Widerstand (Psychotherapie)

Phänomen in der klinischen Psychologie
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Der Begriff Widerstand hat in der Psychologie verschiedene Bedeutungen. Je nach Schule verwendet man ihn für unterschiedliche Phänomene und erklärt ihn auf verschiedene Weise.

  1. eine prinzipielle Haltung gegen Regeln, Befehle oder Normen.
  2. In der Psychotherapie die bewusste Ablehnung eines Fortschritts in der psychotherapeutischen Behandlung durch den Patienten selbst.
  3. In der Psychoanalyse ein unbewusst ablaufender Abwehrmechanismus.

Der Widerstand ist ein allgemeines Phänomen, das im Alltag gewöhnlich ist und auch in jeder Psychotherapie auftritt. Der Umgang mit dem Widerstand wird je nach Schule unterschiedlich empfohlen.

Während viele Therapeuten den Widerstand respektieren, d.h. dem Patienten mehr oder weniger freie Entscheidung überlassen, in welche Richtung er gehen möchte - nicht jeder vorgeschlagene Weg ist auch der für den Patienten sinnvolle - wird der Widerstand von der klassischen Psychoanalyse als Merkmal der Erkrankung angesehen und gezielt zu überwinden versucht. Der Patient wird einem landläufigen Missverständnis zufolge in der Psychoanalyse nicht in eine Richtung gedrängt, die eine plausible Erklärung zuließe, aber es wird eine Richtung weiter verfolgt, in der sich ein Widerstand aufzeigt. Dort werden verdrängte Inhalte vermutet, die bewusst werden sollen, denn sie stehen meist mit der Grundproblematik in ursächlichem Zusammenhang. (siehe auch Methode der Freien Assoziation.

Siehe auch