Stadtteils Bremthal in Richtung Niederjosbach.

Die Freiherr-vom-Stein-Gesamtschule

Auf dem Sport- und Schulzentrum am Bienroth befindet sich die Freiherr-vom-Stein-Gesamtschule. Sechshundertvierzehn Schülerinnen und Schüler verteilt auf Gymnasium, Realschule und Hauptschule besuchen die Schule in sechs Jahrgangstufen - von der fünften bis zur zehnten Klasse. Besonderheit der Schule sind die jährlich stattfindenden Schüleraustausche mit der Partnerstadt Kenilworth (England) und einer Schule in Tours (Frankreich). Alle zwei Jahre veranstaltet die Schule außerdem einen Austausch mit dem Bornova Anadolu Lisesi in Izmir (Türkei).

Die Schule erlangte bundesweite Aufmerksamkeit durch einen Amoklauf im Jahr 1983:

  • 3. Juni 1983 Eppstein-Vockenhausen (Hessen) fünf Tote, 14 Verletzte - Täter Selbstmord. Ein Mann bringt in einer Schule drei Schüler, einen Lehrer und einen Polizisten mit Schüssen um. Der Täter richtet die Waffe gegen sich selbst.

Städtepartnerschaften

Es gibt verschiedene Städtepartnerschaften: Langeais in Frankreich (seit 1986), Kenilworth in England (seit 1994), sowie Aizkraukle in Lettland(seit 1998). Mit Schwarza in Thüringen, Deutschland ist Eppstein seit 1989 befreundet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

 
Burg Eppstein und der Wernerplatz im Zentrum der Altstadt.
 
Die Burg in einem Kupferstich von Matthäus Merian

Die Ruine der Burg Eppstein prägt den Altstadtkern Eppsteins. Weiterhin gibt es seit 1894 den Kaisertempel, von ihm aus hat man einen herrlichen Blick über Eppstein bis hinauf nach Bremthal. Zu Füßen der Burg inmitten der historischen Altstadt liegt die Talkirche, welche heute die evangelische Gemeine Eppstein beherbergt. Auch einen Besuch wert ist das hundertjährige Bahnhofsgebäude im Jugendstil, welches zur Zeit allerdings leer steht. Im Zuge des geplanten umfassenden Bahnhofsumbaus im Zuge eines Tunnelneubaus wird das Areal umgestaltet, im Vorfeld wird das alte Bahnhofsgebäude derzeit renoviert und anschließend von der Stadt als Bürgerbüro genutzt, auch ein Cafe ist geplant.

Hinter dem Bahnhofsgebäude befindet sich der Neufville-Turm, der über die Sommermonate an den Wochenenden als Ausflugslokal zur Verfügung steht, von dort hat man einen schönen Blick auf die Burganlage.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die jährlich am ersten Mai stattfindende Radtour Rund um den Henninger-Turm führt durch Eppstein.

Seit über 20 Jahren richtet die TSG Eppstein immer im Juni oder Juli den "Eppsteiner Burglauf" aus. Dieser führt über eine Altdeutsche Meile (7,7km) vom Sportplatz "Am Bienroth" um die Burg herum durch die Altstadt und wieder hinauf zum Sportplatz. Die Läufer müssen dabei mehrere hundert Höhenmeter überwinden.

Seit 2003 findet im Sommer ein Mountain Bike Marathonrennen (Taunus Trails) für jedermann statt.

Auf der Burg gibt es regelmäßige Veranstaltungen, zum Beispiel im Sommer die Burgfestspiele; im Innenhof der Burg präsentieren Schauspielgruppen Freilufttheater mit Werken bekannter Klassiker aber auch Neuinszenierungen. Als ein weiteres Highlight wären die Saxdays zu nennen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Literatur

  • Eppstein im Taunus, Dr. Bertold Picard, Verlag Waldemar Kramer Frankfurt am Main, 1968