Königswinter

Mittelstadt am rechten Rheinufer im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen; südlicher Vorort von Bonn
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Königswinter ist eine Stadt im Rheinland mit etwa 40.000 Einwohnern, auf der östlichen Rheinseite gegenüber von Bonn gelegen.

Wappen Karte
Wappen von Königswinter
Wappen von Königswinter
Karte von Deutschland, Königswinter hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Rhein-Sieg-Kreis
Fläche: 76,19 km²
Einwohner: 43.530 (März 2005)
Bevölkerungsdichte: 570 Einwohner/km²
Höhe: 74 m ü. NN
Postleitzahl: 53639
Vorwahlen: 02223 und 02244
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: SU
Gliederung des Stadtgebiets: ca. 50 Stadtteile
Gemeindekennzahl: 05 3 82 024
Adresse der Stadtverwaltung: Drachenfelsstrasse 9-11
53639 Königswinter
Website: www.koenigswinter.de
E-Mail-Adresse: Stadtverwaltung
Politik
Bürgermeister: Peter Wirtz (CDU)

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt am Rhein zwischen Bad Honnef und Bonn-Beuel am Fuße des Petersberges und bietet außerdem Zugang zu Deutschlands meistbestiegenem Berg, dem Drachenfels. Dieser hat mit der Burgruine aus dem 12. Jahrhundert, unterstützt durch die seit 1883 betriebene Zahnradbahn (Drachenfelsbahn) zu seinen Höhen hinauf, Königswinters Namen als Fremdenverkehrsort entscheidend mitgeprägt. Beide Berge gehören zum Naturpark Siebengebirge. Der Rheinsteig, der neue rechtsrheinische Wanderweg führt von Bonn über den Drachenfels nach Wiesbaden. Die Hänge der Berge in Königswinter und Oberdollendorf werden seit jeher zum Weinanbau genutzt. Der Ortskern von Königwinter befindet sich auf 50,683° nördlicher Breite und 7,183° östlicher Länge in einer Höhe von 74 Metern über dem mittleren Meeresspiegel.

Stadtgliederung

Datei:Königswinter vom Drachenfels.jpg
Königswinter vom Drachenfels aus, Post Tower im Hintergrund
 
Litographie von St. Remigius (August Karstein, 1850)
 
Eingangsseite von St. Remigius (2005)

Königswinter gliedert sich in einen Berg- und Talbereich mit 52 Ortsteilen:

Altstadt, Bennerscheid, Berghausen, Bockeroth, Boseroth, Dahlhausen, Düferoth, Döttscheid, Eisbach, Eudenbach, Faulenbitze, Gratzfeld, Gräfenhohn, Hartenberg, Heisterbach, Heisterbacherrott, Hühnerberg, Hüscheid, Ittenbach, Kochenbach, Komp, Kotthausen, Lahr, Margarethenhöhe, Niederbuchholz, Niederdollendorf, Niederscheuren, Nonnenberg, Oberdollendorf, Oberpleis, Oberscheuren, Oelinghoven, Perlenhardt, Pleiserhohn, Pützstück, Quirrenbach, Rauschendorf, Ruttscheid, Rübhausen, Römlinghoven, Sand, Sandscheid, Sassenberg, Siefen, Stieldorf, Stieldorferhohn, Thomasberg, Uthweiler, Vinxel, Wahlfeld, Weiler, Willmeroth.
14 Ortsteile in der Bergregion werden auch mit der inoffiziellen Bezeichnung Oberhau zusammengefasst.

Geschichte

Datei:Königswinter Drachenfels.jpg
Königswinter vom Rhein aus, Drachenfels und Drachenburg im Hintergrund
 
Altes Rathaus Königswinter mit dem bis 1969 gültigen Wappen

Königswinter wurde im Jahr 1015 erstmalig als Winetre erwähnt. Kaiser Heinrich II. schenkte dem Bonner Frauenstift Dietkirchen ein Gut, das ihm Graf Wilhelm und dessen Bruder Boppo in dem im Auelgau gelegenen Ort Winetre überlassen hatten. Es gibt jedoch Funde (so z. B. in Form eines Grabsteines bei Oberdollendorf), die auf das Jahr 680 n. Chr. zurückdatiert werden. Somit gab es zu dieser Zeit vermutlich schon Bewohner in der Region. Die Stadt hat als bekannter Fremdenverkehrsort eine langjährige Tradition.

Im Mittelalter gehörte Königswinter zum kurkölnischen Amt Wolkenburg, welches die beiden Burgen Drachenfels und Wolkenburg sowie die Orte Königswinter und Ittenbach umfasste. Obwohl Königswinter eine Stadtmauer und damit eines der für eine Stadt typischen Merkmale hatte, besaß der Ort kein Stadtrecht, so dass er als sogenannter Flecken anzusehen war. 1689 brannten fast alle Gebäude ab, weil französische Soldaten Königswinter plündern wollten.

Nach der Säkularisierung des Erzstiftes 1803 fiel Königswinter an das Fürstentum Nassau-Usingen, 1806 an das Großherzogtum Berg und schließlich 1815 an das Königreich Preußen.

Königswinter erhielt 1889 die Stadtrechte. Bei der kommunalen Neuordnung im Jahre 1969 entstand die neue Stadt Königswinter aus der Stadt Königswinter, der Gemeinde Ittenbach aus dem ehemaligen Amt Königswinter, den Gemeinden Oberpleis und Stieldorf aus dem ehemaligen Amt Oberpleis, und den Gemeinden Heisterbacherrott, Niederdollendorf und Oberdollendorf aus dem ehemaligen Amt Oberkassel. In letzter Zeit haben auch die Tagungen auf dem Petersberg (Afghanistan-Konferenz) den Namen der Stadt in alle Welt getragen. Der Name Königswinter entstand, nachdem Karl der Große am Drachenfels eine Weindomäne erwarb, und Königswinter somit ein königlicher Winzerort (lat: Vinitiorium) wurde. Der Drachenfels erlangte vor allem durch Richard Wagners Version der Nibelungensage internationale Berühmtheit. Hier erschlug Siegfried den legendären Drachen und badete anschließend in dessen Blut, um sich unverwundbar zu machen. Jedoch verdeckte ein Lindenblatt eine Stelle zwischen seinen Schulterblättern, was ihm später zum Verhängnis wurde. Somit besiegelte sich Siegfrieds Schicksal in Königswinter am Rhein.

Eingemeindungen

1969 Gemeinden Ittenbach, Heisterbacherrott, Niederdollendorf, Oberdollendorf, Oberpleis und Stieldorf

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1987 33.783
1990 35.013
1992 35.916
1995 37.341
2003 40.356

Politik

Gemeinderat

Die 40 Sitze des Gemeinderat verteilen sich wie folgt:

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Bürgermeister

Zeitraum Bürgermeister
1808-1814 Clemens August Freiherr von Schall
1814-1835 Clemens August Schäfer
1835-1841 Georg Karl Bülle
1841-1890 August Mirbach
1890-1909 Fritz Kreitz
1909-1933 Josef Clever
1933 kom. Dr. Ludwig Buttlar
1933-1938 Heinrich Lorenz
1938-1944 August Müller
1944-1945 Paul Wilhelm Müller
1945 Jakob Mehlkop
1945-1949 Dr. Peter Liedgens
1949-1952 Wilhelm Kirfel
1952-1956 Wilhelm Peerenboom
1956-1961 Heinrich Reingen
1961-1969 Dr. Richard Faßbender
1969-1990 Günther Hank
1990-1999 Herbert Krämer
1999- Peter Wirtz

Wappen

 
Wappen von Königswinter

Das Wappen zeigt die Stadtmauern von Königswinter. Das Kreuz symbolisiert die ehemalige Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Köln, der Löwe ist Symbol des Herzogtums Berg, dem große Teile Königswinters angehörten. Das Wappen in seiner jetzigen Forum wurde offiziell am 6. Juni 1972 vom damaligen Kölner Regierungspräsidenten zum Königswinterer Stadtwappen erklärt.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

Naturdenkmäler

Königswinter liegt am und im Siebengebirge, dem ältesten Naturschutzgebiet in Deutschland.

Der nahe Heisterbacherrott gelegene Weilberg ist als Steinbruch genutzt worden. Dank dieser Nutzung kann hier die Erdgeschichte etwa 30 Millionen Jahre zurückverfolgt werden.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Rhein in Flammen: am 1. Samstag im Mai. Großfeuerwerke und Schiffsrundfahrt von Linz am Rhein entlang Erpel, Unkel, Remagen, Rheinbreitbach, Rheininsel Nonnenwerth bei Bad Honnef, Bad Godesberg, Königswinter zur Bonner Rheinaue bei Bonn.
  • Pfingstkirmes in Römlinghoven
  • Jassekirmes in Niederdollendorf (Fronleichnam)
  • Kirmes in Oberdollendorf (St. Laurentius, August)
  • Weiherfest in Heisterbacherrott (August)
  • Kirmes in Niederdollendorf (St. Michael, September)
  • Erntedankfest in Vinxel (September)
  • Winzerfest (immer am ersten Wochenende im Oktober)
  • Schützenfest (St. Sebastianus Schützenbruderschaften, alle zwei Jahre im Mai-2006)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Datei:Zeichen 330.png Die Altstadt von Königswinter ist über die Bundesstraße B42 angebunden und verfügt damit über eine direkte Verbindung nach Bonn und Köln. Im Bergbereich gibt es einen direkten Zugang zur A 3 über die Anschlussstelle Siebengebirge. Die Fähren in der Altstadt und in Niederdollendorf ermöglichen das Übersetzen nach Bonn-Mehlem bzw. Bonn-Bad Godesberg

Datei:Db-schild.jpg Die Deutsche Bahn hat im Stadtgebiet zwei Bahnhöfe, einen am Rand der Altstadt von Königswinter und einen weiteren in Niederdollendorf.

  Der Bereich Königswinter wird durch den Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) bedient. Die Altstadt ist durch die Stadtbahnlinie 66 der SSB (Richtung Bad Honnef bzw. Siegburg über Bonn) sowie die Buslinien 520 und 521 (Richtung Bergregion / Oberpleis im Rundverkehr) angebunden.

Die Rheinpromenade verfügt über ausgewiesene Radwege.

Ansässige Unternehmen

Zu den bekanntesten Unternehmen Königswinters gehören:

Medien

1873-1941 Echo des Siebengebirges

1963-2004 Siebengebirgszeitung

1996-1998 Königswinterer Zeitung

Bildung

  • Grundschule Königswinter (Johann-Lemmerz-Grundschule)
  • Grundschule Niederdollendorf (Longenburgschule)
  • Grundschule Oberdollendorf
  • Grundschule Heisterbacherrott (Stenzelbergschule)
  • Grundschule Stieldorf
  • Grundschule Ittenbach
  • Grundschule Oberpleis
  • Grundschule Eudenbach
  • Sonderschule für Lernbehinderte (Drachenfelsschule)

Weiterführende Schulen

Sonstige


Öffentliche Einrichtungen

Gericht

In Königswinter hat ein Amtsgericht seinen Sitz. Es gehört zum Bezirk des Landgerichtes Bonn

Post

Im Bereich der Stadt Königswinter gibt es heute nur noch Postagenturen. Sie befinden sich in Berghausen, Ittenbach, Königswinter, Oberdollendorf, Oberpleis, Stieldorf und Thomasberg.

Arbeitsamt

Die früher in Königswinter-Altstadt gelegene Außenstelle der Arbeitsagentur befindet sich heute im Ortsteil Oberdollendorf.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

d. h. Personen, die hier geboren sind

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen



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