Rhüden ist ein Stadtteil von Seesen im Landkreis Goslar in Niedersachsen (Deutschland) mit 2721 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2013).
Rhüden Stadt Seesen
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Koordinaten: | 51° 57′ N, 10° 8′ O |
Höhe: | 130 m |
Einwohner: | 2804 (31. Dez. 2013)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 38723 |
Vorwahl: | 05384 |

Geographie
Der Ort liegt am Westrand des Harzes bzw. östlich des Höhenzugs Heber am Fluss Nette.
Geschichte
Erste urkundliche Belege für Rhüden finden sich aus der Zeit zwischen den Jahren 826 und 853. Der Ort war durch eine im 13. Jahrhundert vorgenommene Teilung des Ambergaus über 700 Jahre geteilt. Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Groß Rhüden und Klein Rhüden, die dadurch entstanden, in die Stadt Seesen eingegliedert.[2] Im Jahr 1976 wurden beide Orte zum Ortsteil Rhüden zusammengefasst.
Vermutlich war diese Gegend schon in der Bronzezeit bewohnt, denn Forscher entdeckten hier zahlreiche Fundstücke aus dieser Epoche. Urkundlich nachgewiesen ist die Besiedlung aber erst seit der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Damals entstand der Ort wahrscheinlich im Rahmen der Christianisierung der einheimischen Sachsen durch die Franken. Das ursprüngliche Sumpfland wurde dabei entwässert und somit für den Menschen nutzbar gemacht.
In der Zeit von 1685 bis 1865 lebte der Ort auch vom Salzabbau. Heutzutage sind immer noch Spuren der Salineneinfahrten und der ehemaligen Arbeiterwohnungen im Wald (in der Nähe von "Carls Fund") zu finden. Ebenso stammen die Häuser auf der "Kolonie" aus dieser Zeit. Die 8 %ige Sole stammte aus einem 30 Fuß (etwa 10 m) tiefen Brunnen. Das Gradierwerk war von 1046 Fuß Länge; zwei Pfannen maßen 20 x 14 x 8 Fuß. Jährlich wurden bis zu 300 Tonnen Siedesalz gewonnen.
Politik
Ortsrat seit 2006
Stand: Kommunalwahl vom 10. September 2006.
Nach der Kommunalwahl 2011 blieb das Sitzverhältnis unverändert.
- CDU: 5 Sitze
- SPD: 4 Sitze
Ortsbürgermeister
Ortsbürgermeister ist Ernst Pahl.
Wirtschaft und Infrastruktur
Rhüden liegt an den Bundesstraßen 243 und 82 sowie der Bundesautobahn 7 (Anschlussstelle 66 Rhüden).
Traditionell bot der Ort neben den landwirtschaftlichen Betrieben und Nebenerwerbsbetrieben auch einigen Handwerkern Beschäftigung. Rhüden ist auch immer noch ein Unterzentrum mit Fachgeschäften und Gaststätten. Der Großteil der Rhüdener Einwohner pendelt jedoch in umliegende Orte zur Arbeit.
Religionen
In Rhüden befindet sich die im 19. Jahrhundert erbaute evangelische Kirche St. Martini, zur Propstei Seesen gehörend. Sie wurde in den Jahren 1885 bis 1888 im Stil der Neogotik am Standort eines im Jahre 1834 durch Brand zerstörten Vorgängerbaues errichtet. Das malerische Gotteshaus aus Sandstein besitzt einen 53 Meter hohen Kirchturm und bietet im Inneren Sitzplätze für rund 400 Menschen.
Die katholische Kirche St. Oliver wurde 1976 erbaut. 2007 erfolgte ihre Profanierung, heute wird sie vom Musikverein Rhüden von 1901 e.V. als Vereinsheim genutzt. Die nächstliegenden katholischen Kirchen befinden sich heute jeweils ca. 8 km entfernt in Bilderlahe, Bockenem und Seesen.
Weiterhin befindet sich in Rhüden eine neuapostolische Kirche.
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahl der Gemeinden und Ortsteile des Landkreises Goslar, Stand 30. Juni 2013
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 269.