Acker-Kratzdistel
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Cirsium arvense | ||||||||||||
| (L.) Scop. |
Die Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) ist eine Pflanzenart, die zu den Korbblütlern (Asteraceae) gehört. Sie fällt vor allem wegen ihrer bestachelten Blätter und ihrer violett gefärbten Blüten auf. Man findet sie von Juni bis Ende September blühend an Weg- und Feldrändern. Deshalb wird sie auch oft als Ackerunkraut bezeichnet.
Sie ist übrigens mit der Kornblume und der Artischocke verwandt.
Vorkommen
Die Pflanze kommt vor allen an Wegrändern und Ruderalstellen in ganz Deutschland vor. Selten wächst sie in Gebieten, die höher als 2000 Meter liegen. Sie mag vor allem trockene Standorte, gelegentlich findet man sie aber auch an feuchteren, halbschattigen Plätzen. Sie ist auch häufig in Gebüschen und Hecken zu finden.
Erkennungsmerkmale
Die Acker-Kratzdistel ist eine ausdauernde Pflanze, die aus waagrecht verlängerten, kriechenden Wurzeln Wurzelsprosse bildet. Sie besitzt buchtig gezähnte Laubblätter, die eine stachelige Bewimperung aufweisen. Ihre Stacheln werden etwa 5 mm groß und sind spitz. Ihr farbiger Blütenkronensaum ist bis zum Grund 5-spaltig. Die Blüte ist rötlich bis lila gefärbt. Zudem besitzt sie einen federigen Pappus.
Die Pflanze ist in Mitteleuropa ein sogenannter Apophyt, da die ursprünglich auf trockenen Waldgrenzstandorten heimische Art auf anthropogene Standorte wechselte, als in Mitteleuropa vor etwa 7.000 Jahren Wälder durch Menschen gerodet wurden, um Platz für Äcker zu schaffen. Diese Standorte waren offener als die meisten natürlichen und sie wurden regelmäßig gestört und boten damit der Acker-Kratzdistel optimale Lebensbedingungen.
Biologie:
Die Acker- Kratzdistel ist ein 60-120 cm hoher Wurzelknospen-Geophyt und ein Tiefwurzler, der bis 2,8 m tiefe Wurzeln treibt. Die 2 cm breiten Blütenkörbchen bestehen aus ca. 100 zwittrigen, vormännlichen Einzelblüten. Daneben gibt es aber auch rein weibliche Pflanzen mit kleineren Köpfchen und nur 2-3 mm langen Kronzipfeln. Damit ist die Pflanze gynodiözisch. Die Blüten duften nach Honig. Die Griffeläste sind auf der Außenseite dicht mit Fegehaaren besetzt. Diese herauswachsende Griffelbürste schiebt den Pollen aus der sich nach innen entleerenden Staubblattröhre hinaus. Der Nektar steigt in der bis über 10 mm langen Kronröhre bis zum Ausgang. Dadurch ist er Insekten aller Art zugänglich, insbesondere für Tagfalter ist die Pflanze eine wichtige Nektarquelle. Bei schlechtem Wetter findet in den Zwitterblüten spontane Selbstbestäubung statt. Blütezeit: Juli bis Oktober. In den Blüten ist Cynarin (1,3-O-kaffeoylchinasäure) enthalten.
Die Früchte sind Achänen mit hygroskopischem Harrkelch (Pappus): Es liegt also ein Schirmchenflieger vor. Dessen Sinkgeschwindigkeit beträgt nur 26 cm/Sekunde, daher werden bei Aufwind Flugweiten über 10 km möglich. Die Früchte sind im August bis Oktober reif, jeweils bereits ca. 4 Wochen nach Blühbeginn. Die Pflanze ist bezüglich ihrer Standortwahl sehr anspruchsvoll, nur an geeigneten Standorten keimen nämlich ihre Samen aus. Die vegetative Vermehrung der Art erfolgt durch Wurzelsprosse, die aus den tief im Boden liegenden, annähernd waagerecht verlaufenden Ausläuferwurzeln hervorgehen. Es liegt demnach ein Wurzelpionier vor, der auf Äcker und Weiden ein gefürchtetes „Unkraut“ darstellt. Sogar aus kleinen abgehackten Wurzelstückchen können neue Pflanzen austreiben. Am Stängel der Pflanze findet man nicht selten bis über 2 cm dicke Gallen, hervorgerufen durch die Larven des Zweiflüglers Diselbohrfliege (Urophora cardui).
Die Art ist extrem variabel aufgrund von Unterschieden in der Wuchshöhe, der Ausgestaltung der Blätter und der Größe der Köpfchen. Sie wurde deshalb in zahlreiche Unterarten und Varietäten untergliedert, die jedoch schwer trennbar sind.
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Acker-Kratzdistel vor dem Aufblühen
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Acker-Kratzdistel
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Acker-Kratzdistel-Pappus
