Zwergkrallenfrösche | ||||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Hymenochirus | ||||||||||||||
Boulenger, 1896 | ||||||||||||||
Arten | ||||||||||||||
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Die Gattung Zwergkrallenfrösche (Hymenochirus) gehört zur Vorlage:Familia der Zungenlosen Frösche (Pipidae) innerhalb der Vorlage:Ordo der Froschlurche. Die vier zu unterscheidenden Vorlage:Speciesen haben eine Länge von nur drei bis kaum vier Zentimetern und leben im Kongogebiet und in Kamerun. Man findet sie in krautreichen Regenwald-Gewässern aller Art, wo sie eine ganzjährig aquatile Lebensweise führen. Sie haben einen stark abgeflachten Körper, einen kleinen Kopf und langgliedrige Finger. Grob gesagt handelt es sich um „Miniausgaben“ der Krallenfrösche (Xenopus) – anders als diese besitzen die Zwergkrallenfrösche aber beispielsweise auch Schwimmhäute zwischen den Vorderfingern.
Fortpflanzung
Das Paarungsverhalten ist durch verschiedene eigentümliche Rituale gekennzeichnet. Neben anhaltenden, monotonen („tickenden“) Rufen vollführen die Männchen auch eine Art „Tanz“ mit hastigen, scharrenden Bewegungen der Füße und klammerndem Rudern der Arme. Kommt es schließlich zu einem Amplexus mit einem paarungsbereiten Weibchen, so erfolgt diese Umklammerung in der Lendengegend, wie dies bei der Unterordnung Mesobatrachia allgemein üblich ist. Zum eigentlichen Ablaichen schwimmt das Paar an die Wasseroberfläche und dreht sich so, dass die Bauchseiten nach oben zeigen. Nach mehrmaliger Wiederholung dieses Bewegungsablaufes erfolgt knapp oberhalb der Wasseroberfläche die Abgabe des Laiches und dessen gleichzeitige Besamung. Danach kehrt das Paar zum Gewässergrund zurück und legt einige Minuten Pause ein. Danach finden über mehrere Stunden weitere Laichvorgänge statt – insgesamt wohl etwa 50 (Österdahl und Olsson 1963) bis 364 (Rabb und Rabb 1963). Die bis zu 1000 Eier verbleiben im Oberflächenhäutchen des Wasserspiegels, werden teilweise aber auch durch die Bewegungen des Paares zum Absinken gebracht. Solche Eier gelangen meist nicht zur Entwicklung.
Kaulquappen
Die Kaulquappen schlüpfen nach etwa eineinhalb bis zweitägiger Embryonalentwicklung und gehen nach einer mehrtägigen stationären Anhaftphase in die freischwimmende Periode über. Nun offenbaren sich einige Besonderheiten gegenüber anderen Froschlurchlarven: So schnappen sie bereits regelmäßig an der Oberfläche nach Luft (Lungenatmung!), obwohl sie nebenbei auch noch Kiemen besitzen. Auch ihre Ernährung ist abweichend, denn sie bevorzugen eine carnivore Lebensweise, indem sie tierisches Plankton jagen. Dazu haben Hymenochirus-Kaulquappen speziell geformte, nach oben ausgerichtete „Mundrohre“ ausgebildet, mit denen sie die Beutetierchen einsaugen. Das mit aufgenommene Wasser entweicht wieder über die Atemlöcher (Spiracula). Nach zumeist ein bis zwei Monaten vollzieht sich die Metamorphose der Larven.
Haltung
Die Hymenochirus-Arten werden auch gerne in Aquarien gehalten. Dazu eignet sich ein Aquarium ab 100 Litern mit Heizung, Filter und Belüftung. Es sollte mit einer Glasscheibe oder Gazerahmen abgedeckt sein, damit die Tiere nicht entweichen. Als Einrichtung kommen Sand oder feiner Kiesboden und Wasserpflanzen mit großen Blättern in Frage. Die Wassertemperatur sollte 22–26 °C betragen. Als Futter werden lebende Bachflohkrebse, Mückenlarven, Artemiakrebse oder kleine Regenwurmstücke angeboten.
Weiterführende Literatur zur Biologie der Zungenlosen
- von Filek, W. (1967 [neuere Auflagen vorh.]): Frösche im Aquarium. – Kosmos-Franckh, Stuttgart. ISBN 3-440-03496-8