Wahrnehmung

Aufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung von Umweltreizen
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Die Wahrnehmung ist die Funktion, die dem Organismus mit Hilfe seiner Sinnesorgane ermöglicht, Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Sie steht dabei unter dem Einfluss von Gedächtnisihalten, Stimmungen und Denkprozessen.

Das Farbensehen ist ein Unterpunkt der Wahrnehmung. Wir haben Stäbchen und Zäpfchen. Dies sind Sinneszellen in unserer Netzhaut. Die Stäbchen sind für Schwarz-Weiß-Töne zuständig, wobei die Zäpchen für die Farben verantwortlich sind.

Es gibt eine Theorie von Hering und Helmholtz: Wir haben zwei verschiedene Zäpchrntypen. Der eine Typ für rot-grün und der andere für blau-gelb. Wir können daher nicht vollkommen Farbenblond sein, sondern nur partiell.


Es gibt einige Versuche zum Farbensehen:

1) Ein Quadrat in der Farbe Rot auf einem weißen Blatt. Bei langem Betrachten bildet sich ein Rand um das Quadrat, der dieKomplementärfarbe hat. Nämlich grün. Dies nennt man das Kontrastphänomen.

2) Hat man einen Kreisel, auf dem zwei Farben angebracht sind (müssen Komplementärfarben sein), dann wird der Kreisel beim Rotieren weiß.

3)man hat zwei Blätter vor sich liegen. Ein weißes, unbeschriebenes Blatt und eines, auf dem sich wiederum ein rotes Quadrat befindet.Zuerst sieht man sich das Quadrat an und wechselt nach einiger Zeit den Blick zum leeren Blatt. Nun wird man auch dort das Quadrat sehen. Zuerst als positives Nachbild, das heißt in der selben Farbe wie das Original, und dann als negatives Nachbild, was soviel bedeutet, dass sich das Quadrat wieder zur Komplementärfarbe ändert.

4) das prkinesusche Phänomen Hier geht es um die Farben, die bei Dämmerung schneller zu grautötnen werden. Am dämmernden Horizont können wir beobachtn, wie dei rottöne schnell zu einem einheitlichen grau werden, wobei hellblau viel länger hält.


Wie überall, gibt es auch Tabus in der Wahrnehmung. Schon kleinen Kindern bringen wir bei, dass man keine Person stundenlang anstarren darf, denn dies könnte missverstanden werden. Im Islam tragen Frauen Schleier, dass ihnen ja nicht in die Augen geschaut werden kann. Doch nicht nur bei der optischen Wahrnehmung sind diese Tabus vorhanden. Napoleon schrieb seiner Geliebten in seinen Briefen: "Waschen Sie sich nicht, ich bin in einer Woche wieder bei ihnen." Zuerst klingt das etwas verwirrend, doch bestimmt kennt jeder das Sprichwort "Ich kann dich nicht riechen". Napoleon konnte seine Geliebte sehr gut riechen und so sollte sie ihren Duft behalten. Auch bei Berührungen werden wir mit Tabus konfrontiert. Man darf nicht jeden x-beliebigen Menschen einfach so angreifen, wobei es in unseren Breiten andererseits wieder üblich ist, sich zur Begrüßung die Hände zu schütteln. In China zum Beispiel zählt dies wiederum als Tabu und man verbeugt sich bei der Begrüßung. So hat jede Kultur seine eigenen Sitten.

Hier kann man gleich mit dem Begriff der Wahrnehmungsselektion anknüpfen. Die Erfahrung spielt eine sehr große Rolle. Jeder von Ihnen kennt sogenannte Umspringbilder. Das sind Bilder, auf denen man zwei verschiedene Dinge gleichzeitig erkennen kann. Ich nehme als Beispiel ein Umspringbild mit einer alten und einer jungen Frau. Wir hatten diesen Versuch im Psychologieunterricht durchgefürht. Unsrer Lehrerin legte uns dieses Bild vor und jeder konnte etwas erkennen. Doch es sah jeder etwas anderes. Manche sahen die junge Dame, manche die ältere Frau. Warum das so ist hat einen ganz einfachen psychologischen Hintergrund. Bevor es uns bewusst wird selektiert unser Gehirn alle negativen Erfahrungen von den positiven. Nun kommt es auf die persönlichen Erfahrungen der Versuchsperson an. Hat man zum Beispiel einmal schlechte Erfahrungen mit alten Leuten gemacht, wird man zuerst die junge Dame erkennen. Es kann aber auch vorkommen, dass man genau deshalb...aufgrund dieser schlechten Erfahrung die Alte sieht um diese Erfahrung zu verarbeiten. Wir nehmen nur das wahr, was wir warhnehmen wollen. Dies kann natürlich verschiedene Gründe haben:

1) individuelle und subjektive Gründe hie spielt die persönliche Lebensgeschichte eine große Rolle

2) kollektive Gründe sind abhängig von Milieu, in dem man aufwächst

3) prinzipielle Gründe wir sind Menschen und wir nehmen etwas wahr. Im Vergleich zu manchen anderen Lebewesen, wie zum Beispiel Katzen, die alles nur beschnuppern. Wir haben unser Ich-Bewusstesein und unser Raum und unsere Zeit sind lokalisiert.