Gotthardleitung

Alpenquerung für Drehstrom Hochspannung
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Die Gotthardleitung ist die 1932 errichtete Drehstrom-Hochspannungsleitung über den Gotthardpass von Mettlen bei Inwil LU nach Airolo. Sie wird, obwohl die verwendeten Freileitungsmaste für eine Betriebsspannung von 400 kV ausgelegt sind, immer noch mit 220 kV betrieben. Auf dem 52 Kilometer langen Abschnitt bis Amsteg verläuft sie meist parallel zur Lukmanierleitung. Zwischen Immensee und Amsteg teilt sie ihre Masten mit der Stromschleife Amsteg-Rotkreuz der Schweizerischen Bundesbahnen. Beide Energiestrassen tangieren von Immensee bis Ingenbohl den Rigi. In Ingenbohl, einer Gemeinde, die von den CKW beliefert wird, ist die Gotthardleitung mit 3 von 6 Stromkreisen an ein Unterwerk angeschlossen. Dann folgt ein Aufstieg nach Morschach, so dass die Gotthard- und die Lukmanierleitung dort verstärkte Masten enthalten. Die Gotthardleitung ist 3-polig und enthält 3 weitere Stromkreise, die in Amsteg enden. Ab Amsteg geht sie ihren eigenen Weg.

Es kommen 160 Maste zum Einsatz: einige Donaumasten bei Mettlen, Tonnenmasten bis Immensee, dann Tannenbaummasten zugunsten der SBB. Für den 56,8 Kilometer langen Leitungsabschnitt zwischen Amsteg und Lavorgo über den Gotthardpass wurden 171 Gittermaste für einen Stromkreis in Einebenenanordnung errichtet. Ihre mittlere Höhe beträgt 24,13 Meter.

Die mittlere Spannweite der Leitung beträgt 350 Meter, die größte Spannweite zwischen zwei Masten 1240 Meter. Als Leiter kommen Zweierbündel aus Aldrey mit einem Querschnitt von 550 mm² zum Einsatz. Der Durchmesser jedes Teilseils beträgt 30,5 mm. Als Erdseil werden zwei Stahlseile mit einem Durchmesser von 11,5 mm und einem Querschnitt von 80 mm² verwendet.

Die Gotthardleitung ist im Besitze der Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW).


Quelle Elektro-Energietechnik 2, Prof. Dipl.-Ing. Dr. sc. techn. Gerhard Schwickaardi, AT Verlag Aarau, 1979, Seite 218–Seite 220