Ostfränkische Dialekte
Ostfränkisch ist eine Dialektgruppe des Fränkischen. Das Ostfränkischen liegt - wie das Südfränkisch-Nordbadische - im Übergangsbereich vom Mitteldeutschen zum Oberdeutschen.
Eine Eigenart der ostfränkischen Dialekte ist das Verschleifen von Wortendungen: z.B. wird Nürnberg wie Nämberch, Fürth wie Fädd ausgesprochen. Ebenfalls charakteristisch ist das gerollte r sowie die weiche (stimmhafte) Aussprache von harten (stimmlosen) Konsonanten (t wird zu d, k wird zu g usw.) Beugungsendungen v.a. der Konjugation werden in manchen Regionen reduziert: gegessen wird zu gegess; gleichzeitig werden dafür teilweise die Vokale des Wortstammes verändert: gewusst wird zu gewiss.
Die Grammatik unterscheidet sich von der des Hochdeutschen u.a. durch das Fehlen des Imperfekts und des Genitivs (außer in zusammengesetzten Wörtern).
Das "Linguasphere Register" (Ausgabe 1999/2000, Seite 431) führt unter dem Ostfränkischen 14 Dialekte auf:
- 52-ACB-dja: Grabfeldisch (Bayern, Thüringen und Hessen)
- 52-ACB-djb: Hennebergisch (Thüringen)
- 52-ACB-djc: Unterfränkisch, auch Mainfränkisch (Bayern)
- 52-ACB-djd: Taubergründisch (Bayern und Baden-Württemberg)
- 52-ACB-dje: Hohenlohisch (Baden-Württemberg)
- 52-ACB-djf: Ansbachisch (Bayern)
- 52-ACB-djg: Oberfränkisch (Bayern)
- 52-ACB-djh: Bambergisch (Bayern)
- 52-ACB-dji: Itzgründisch (Bayern und Thüringen)
- 52-ACB-djj: Vogtländisch (Bayern, Thüringen, Sachsen und Tschechien)
- 52-ACB-djk: Vorvogtländisch (Sachsen)
- 52-ACB-djl: Vorerzgebirgisch (Sachsen)
- 52-ACB-djm: Westerzgebirgisch (Sachsen und Tschechien)
- 52-ACB-djn: Osterzgebirgisch (Sachsen)
Die oben genannten fünf vogtländischen und erzgebirgischen Dialekte liegen im Übergangsbereich des Ostfränkischen zum Thüringisch-Obersächsischen und haben viele Merkmale des Meißenischen übernommen.
Weblinks
Siehe auch: Franken (Land), Bayern, Dialekte in Bayern