Baskische Sprache

Sprache der spanisch-französischen Grenzregion Baskenland
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Die Baskische Sprache (im Baskischen je nach Dialekt euskara, eskuara oder euskera genannt) gehört wie zum Beispiel das Finnische zu den wenigen nicht-indoeuropäischen Sprachen in Europa und wird im Baskenland, der spanisch-französischen Grenzregion an der Atlantikküste, von mehr als 500.000 Menschen gesprochen.

Language Code

Der Language Code ist eu bzw. baq bzw. eus (nach ISO 639).

Sprachverwandtschaft

Aufgrund der offensichtlichen Unterschiede des Baskischen zu allen bekannten Sprachen spricht man von einer isolierten Sprache (nicht zu verwechseln mit isolierenden Sprache).

Versuche, die Beziehung des Baskischen zu anderen Sprachen (etwa dem Georgischen, dem Iberischen oder den Berbersprachen) herzustellen, sind erfolglos geblieben. Der Nachweis einer Sprachverwandtschaft ist schon deshalb schwierig, weil

  • größere schriftliche Zeugnisse erst aus dem 15. Jahrhundert bzw. 16. Jahrhundert vorliegen, so dass die Struktur des Proto-Baskischen nur schwer rekonstruiert werden kann
  • das Iberische nur lückenhaft bekannt ist und man also nicht entscheiden kann, ob die existierenden baskisch-iberischen Wortgleichungen (bask. hiri = iber. iri "Stadt") nicht vielleicht auf Entlehnung zurückgehen
  • die internen Verwandtschaftsverhältnisse der verschiedenen mit dem Baskischen verglichenen kaukasischen Sprachen selbst immer noch unklar sind.

Besonderheiten der Sprachstruktur

Die baskische Sprache zeichnet sich durch einen sehr stark agglutinierenden Wortaufbau aus, den man zum Beispiel auch im Ungarischen oder Türkischen wiederfinden kann. So können Verben sehr komplexe Formen annehmen, da sie bis zu vier Personalmarkierungen enthalten können.

Es existieren keine grammatischen Genera.

Für Sprecher anderer europäischer Sprachen ist es ungewohnt, dass in transitiven Sätzen das Subjekt markiert wird und nicht das Objekt. Sprachwissenschaftler bezeichnen dieses Phänomen als Ergativ.

Baskisch und das alte Europa

Eine moderne, aber umstrittene Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass ein vaskonisch genannter Vorläufer des Baskischen einst in weiten Teilen Europas verbreitet war und sich noch heute in vielen vor-indoeuropäischen Orts- und Flussnamen findet. (Aus: "Vaskonisch war die Ursprache des Kontinents" von Elisabeth Hamel und Theo Vennemann, erschienen im Spektrum der Wissenschaft, Mai 2002). Eine kaukasische Verwandtschaft ist nicht von der Hand zu weisen, abwegig sei dagegen Vennemanns "europäisierende" Hypothese, meint der bekannte Etruskologe Dr. Ernst Strnad.