Alma Mahler-Werfel
Alma Mahler-Werfel (geb. Schindler, verh. Gropius; * 31. August 1879 in Wien; † 11. Dezember 1964 in New York, N.Y.) war eine Persönlichkeit der Kunst- und Musikszene in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bis auf einge wenige Kompositionen war sie selber künstlerisch nicht aktiv. Während ihres Lebens war sie jedoch mit einer Reihe von europäischen Kunstschaffenden eng verbunden.
Der Maler Gustav Klimt machte ihr den Hof, als sie erst 17 Jahre zählte. Mit dem Komponisten Alexander von Zemlinsky hatte sie eine Liebesaffäre, bis sie sich entschied, den wesentlich älteren Komponisten und Wiener Operndirektor Gustav Mahler zu heiraten. Noch zu Lebzeiten Mahlers hatte sie eine Affäre mit dem Bauhaus-Architekten Walter Gropius, den sie nach Mahlers Tod und einer heftigen Liaison mit dem Maler Oskar Kokoschka heiratete. Nach der Scheidung von Gropius heiratete sie den Schriftsteller Franz Werfel, mit dem sie gemeinsam in die USA auswanderte.
Das Urteil über ihre Persönlichkeit fällt sehr unterschiedlich aus. Sie selbst hat sich zur schöpferischen Muse stilisiert und einige ihrer Zeitgenossen teilen dieses Urteil. Berndt W. Wessling, einer ihrer Biografen, bezeichnete sie als eine der exzentrischsten, weiblichsten, intelligentesten Frauen ihrer Zeit, eine Persönlichkeit von so komplexer Natur, dass sie zu einer symbolischen Gestalt in der Geschichte dieses Jahrhunderts wurde..(Wessling, S. 7). Andere sehen in ihr eine herrschsüchtige und sexbesessene Frau, die ihre prominenten Lebensgefährten ausnutzte.
Leben
Die frühen Jahre
Alma war die Tochter des Wiener Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler und der zur Operettensängerin ausgebildeten Anna Sofie Moll, geborene Bergen. Zum Zeitpunkt der Hochzeit am 4. Februar 1879 war Anna Moll bereits im dritten Monat mit ihrer Tochter schwanger. Die Ehe begann in sehr beengten Verhältnissen. Das Ehepaar musste sich ihre Wohnung mit Schindlers Künstlerkollegen Julius Victor Berger teilen, mit dem Anna Moll nach der Geburt von Alma ein Verhältnis begann. Berger ist mit großer Sicherheit der Vater von Almas Schwester Margarethe Julie, die am 16. August 1880 zur Welt kam. Im Februar 1881 wurde Schindler mit einem Künstlerpreis ausgezeichnet, der die beengten finanziellen Verhältnisse der Familie beendete. Dem Preis folgten eine Reihe von Aufträgen und Bildverkäufen, so dass sich die Familie es erlauben konnte, das Landgut Schloss Plankenberg vor den Toren Wiens anzumieten. Die Familie zog im Frühjahr 1885 auf das Landgut um, zu dem neben dem aus 12 Zimmern bestehenden Haus auch ein 1.200 Hektar großer, verwahrloster Park gehörte. Durch einen Auftrag von Kronprinz Rudolf im Jahre 1887 war Schindler mittlerweile einer der bedeutendsten Künster der k.u.k.-Monarchie. Im selben Jahr wurde er zum Ehrenmitglied der Wiener Akademie der bildenden Künste, weitere Preise und Auszeichnungen folgten.
Almas Mutter hatte zwar die Liaison mit Berger beendet, nachdem Schindler diese entdeckt hatte. Sie begann jedoch ein neues Verhältnis mit Carl Moll, einem Schüler und Assistenten ihres Mannes, dass über mehrere Jahre bestand und das Schindler verborgen blieb. Ihr Biograph Oliver Hilmes sieht in diesem von Heimlichkeiten und Verleugnung geprägten Familienleben die Ursache für die psychische Disposition der beiden Schindler-Töchter. Auch das besonders enge Verhältnis von Schindler zu seiner ältesten Tochter sieht Heimes hierin begründet. Alma leistete ihrem Vater über Stunden im Atelier Gesellschaft. Schindler förderte sowohl ihre musikalische Begabung als auch ihr Interesse für Literatur. Eine formale Erziehung erhielten beide Töchter jedoch nicht. Im Winterhalbjahr besuchten sie in Wien die Schule, während des Sommers erteilte die Mutter oder Hauslehrer den Töchtern Unterricht.
Schindler starb am 9. August 1892 an den Folgen einer verschleppten Blinddarmentzündung. Alma war zu diesem Zeitpunkt 13 Jahre alt. Das Verhältnis zwischen Carl Moll und Anna Sofie Berger bestand auch die nächsten Jahre heimlich fort. Sie heirateten erst am 3. November 1892. Alma empfand die Heirat als Verrat an ihrem verstorbenen Vater. Auch auf die Geburt ihrer Halbschwester Maria am 9. August 1899 reagierte sie mit starker Ablehnung - sie fühlte sich von ihrer Familie vernachlässigt.
Stieftochter Carl Molls

Moll gehörte zur Wiener Sezession und brachte viele Künstlerfreunde ins Haus. Zu den Gästen der Familie zählten Schriftsteller, Maler und Architekten wie Max Burkhard, Gustav Klimt, Joseph Maria Olbrich, Josef Hoffmann, Wilhelm List und Koloman Moser. Alma wuchs in ihrer Gegenwart auf, weil sie zumindest an den Abendessen mit diesen berühmten Wienern teilnehmen durfte. Max Burkhard, Direktor des Wiener Burgtheaters, sendete ihr unter anderem Theaterkarten, besprach mit ihr gesehene Stücke und förderte wie früher ihr Vater ihr Interesse an der Literatur. Gustav Klimt war jedoch derjenige, der besonders Gefallen an der damals siebzehnjährigen empfand. Wenn auch ihr Stiefvater und ihre Mutter viel daran setzten, die Beziehung zwischen den beiden zu beenden, hielt das Interesse von Klimt an ihr über mehrere Monate an. Als während einer gemeinsamen Reise der Familie nach Norditalien, bei der auch Klimt mitreiste, Klimt sie küsste und ihr Stiefvater davon erfuhr, zwang er seinen Freund und Künstler-Kollegen zur Abreise. Klimt, der für seine freizügigen Lebenswandel bekannt war und zum Zeitpunkt seines Todes Vater von mindestens vierzehn unehelichen Kindern war, versprach Moll, sich in Zukunft von Alma fern zu halten. Sie habe ihm halt gefallen, wie uns Malern eben ein schönes Kind gefällt (Heimes, S. 42).
Während die Schulausbildung von Alma eher unsystematisch war, erhielt sie jedoch eine gründliche musische Ausbildung. Klavierunterricht erhielt sie bei Adele Radnitzky-Mandlick und sie war in der Lage, sich ein umfangreiches und bemerkenswertes Repertoire zu erarbeiten. Zu den von ihr häufig gespielten Komponisten zählte Franz Schubert und der Lieblingskomponist ihres Vaters, Robert Schumann. Besonders vertraut war sie mit der Musik von Richard Wagner. Seit 1895 hatte sie außerdem Kompositionsunterricht bei dem Wiener Organisten und Komponisten Josef Labor erhalten, der allerdings auch nicht systematisch aufgebaut war. Über den Wert ihrer Kompositionen gibt es unterschiedliche Auffassungen. In jedem Fall hatte sie Zweifel daran, wie weit es einer Frau anstünde, zu komponieren. Die heute als Komponistinnen geschätzten Clara Schumann und Fanny Hensel wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts als solche nicht gewürdigt, so dass es Alma Mahler-Werfel an entsprechenden weiblichen Vorbildern fehlte. Das Leben ihrer als Komponistin erfolgreichen Zeitgenossin Ethel Smyth zeigt auch, wie viel Entschiedenheit es angesichts der gesellschaftlichen Konventionen dazu gehörte, sich als Komponistin durchzusetzen.
Alexander von Zemlinsky
Wenn Alma auch ihren Kompositionsunterricht nicht mit der Entschiedenheit fortsetzte, der für einen beruflichen Erfolg notwendig gewesen wäre, suchte sie sich mit Alexander von Zemlinsky einen strengeren Kompositionslehrer als der gutmütige Josef Labor. Er machte ihr auch unmissverständlich klar, wie wenig fortgeschritten sie auf diesem Gebiet war: Es sind in den drei Liedern so unerhört viele Fehler, dass mir der Kopf brummt, schrieb er ihr, nachdem sie ihm zu Beginn ihrer Zusammenarbeit Arbeiten von ihr vorlegte. Er machte ihr auch deutlich, wie viel konsequentes Arbeiten Komponieren bedeutete:
- Entweder Sie componieren oder Sie gehen in Gesellschaften – eines von beiden. Wählen Sie aber lieber das, was Ihnen näher liegt – gehen Sie in Gesellschaften (Hilmes, S. 47)
Die Gefühle, die Zemlinsky und Alma Mahler-Werfel füreinander empfanden vertieften sich jedoch. Die Familie und die Freunde der Familie fanden die Liaison mit dem aus einer jüdischen Familie entstammenden Zimlinsky dagegen unpassend und versuchten, sie ihr auszureden. Alma selber erlebte ein Wechselbad von Gefühlen. Pathetische Liebesbekundungen und teils bizarre Tagebucheintragungen (Alex – mein Alex. Dein Weihebecken will ich sein. Gieß deinen Überfluß in mich, Tagebuch vom 24.09.1901, zitiert nach Hilmes, S. 51) wechselten mit Demütigungen und Quälereien gegenüber dem Komponisten, der sich zum damaligen Zeitpunkt noch am Anfang seiner Karriere befand. Vor einer Ehe mit Zimlinsky schreckte sie jedoch auch zurück, weil sie nicht die Mutter von Kindern mit jüdischer Abstammung werden wollte.
Gustav Mahler
Die Begegnung mit Mahler

Bei einer Abendgesellschaft von Bertha Zuckerkandl am 7. November 1901 begegnete Alma dem Komponisten, gefeierten Dirigenten und Wiener Operndirektor Gustav Mahler. Mahler verliebte sich offenbar an diesem Abend in die sehr selbstsichere Alma, die ihm während des Abends unter anderem erläuterte, dass sie das von ihm zur Aufführung gebrachte Ballett von Josef Bayer für ein dümmliches Stück halte. Bereits am 28. November machte Mahler ihr einen Heiratsantrag, wies allerdings auch darauf hin, dass es nicht einfach sein würde, mit ihm verheiratet zu sein. Almas Familie versuchte ihr auch diese Verbindung auszureden. Der neunzehn Jahre ältere Mahler sei zu alt für sie, er sei verarmt und unheilbar krank, hielt ihr unter anderem ihr Stiefvater Carl Moll vor. Klimt und Burkhardt wiesen auf die jüdische Abstammung des zum Katholizismus übergetretenen Mahlers hin. Anders als bei Zemlinsky störte sie diese hier jedoch nicht.
Alma Mahler-Werfel war zu diesem Zeitpunkt noch mit Zemlinsky liiert. Die Aussprache mit Zemlinsky schob Alma Mahler-Werfel allerdings vor sich her. Erst am 12. Dezember schrieb sie an ihn, dass eine andere Liebe ihn verdrängt habe. Zur selben Zeit schickte ihr Mahler, der anlässlich der Aufführung seiner 4. Sinfonie in Berlin weilte, zärtliche Liebesbriefe. Ihre Tagebucheinträge aus dieser Zeit zeigen allerdings auch Unsicherheit. Sie störte der Geruch seines Körpers und sein Singen. Seine Musik war ihr unverständlich:
- Er hält von meiner Kunst gar nichts – von seiner viel – und ich halte von seiner Kunst gar nichts und von meiner viel. So ist es! Nun spricht er [Mahler] fortwährend von dem Behüten seiner Kunst. Das kann ich nicht. Bei Zemlinsky wärs gegangen, denn dessen Kunst empfinde ich mit – das ist ein genialer Kerl. (Tagebuchsuiten, 19.12.01)
Auch Mahler äußerte in den Briefen an seine Schwester Justine Zweifel, ob es richtig sei, eine so junge Frau an sich zu binden. Aus Dresden schrieb er seiner jungen Braut einen zwanzigseitigen Brief, in dem er ihr darlegte, wie er sich ihr zukünftiges gemeinsames Leben vorstellte.
- „Wie stellst du dir so ein componierendes Ehepaar vor? Hast du eine Ahnung, wie lächerlich und später herabziehend vor uns selbst, so ein eigenthümliches Rivalitätsverhältnis werden muß? Wie ist es, wenn du gerade in "Stimmung" bist, und aber für mich das Haus, oder was ich gerade brauche, besorgen, wenn Du mir, wie Du schreibst, die Kleinigkeiten des Lebens abnehmen sollst? ... Aber daß Du so werden mußt, wie ich es brauche, wenn wir glücklich werden sollen, mein Eheweib und nicht mein College – das ist sicher! Bedeutet dies für Dich einen Abbruch Deines Lebens und glaubst Du auf einen Dir unentbehrlichen Höhpunkt des Seins verzichten zu müssen, wenn Du Deine Musik ganz aufgibst, um die Meine zu besitzen, und auch zu sein?“ (Brief vom 19.12.1901)
Er machte ihr auch deutlich, dass jetzt noch die Möglichkeit zur Umkehr bestünde, wenn sie sich das nicht zumuten könnte. Almas damalige Reaktionen auf den Brief lassen sich nicht mehr rekonstruieren. Am 23. Dezember verlobten sie sich. Am 9. März 1902 heirateten sie in der Wiener Karlskirche. Es waren eine kleine Hochzeit, weil Mahler jeglichen gesellschaftlichen Aufwand vermeiden wollte. Anwesend waren außerdem dem Hochzeitspaar nur Carl Moll und Arnold Rosé, der Schwager von Mahler, die als Trauzeugen fungierten.
Die frühen Ehejahre

Die Ehe hatte schon wenig glücklich begonnen. Wenige Wochen vor der Hochzeit veranstaltete Mahler ein Essen, um seine Braut mit seinen engsten Freunden bekannt zu machen. Mahlers Jugendfreund, der Philosoph und Schriftsteller Siegfried Lipiner reagierte spöttisch auf die junge Alma, nannte sie herablassend „Mädchen“, fragte sie – um ihre Allgemeinbildung zu prüfen – über den ihr unbekannten italienischen Maler Guido Reni aus. Auf Almas Hinweis, sie lese derzeit Platons „Symposium“, antwortete er, dass sie dies ohnehin nicht verstehen könne. Ähnlich ablehnend reagierte Anna von Mildenburg, die frühere Geliebte Mahlers. Für Lipiner war der misslungene Abend der Anlass, Mahler vor der Ehe mit der aus seiner Sicht ungebildeten, respektlosen und affektierten jungen Frau zu warnen. So verständnislos wie die Mahlers Freunde reagierten auch viele aus dem weiteren Bekanntenkreis. Bruno Walter, der damals Kapellmeister an der Wiener Hofoper war, schrieb in einem Brief an seine Eltern:
- Er [Mahler] ist 41 und sie 22, sie eine gefeierte Schönheit, gewöhnt an ein glänzendes gesellschaftliches Leben, er so weltfern und einsamkeitsliebend; und so könnte man noch eine Reihe von Menge von Bedenken anführen ... (Hilmes, S. 73)
Tatsächlich war Alma Mahler-Werfel wie viele ihrer Zeitgenossinen aus dem gehobenen Bürgertum auf eine Ehe schlecht vorbereitet. Weder Haushaltsführung noch der Umgang mit Dienstboten waren der 22-jährigen vertraut. Sie selber bezeichnete in ihren Erinnerungen ihre finanzielle Situation zu Beginn ihrer Ehe als beengt; sie habe allein einen Schuldenberg von 50.000 Kronen vorgefunden. Angesichts von Mahlers Jahresgehalt an der Wiener Hofoper von 26.000 Kronen (etwa 104.000 Euro Gegenwert im Jahre 2004), zu dem noch die Einnahmen aus Gastdirigaten und Tantiemen aus dem Verkauf seiner Werke hinzukamen, ist diese finanziell angespannte Situation schwierig nachzuvollziehen. Zum Haushalt des Ehepaares gehörten unter anderem zwei Dienstmädchen und eine englische Gouvernante für die am 2. November 1902 geborene Tochter. Für 1905 ist belegt, dass ihr Mahler ein monatliches Haushaltsgeld von 1000 Kronen (etwa 4.000 Euro Gegenwert im Jahre 2004) zur Verfügung stellte. Oliver Hilmes hat in seiner Biographie deswegen die These aufgestellt, dass die angespannte finanzielle zur Legendenbildung gehört, mit der Alma Mahler-Werfel gegenüber der Nachwelt begründen wollte, warum sie ihren Ehemann häufig nicht auf seinen Konzertreisen begleitete.
Das Zusammenleben mit Mahler verlief anders, als sie es von dem abwechslungsreichen und geselligem Leben in ihrem Elternhaus gewöhnt war. Mahler mied Gesellschaften und legte großen Wert auf einen sehr geregelten Tagesablauf, um sein großes Arbeitspensum zu bewältigen.
- Morgens um sieben stand [Mahler] auf, kleidete sich an, frühstückte und arbeitete bis neun Uhr am Schreibtisch. Danach verließ er die Wohnung und ging in die Oper, wo Proben, Vorsingen und Verwaltungsaufgaben auf ihn warteten. Wenn der Herr Direktor zum Mittagessen die Oper verließ, rief Carl Hassinger, Mahlers Kanzleidiener, bei Alma an. Dann wusste sie, dass ihr Mann in rund 15 Minuten vom Rennweg kommend in die Auenbruggergasse einbiegen würde. Mahler läutete, wenn er unten am Haus angelangt war, was für Alma bedeutete, dass sie die für das Treppensteigen bis in den vierten Stock benötigte Zeit hatte, die dampfende Suppe aufzutragen. Und damit er nicht umständlich nach dem Schlüssel suchen musste, öffnete sie ihm derweil die Tür. Bei Tisch durfte nicht gesprochen werden, da Mahler den Kopf voller Ideen und Probleme hatte. Ablenkung war unerwünscht. Nach der kurzen Mittagspause, in der er und Alma gelegentlich im nahen Belvedere-Garten spazieren gingen, kehrte Mahler wieder in die Oper zurück, wo er häufig am Abend noch zu dirigieren hatte. Wenn er nicht selbst am Pult stand, verfolgte er die Aufführung aus seiner Loge oder arbeitete im Büro. Ein karges Nachtmahl beendete den Tag. (Hilmes, S. 75)
Aus ihren Tagebucheinträgen wird deutlich, dass Alma Mahler-Werfel sich in diesem Eheleben vereinsamt fühlte, sich langweilte und zur Haushälterin degradiert fühlte. Das Gefühl der inneren Leere änderte sich auch nicht mit der Geburt der zweiten Tochter Anna Justina, die am 15. Juni 1904 zur Welt kam. Mit Wissen und Billigung von Gustav Mahler hatte Alma sich zumindest regelmäßig im Frühjahr 1904 mit Zemlinsky getroffen, um mit ihm gemeinsam zu musizieren. Allerdings hielt diese Zusammenarbeit nicht lange an. Im Frühjahr 2006 schrieb Zemlinsky ihr, wie sehr er das Musizieren mit ihr vermisse. Abgelehnt hatte er jedoch, ihr wieder Unterricht zu geben.
Mahler vermisste in ihr die Gefährtin, die mit ihm sein Leben teilte. Der Bruch mit ihr verstärkte sich, als sie sich auf einen heftigeren Flirt mit seinem Kollegen Hans Pfitzner einließ.
Die letzten Ehejahre
Am Morgen des 12. Juli 1907 verstarb die älteste Tochter der Mahlers nach an einem sehr heftigen Krankheitsverlauf an Diphterie. Der Tod der kleinen Maria, der mit einer Herzfehler-Diagnose bei Mahler zeitlich zusammentraf, bedeutete in Mahlers Leben eine Zäsur. Seit Januar 1907 wurde er außerdem in der Wiener Presse heftig wegen seiner Führung der Wiener Hofoper angegriffen. Der Tod der Tochter hatte den Bruch zwischen den Eheleuten verstärkt. Um über den Tod ihrer Tochter hinwegzukommen, begab sie sich zu einer Kur, während Mahler in Helsinki und Sankt Petersburg auf Konzertreise war.
Im Oktober 1907 begann für Mahler ein Engagement am Manhattan Opera House und Alma Mahler-Werfel begleitete ihn für den viermonatigen Aufenthalt nach New York. Während Mahler mit der Aufführung von Richard Wagners Tristan und Isolde seinen ersten großen Erfolg in New York feierte, fühlte sie sich einsam und isoliert. Erst am Ende des Aufenthalts lernten sie Joseph Fraenkel kennen, der für sie beide zum engen Freund wurde. Die Freundschaft festigte sich während des zweiten Aufenthalts in New York, der von November 1908 bis in das Frühjahr 1909 währte. In den Monaten, die das Ehepaar in Europa verbrachten, befand sich Alma Mahler-Werfel meistens in Kur und von ihrem Mann getrennt. Aus den Briefen von Mahler kann man schließen, dass Alma in dieser Zeit mindestens eine Fehlgeburt erlitt oder eine Abtreibung vornehmen ließ. Nach dem dritten Aufenthalt in New York, der diesmal von November 1909 bis April 1910 währte, begab sie sich mit ihrer sechsjährigen Tochter und deren Gouvernante nach Tobelbad, einem kleinen Ort in der Steiermark. Tobelbad war damals ein Kurort, der damals sehr in Mode war. Auch Walter Gropius, zu dem Zeitpunkt noch ein weitgehend unbekannter Architekt befand sich dort in Kur. Im Juni 1910 begann sie mit ihm eine Affäre, hinter die Mahler bereits wenige Wochen später kam, als Mahler einen Liebesbrief von Gropius in die Hände fiel. Gropius hatte den Brief an Gustav Mahler addressiert - aus Versehen, wie er später gegenüber dem Mahler-Forscher Henry-Louis de La Grange formulierte.
Mahler forderte die sofortige Beendigung des Verhältnisses, Alma Mahler-Werfel setzte das Verhältnis zu Gropius jedoch heimlich fort. Dabei fand sie bei ihrer Mutter Anna Moll Unterstützung, die an Gropius warmherzige Briefe schrieb, ihn um Verständnis bat, dass sie Almer Gustav Mahler jetzt nicht verlassen könne und darauf hinwies, dass sowohl Alma als auch Gropius noch jung seien und warten könnten. Inwieweit bei der Familie von Alma Mahler-Werfel angesichts des festgestellten Herzfehlers die Erwartung bestand, dass Mahler nicht mehr lange zu leben habe, ist heute nicht mehr zu rekonstruieren.
Mahler dagegen begann, sich intensiv um die Zuneigung seiner Frau zu bemühen. Er widmete ihr seine 8. Sinfonie, die in dieser Zeit zur Drucklegung kam. Fünf der von ihr komponierten Lieder ließ er noch im selben Jahr drucken und in Wien und in New York uraufführen. Kurz vor der erneuten Reise nach New York reiste Alma jedoch nach Paris, um sich dort noch einmal mit Gropius zu treffen, bevor sie ihren Mann für mehrere Monate in die USA begleiten würde. Auch aus New York versicherte sie ihm immer wieder, wie sehr sie ihn liebe.
Mahler erkrankte auf dieser Reise schwer. Am 20. Februar 1911 dirigierte er unter Fieber ein Konzert mit Werken von Weber, Beethoven, Mendelssohn Bartholdy und Liszt. Als sich sein Zustand auch in den nächsten Tagen nicht besserte, stellten die Ärzte eine langsam fortschreitende Herzinnenhautentzündung fest, für die es damals kaum Behandlungsmöglichkeiten gab. Um Spezialisten vom Pariser Institut Pasteur konsultieren zu können, reiste Alma Mahler-Werfel gemeinsam mit ihrem Mann zurück nach Europa. Auch die französischen Ärzte konnten allerdings nur die Diagnose der amerikanischen Kollegen bestätigen. Ein aus Wien hinzugezogener Arzt empfahl Alma, ihren Mann noch nach Wien zurück. Am Abend des 12. Mai erreichte man Wien. Am 18. Mai 1911 starb Gustav Mahler.
Trauerzeit
Obwohl nach dem Tod von Mahler nichts mehr dagegen gesprochen hätte, ihre Beziehung zu Gropius fortzusetzen und zu intensivieren, brach die Beziehung zu Gropius ab. In seinen Briefen an Alma äußert er sich schockiert darüber, dass es trotz der Treueschwüre ihm gegenüber zwischen Mahler und Alma kurz vor dessen Tode noch zu Geschlechtsverkehr gekommen war. Einem möglichem Wiedersehen im September 1911 ging er aus dem Weg. Bei einem Treffen im Dezember des selben Jahres kam es zu Spannungen zwischen den beiden, der ihre Beziehung noch weiter abkühlen ließ.
In Wien wurde Alma, dank der Witwenpension und dem Erbe Mahlers eine wohlhabende Frau, die über ein beträchtliches Vermögen verfügte, heftig umworben. Im Herbst 1911 hatte sie ein kurzes Verhältnis mit dem Komponisten Franz Schreker. Auch Joseph Fraenkel, der in New York mit dem Ehepaar Mahler befreundet war, kam nach Wien und hielt um Almas Hand am. In ihrem Tagebuch bezeichnete sie ihn als armes, krankes, ältliches Männlein, der nur mit seiner schweren Darmkrankheit beschäftigt sei. Sie lehnte den Heiratsantrag ab. Mehr Aufmerksamkeit brachte sie dem Biologen Paul Kammerer entgegen, der Mahler sehr verehrt hatte und der es Alma zuschrieb, dass Mahler als Komponistin so erfolgreich sein konnte. Er bot der in keinster Weise dafür ausgebildeten Alma eine Stellung als Assistentin in seinem Institut an. Nach ihren eigenen Angaben arbeitete Alma tatsächlich für mehrere Monaten an seinen Experimenten an Gottesanbeterinnen und Geburtshelferkröten mit. Die Verehrung, die der verheiratete Kammerer Alma jedoch entgegenbrachte, nahm immer exzentrischere Formen an. Kammerer drohte unter anderem, sich am Grabe Mahlers zu erschießen, wenn sie seine Liebe nicht erwidere. Im Frühjahr 1912 beendete ihre Mitarbeit im Institut.
Bei Almas Halbschwester Margarethe Julie - von Alma zu dieser Zeit noch als Tochter ihres Vaters Emil Jakob Schindler angesehen - wurde zur selben Zeit Dementia praecox diagnostiziert. Anna Moll redete ihrer Tochter ein, dessen Diphterieerkrankung wäre die Ursache von Margarethe Julies Geisteskrankheit, was bei Alma über Jahre die Sorge auslöste, ebenfalls geisteskrank zu werden. Erst 1925 entdeckte sie, dass der Vater von Margarethe Julie Emil Jakkob Schindler war. In Almas Tagebüchern wird die erst 1942 in einem Sanatorium verstorbene Halbschwester danach nicht mehr erwähnt.
Die Affäre mit Kokoschka
Almas Stiefvater Carl Moll gehörte zu den Fördern des expressionistischen Maler Oskar Kokoschka. Er beauftragte ihn unter anderem, von seiner Stieftochter ein Porträt anzufertigen. Kokoschka verliebte sie noch während des Abendessen am 12. April 1912, während dessen Carl Moll ihm Alma vorstellte:
- Wie schön sie war, wie verführerisch hinter ihrem Trauerschleier! Ich war verzaubert von ihr! Und ich hatte den Eindruck, dass ich ihr auch nicht ganz einerlei war. Nach dem Abendessen hat sie mich sogar beim Arm genommen und mich in ein Nebenzimmer gezogen, wo sie sich hinsetzte und mir den „Liebestod“ vorspielte. (zit. nach Weidinger, S. 7)
Bereits zwei Tage später sendete Kokoschka ihr den ersten Liebesbrief zu, dem noch vierhundert weitere folgen sollten. Die Affäre zwischen den beiden war sehr stark von der Eifersucht von Kokoschka.

Alma bezeichnete die Beziehung im Rückblick als dreijähriger Liebeskampf. Die Eifersucht Kokoschkas galt nicht den Männern, den sie begegnete, sondern auch dem verstorbenen Mahler. In den Briefen, die Kokoschka Alma schrieb, während sie sich im Mai 1912 in Scheveningen aufhielt, beschwor er sie, all ihr Denken nur auf ihn zu richten. Wenn sie in Wien war, wachte er gelegentlich vor ihrer Wohnung, um sicherzustellen, dass sie keine männlichen Besucher empfing. Nach ihrer zweiten Reise nach Scheveningen im Sommer 1912 verlangte er von ihr, sich gesellschaftlich völlig zurückzuziehen und einzig für ihn noch da zu sein.
Ähnlich wie bei Mahler zuvor, waren Kokoschkas Freunde von der Beziehung mit Alma wenig angetan. Adolf Loos, der zu dem engen Freundeskreis von Kokoschka zählte, warnte ihn wiederholt vor ihrem schlechten Einfluss. Auch Kokoschkas Mutter war entschieden gegen die Verbindung. Kokoschka dagegen unternahm Anstrenungen, Alma zu einer Eheschließung zu überreden. Alma war vermutlich bereits im Juli 1912 von Kokoschka schwanger. Im Oktober ließ sie jedoch das Kind abtreiben. Oskar Kokoschka trauerte um dieses Kind während seines gesamten Lebens. Den Schmerz, den Alma ihm mit der Abtreibung des gemeinsamen Kindes zufügte, verarbeitete er 1913 in den beiden Studien Alma Mahler mit Kind und Tod und Alma Mahler spinnt mit Kokoschkas Gedärmen, die heute in der Sammlung Essl in Klosterneuburg zu sehen sind.
Mit Walter Gropius stand Alma nach wie vor im Briefkontakt. Über ihr Verhältnis mit Kokoschka hatte sie ihn jedoch im Unklaren gelassen. Gropius sah jedoch 1913 Kokoschkas Gemälde Doppelbildnis Oskar Kokoschka und Alma Mahler, dass 1913 auf der 26. Ausstellung der Berliner Secession zu sehen war (heute im Museum Folkwang, Essen zu sehen). Alma war auf diesem Gemälde in einem roten Schlafanzug dargestellt und reichte Oskar Kokoschka die Hände wie zu einem Verlöbnis. Der Briefkontakt mit Gropius kam daraufhin im Laufe des Jahres 1913 vollständig zum Erliegen.
Auch mit Kokoschka wurde das Verhältnis zunehmend kühler; vor allem den wiederholten Versuchen Kokoschkas, sich mit ihr zu verheiraten, entzog Alma sich regelmäßig durch lange Reisen in Begleitung von Lilly Lieser, einer ihrer wenigen weiblichen Freunden. Kokoschka schuf jedoch noch gegen Ende 1913 und zu Anfang 1914 ein vier Meter breites Fresko, das den Kamin in ihrem großzügig angelegten Sommerhaus in der kleinen österreichen Gemeinde Breitenstein im Semmering-Gebiet schmückte. Wie schon zuvor machte Kokoschka seine Beziehung zu Alma zum Thema des Freskos. Gleichzeitig kühlte sich die Beziehung zwischen ihnen immer mehr ab. Kokoschka warf Alma in seinen Briefen Oberflächlichkeit und ihre innere Leere vor.
- Almi, man kann nicht nach Belieben einmal töricht und einmal weise sein. Man verliert sonst beide Glücksmöglichkeiten. Und Du wirst eine Sphinx, die nicht leben noch sterben kann, aber den Mann umbringt, der sie liebt und der zu moralisch ist, diese Liebe zurückzunehmen oder zu betrügen für sein Wohl (Brief vom 6.3.1914, zitiert nach Hilmes, S. 146)
Alma hielt im Mai des selben Jahres in ihrem Tagebuch fest, dass die Beziehung mit Kokoschka aus ihrer Sicht beendet sei.
Die Zeit mit Walter Gropius
Nach Mahlers Tod (1911) heiratete sie 1915 Gropius, sie bekamen 1916 eine Tochter, Manon, aber auch diese Ehe wurde nicht glücklich. Während des Ersten Weltkrieges ließ Alma sich deshalb auf eine intensive, dramatische Liebesaffäre mit dem Maler Oskar Kokoschka ein. Davon existiert ein leidenschaftlicher Briefwechsel. Von beiden Männern trennte sie sich und lebte von 1919 an mit dem jüdischen Dichter Franz Werfel zusammen. 1920 wurde sie von Gropius geschieden, 1929 heiratete sie Werfel.
Die Ehe mit Franz Werfel und Emigration
1939 emigrierten sie, weil Werfel als Jude von den Nationalsozialisten verfolgt wurde, mit einer abenteuerlichen Flucht durch Frankreich, wo Werfel in Lourdes gelobte, ein Buch über Bernadette zu schreiben, wenn alles gut ging, was er später mit Das Lied von Bernadette auch wahr machte, und gelangten über Lissabon in die USA, wo sie in Kalifornien unter lauter anderen deutschsprachigen Emigranten, also Freunden und Bekannten, ein neues Zuhause fanden.
Die späten Lebensjahre
Bis in die späten Jahre ihres langen Lebens hinein verstand Alma es, ein großes Haus zu führen und einen bemerkenswerten Kreis von Prominenten aus Kultur und Politik um sich zu scharen. Das gelang ihr nicht nur in Österreich, Deutschland und Südfrankreich, sondern in besonderem Maß auch in Kalifornien. Aber auch Werfel starb vor ihr (1945), und je älter Alma wurde, desto einsamer fühlte sie sich trotz all der Gäste. Als Ausgleich wandte sie sich dem Alkohol zu. Der steigende Ruhm Mahlers ließ sie einen Kult mit der Ausstellung seiner Partituren und anderen Erinnerungsstücken in ihren Wohnräumen treiben, den viele Besucher geschmacklos fanden, und sie ließ sich als die „Witwe Gustav Mahlers“ gerne feiern. Dazu kamen ihre unklugen antisemitischen Bemerkungen und ihre als eitel und unehrlich bewertete Autobiographie. Das alles forderte den Spott der Zeitgenossen heraus, was das Bild von ihr sehr negativ färbte und bis heute (Stand 2005) beeinflusst hat. Die Mischung aus Anziehung, Bewunderung und Abneigung, die sie bei vielen auslöste, kommt auch in einem Gedicht zum Ausdruck, das der Liedermacher und Satiriker Tom Lehrer spontan nach ihrem Tod schrieb und veröffentlichte (siehe Weblinks: „Liedtext“).
Ihre Kinder
Almas Schicksal als Mutter war sehr traurig: Die erste Tochter von Mahler und ihr, Maria Anna, starb im Alter von viereinhalb Jahren an Diphtherie. Der 1918 geborene Sohn von Franz Werfel und ihr blieb nach einer schwierigen Geburt krank und starb bald darauf. Ihre Tochter Manon Gropius, die ein hoch begabtes, sehr schönes und liebenswertes junges Mädchen gewesen sein soll, starb mit 18 Jahren an Kinderlähmung. Alban Bergs Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“ ist ihr gewidmet. Nur ihre 1904 geborene Tochter Anna Justina Mahler blieb ihr erhalten. Sie begleitete die Mutter und Werfel nach Amerika und lebte dort als Bildhauerin bis zu ihrem Tod 1988.
Gegenentwürfe - Zeitgenossinen Alma Mahler-Werfels
- Paula Modersohn-Becker, Wegbereiterin des Expressionismus
- Ethel Smyth, Komponistin
- Franziska Gräfin zu Reventlow, Schriftstellerin und Übersetzerin
Alma Mahler-Werfel in Gemälden und Zeichnungen Kokoschkas (Auswahl)
- Erster Fächer für Alma Mahler, 1912, Tusche und Aquarell auf ungegerbter Ziegenhaut, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
- Alma Mahler, 1912, Öl auf Leinwand, The National Museum of Modern Art, Tokio
- Alma Mahler und Oskar Kokoschka, 1913, Kohle und weiße Kreide, Leopold Museum, Wien
- Doppelbildnis Oskar Kokoschka und Alma Mahler, 1912/1913, Öl auf Leinwand, Museum Folkwang, Essen
- Die Windsbraut, 1913, Öl auf Leinwand, Kunstmuseum Basel, Basel
- Alma Mahler, 1913, Kreide, Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh
- Alma Mahler mit Kind und Tod, 1913, Kreide, Samkmlung Essl, Klosterneuburg
- Alma Mahler spinnt mit Kokoschkas Gedärmen, 1913, Kreide, Sammlung Essl Klosterneuburg
- Alma Mahler von Verehrern bedrängt, 1913, Lithographie, Graphische Sammlung Albertina, Wien
- Der Puppenfetisch mit Katze, 1919, Grüne Kreide, Guggenheim Museum, New York
- Maler mit Puppe, Öl auf Leinwand, Neue Nationalgalerie, Berlin
Eigene Werke
Notenausgaben
- Sämtliche Lieder für mittlere Stimme und Klavier. Universal Edition Nr. 18 016.
- Fünf Gesänge. Musikverlag Josef Weinberger.
- "Die stille Stadt", "Ich wandle unter Blumen". In: E. Rieger (Hg.): Frauen komponieren. 25 Lieder für Singstimme und Klavier. Schott Edition 7810.
Autobiographien
- Mein Leben. Frankfurt am Main 1963. ISBN 3-596-20545-X
- Erinnerungen an Gustav Mahler. Hg.: Donald Mitchell. Frankfurt am Main 1971.
- Tagebuch-Suiten 1898-1902. Hg: Anthony Beaumont. Frankfurt am Main 1997.
Biografien
- Oliver Hilmes: Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler-Werfel. München: Siedler 2004. ISBN 3-88680-797-5.
- Hilmes verarbeitet erstmalig Mahler-Werfels bis dahin unzugängliche autobiographische Aufzeichnungen, in denen sie von sich selbst ein höchst unvorteilhaftes egomanisches, mitunter hysterisch überspanntes und zudem mit rassistischen Zügen durchsetztes Bild entwirft)
- Francoise Giroud: Alma Mahler oder die Kunst, geliebt zu werden
- Giroud sieht Alma Mahler-Werfel vor allem als frühe Feministin
- Berndt W. Wessling: Alma – Gefährtin von Gustav Mahler, Oskar Kokoschka, Walter Gropius, Franz Werfel, List Taschenbuch Verlag 2000, ISBN 3-612-65095-5 (Erstauflage 1983)
- Die Biografie gilt als wenig objektiv und solide.
Aufsätze
- Danielle Roster: Alma Mahler-Schindler. In: dies.: Die großen Komponistinnen. Insel TB, Frankfurt am Main 1998, S. 267-291. Mit Bibliografie und Diskografie in Auswahl.
- Robert Schollum: Die Lieder von Alma Schindler-Mahler. In: Österreichische Musikzeitschrift, 8/1979, S. 544-551.
Andere Materialien
- Henry-Louis de La Grange (Hrsg.): Ein Glück ohne Ruh': Die Briefe Gustav Mahlers an Alma: Erste Gesamtausgabe. Berlin 1995.
- Jens Malte Fischer: Gustav Mahler. Der fremde Vertraute.Zsolnay, Wien 2003. ISBN 3552052739 (ausführliche Darstellung der Ehe zwischen Gustav Mahler und Alma Mahler-Werfel).
- Alfred Weidinger: Kokoschka und Alma Mahler, Prestel Verlag München, 1996, ISBN 3-7913-1711-3
Weblinks
- Vorlage:PND
- Vorlage:DM
- Kurzbiographie von Alma Mahler-Werfel
- Alma Mahler in der Fem-Biographie
- Liedtext von Tom Lehrers Ballade "Alma", inspiriert von ihrer Todesanzeige (Englisch)
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Mahler-Werfel, Alma |
| ALTERNATIVNAMEN | Schindler, Alma; Mahler, Alma |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichische Komponistin |
| GEBURTSDATUM | 31. August 1879 |
| GEBURTSORT | Wien |
| STERBEDATUM | 11. Dezember 1964 |
| STERBEORT | New York, N.Y. |