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11. September – Die letzten Stunden im World Trade Center

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11. September (auch bekannt als 9/11) ist ein französischer Dokumentarfilm der Brüder Gedeon und Jules Naudet über den Terroranschlag auf das World Trade Center in New York.

Ursprünglich hatten die Filmemacher einen Film über einen Feuerwehrmann-Schüler in New York geplant. Dabei geraten sie am 11. September 2001 in die Rettungsaktion der Feuerwehr in New York und es gelangen ihnen dramatische und einzigartige Bilder über die Katastrophe und den Umgang der Menschen mit ihr.

Handlung

11. September 2001, 8.46 Uhr: Der erste Einschlag

Jules Naudet begleitet den Löschzug gerade bei einem Gasalarm an einer Straßenkreuzung in der Nähe des World Trade Centers und filmt die Feuerwehrleute bei ihrer Routine-Arbeit, als plötzlich lauter Flugzeuglärm zu hören ist. Er schwenkt die Kamera in Richtung der Geräuschquelle und sieht, wie die entführte Boeing in den Nordturm des World Trade Centers einschlägt (Die Aufnahmen galten lange Zeit als die einzigen, die den ersten Einschlag zeigen. Erst zum zweiten Jahrestag der Anschläge zeigte der amerikanische Fernsehsender ABC ein Amateurvideo von Pavel Hlava, der den ersten Einschlag ebenfalls von der Einfahrt des Brooklyn-Battery Tunnels aus zufälligerweise aufgenommen hatte).

Die Naudet-Brüder verkaufen das 12 Sekunden lange Einschlags-Video an Fernsehsender - mit dem Honarar finanzieren sie die umfangreichere Dokumentation.

Reaktion auf den Einschlag

Naudet filmt im folgenden die Reaktion der Feuerwehr-Einheit - insbesondere die ihres Einsatzführers: Die ersten Rückmeldungen an die Leitstelle auf der Anfahrt zum World Trade Center, die Ankunft in der Lobby des Nordturms, der Versuch, eine Kommadozentrale zu installieren, die technischen Probleme mit dem Funkverkehr, das Aufschlaggeräusch jener Menschen, die sich von oben in den Tod stürzen. Sein Blick richtet sich aber auch in die Gesichter der Feuerwehrmänner, zeigt ihre Unsicherheit in Anbetracht der Einsatzlage. Man sieht Feuerwehrleute, die sich auf den Weg nach oben machen - viele von ihnen haben den Tag nicht überlebt.

Der zweite Einschlag

Gedeon Naudet, der sich zur Zeit des ersten Einschlag auf der Feuerwache befindet, macht sich mit seiner Kamera auf den Weg zur Einsatzstelle. Zufälligerweise wird er Zeuge wie sich das zweite Flugzeug in den Südturm des World Trade Centers bohrt. Die Aufnahmen von Jules Naudet, der sich immer noch in der Lobby des Nordturms aufhält, lassen das Dilemma der Einsatzkräfte erahnen: plötzlich haben sie eine zweite Einsatzstelle gleichen Ausmaßes abzuarbeiten.

Der Einsturz der Türme

Die Kamera von Jules Naudet zeichnet die Reaktion der Einsatzkräfte auf, als der benachbarte Südturm einstürzt. Dem ohrenbetäubenden Lärm des Einsturzes folgt die Dunkelheit und der Staub. Naudet filmt die Bemühungen, den leblosen Körper von Feuerwehrkaplan Mychal Judge zu retten (Er ist der einzige Tote, der im Film zu sehen ist). Als die Sicht etwas besser ist, bemüht man sich, den Gebäudekomplex zu verlassen, was sich angesichts der mangelnden Sicht, der fehlenden Orientierung und der Gefahr, nach wie vor von Springern getroffen zu werden, als schwierig erweist. Es gelingt ihnen schließlich, das Gebäude zu verlassen, als es kurz darauf einstürzt. Ein zweites Mal ist Naudet von Dunkelheit und Staub umgeben.

Wiedersehen auf der Wache

Nach und nach treffen die Feuerwehrleute wieder auf ihrer Wache ein. Man freut sich, umarmt sich, weint. Es stellt sich heraus, dass alle Mitglieder der Einheit das Unglück überlebt haben. Einzig jener Feuerwehrschüler, der eigentlich Gegenstand der Dokumentation sein sollte, bleibt kurze Zeit verschollen. Doch plötzlich taucht auch er wohlbehalten auf.

Die Bergungsarbeiten auf Ground Zero

In der Zeit nach den Anschlägen verfolgen die Naudet-Brüder die Bemühungen der Feuerwehrleute, Überlebende in den Trümmern des World Trade Centers zu finden. Doch die Erfolge sind von geringer Zahl. Immer häufiger können schließlich nur noch Tote geborgen werden - darunter 343 Feuerwehrleute.

Auszeichnungen

Die Dokumentation war bei der Emmy-Verleihung 2002 insgesamt fünf mal nominiert, gewonnen hat der Film zwei Preise. Beim deutschen Fernsehpreis 2002 gewann der Film den Preis als Bestes internationales Programm. Bei den Satellite Awards wurde der Film in der Kategorie Special Humanitarian DVD Award ausgezeichnet.