Augustinus Heinrich Henckel von Donnersmarck
Augustinus Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck OPraem (* 29. Juni 1935 auf Schloß Nakło, Nakło Śląskie, Kreis Tarnowitz, Oberschlesien, heute Ortsteil von Świerklaniec, Powiat Tarnogórski, Polen; † 19. August 2005 in Duisburg; eigentlich Maria Heinrich Karl Edwin Jakob Peter-Paul Lazarus Graf Henckel von Donnersmarck) war ein deutscher Prämonstratenser-Chorherr der Abtei Hamborn, römisch-katholischer Theologe und Wirtschaftsethiker.
Familie
Heinrich Henckel von Donnersmarck stammte aus dem Adelsgeschlecht der Henckel von Donnersmarck. Er war eines von fünf Kindern aus der Ehe von Lazarus Graf Henckel von Donnersmarck (1902−1991) und Franziska Gräfin und Edle Herrin von und zu Eltz genannt Faust von Stromberg (1905−1997)[1].
Leben
Henckel von Donnersmarck trat 1953 mit dem Ordensnamen Augustinus den Prämonstratensern in Rot an der Rot bei und studierte Katholische Theologie an verschiedenen Ordensschulen und der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. 1959 gehörte er zu den Mitbegründern des Prämonstratenserklosters St. Johann in Duisburg-Hamborn, wo er 1961 durch Eugène Kardinal Tisserant die Priesterweihe empfing. In der Abtei Hamborn war er als Stiftskämmerer, Seelsorger und Gymnasiallehrer tätig. Henckel von Donnersmarck wurde 1967 in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem investiert. Von 1970 bis 1975 war er geistlicher Rektor und Dozent an der Diözesanakademie des Bistums Essen und leitete von 1976 bis 1986 die Katholische Arbeitsstelle Rhein-Ruhr. Von 1975 bis 1998 war Henckel von Donnersmarck Domprediger am Essener Münster, später auch am Kölner Dom. Er war Ehren-Domkapitular an den Hohen Domkirchen zu Köln und Essen.
1985 übernahm er als Beauftragter der katholischen Bischöfe bei Landtag und Landesregierung von Nordrhein-Westfalen die Leitung des Katholischen Büros in Düsseldorf.
1996 gründete er ebenfalls in Düsseldorf die Unternehmensberatung Unicorn Consultants GmbH und war dort – treuhänderisch für seinen Orden – als geschäftsführender Gesellschafter tätig.
In Wirtschaftskreisen galt Henckel von Donnersmarck als renommierter Berater für Wirtschaftsethik.[2]. Er war Berater von Konzernen wie BMW und Dresdner Bank sowie der Deutschen Bundesbank, u.a. auch von Alfred Herrhausen[3], mit dem er befreundet war[4], und Helmut Kohl[5].
Schriften
- Vom menschlichen Sterben und vom Sinn des Todes, Herder Freiburg 1983, ISBN 3-451-19861-4, zusammen mit Stefan Bethlen
Film
- "Das Geheimnis der Grabesritter" Hinter den Kulissen eines katholischen Ordens von Egmont Koch & Oliver Schröm WDR 1994, gesendet 24. März 1994 in der ARD
- Dokumentarfilm: Black Box BRD (2001) [3]
Literatur
- Egmont R. Koch, Oliver Schröm: Das Geheimnis der Ritter vom Heiligen Grabe. Die Fünfte Kolonne des Vatikans. 2. Auflage. Hoffmann und Campe, Hamburg 1995, ISBN 3-455-11064-9 (334 Seiten).
Weblinks
- Literatur von und über Augustinus Heinrich Henckel von Donnersmarck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Augustinus Heinrich Henckel von Donnersmarck auf Orden online
- Vorlage:IMDb Name
Einzelnachweise
- ↑ Ahnenreihe Henckel von Donnersmarck
- ↑ "Alles sehen, vieles übersehen. Klartext: Augustinus Heinrich Graf Henckel von Donnersmarck. Der geistliche Unternehmensberater über die Erfolgsstrategien der Kirche.", Hamburger Abendblatt, 27. November 2004
- ↑ a b Dokumentarfilm Black Box BRD auf OFDb (2001)
- ↑ Peter Gillies: „Herrhausen wollte als Bankier die Welt verändern“, Die Welt, 29. November 2009
- ↑ Egmont R. Koch, Oliver Schröm: Dunkle Ritter im weißen Gewand, Die Zeit, 25. März 1994
Personendaten | |
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NAME | Henckel von Donnersmarck, Augustinus Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | P. Augustinus OPraem; Henckel von Donnersmarck, Heinrich Maria Graf; Henckel von Donnersmarck, Maria Heinrich Karl Edwin Jakob Peter-Paul Lazarus Graf (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ordensgeistlicher, Theologe und Unternehmensberater |
GEBURTSDATUM | 29. Juni 1935 |
GEBURTSORT | Nakło Śląskie |
STERBEDATUM | 19. August 2005 |
STERBEORT | Duisburg |