Totentanz von Wondreb

Gemälde von Anonymus
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Januar 2006 um 17:35 Uhr durch 130.82.113.76 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Ausschnitt aus dem Totentanz von Wondreb


Zeit

Im 30-Jährigen Krieg, der vor allem in Deutschland und den umliegenden Gebieten stattgefunden hatte, machte sich eine grosse Depression breit. Vieles wurde zerstört, was man mit viel Mühe aufgebaut hatte. Diese Haltung hielt auch Einzug in das Zeitalter des Barock, welches sich von 1600 bis 1750 abspielte. Wichtige Themen im Barock waren Vanitas (Vergänglichkeit), Memento Mori (Gedenke dem Tod) und Carpe Diem (Lebe den Tag). Auch die Antithesen waren sehr beliebt. So wurden zwei unterschiedliche Dinge wurden einander entgegen gestellt, so zum Beispiel Leben und Tod, Schein und Sein, … Zu dieser Zeit entstand auch das Deckengemälde in der Friedhofskapelle in Wondreb (Bayern, Deutschland). Es wurde an die feuchte Decke gemalt, wo es stark belastet wird. Dadurch sind viele Restaurationen – und dadurch auch viele Investitionen – nötig, die das Bild erhalten.


Entstehung

Die genaue Entstehungszeit ist aber noch unklar. Zuerst vermutete man, dass das Bild mit der Erbauung der Kapelle im Jahre 1669 entstanden war. Als Grund vermutete man eine anstehende Pest, wobei die Totentänze diese fernhalten sollte. Allerdings stand zu der Zeit der Schaffung keine Pest an. Wenig später fand man heraus, dass es sich hier um eine Nachahmung eines ähnlichen Bildes in Wien handeln musste, welches aber erst um 1710 geschaffen wurde. Es war die Einstellung im Barock, der immer wieder an den Tod erinnern sollte und damit sagen wollte, man solle sich darauf vorbereiten, dass das jüngste Gericht kommen werde. Der Künstler dieses Bildes ist auch nicht bekannt, man vermutet aber, dass es ein Laienbruder vom nahen Kloster Waldsassen – nämlich Frater Cornelius von Bosche – gemalt hat. Dieser ist aber um 1721 gestorben. Somit lässt sich die Entstehungszeit des Bildes auf 1710 bis 1721 eingrenzen.


Inhalt

Beim Totentanz von Wondreb handelt es sich nicht nur um ein Bild, sondern um 28 einzelne Bilder gleichen Formates, welche zu 7 Reihen à je 4 Tafeln angeordnet sind. Sie zeigen 8 Totenköpfe und 20 Totentänze. Alle Bilder sind in einer grau-in-grau-Technik gemalt, die zur Zeit des Barock nicht üblich war. Alle Bilder sind in gleicher Weise aufgebaut: der Bibeltext über dem Bild, das Bild selbst und schliesslich eine freie Übersetzung des Bibeltextes in die Deutsche Sprache.


kleines PS

Wer gerade dort in der Nähe lebt, könnte mir mal Fotos von jedem einzelnen Bild machen? Ich habe gerade mal 4 Stück auf dem PC; keine aber von den Totenköpfen, von denen auf einer Homepage die Rede war. Ich weiss auch nicht, wie ich hier weitere bilder von meinem Computer in den Artikel nehmen kann.