Produktion (v. lat.: producere = hervor führen) ist der vom Menschen bewirkte Transformations-Prozess, der aus natürlichen wie bereits produzierten Ausgangsstoffen unter Einsatz von Energie, Arbeitskraft und bestimmten Produktionsmitteln lagerbare Wirtschafts- oder Gebrauchsgüter erzeugt. Sie ist Teil des Betriebsprozesses. Eine umfassende Betrachtung der Produktion erstreckt sich nicht nur auf technologische Gesichtspunkte, sondern auch auf sozio-kulturelle und ethisch-normative Wertvorstellungen über die Arbeit, denen sie als einer der grundlegenden Vorgänge zur Deckung der menschlichen Bedürfnisse unterliegt.
Der Begriff der Produktion ist dabei zunächst nicht auf den industriellen Bereich beschränkt. Produziert wird ebenso im Handwerk, in der Land- und Forstwirtschaft und auf künstlerischem Gebiet. Dienstleistungen sind eingeschränkt produzierbar, solange ein zumindest in Maßen als Gegenstand zu begreifendes Produkt erzeugt wird (Fernsehsendung). Nicht lagerbare Wirtschaftsgüter, wie beispielsweise Elektrizität, werden dagegen in der Regel nicht produziert, sondern bereit gestellt.
Die wettbewerbsfähige Güterproduktion basiert auf hoch qualifizierten Fachleuten, besonders aber auf einem hohen Technisierungsgrad. Die Produktionsforschung entwickelt Verfahren, Ausrüstungen und Produktionsstätten unter anderem für den Fahrzeugbau oder das verarbeitende Gewerbe. Besonders wichtig sind ihre Ergebnisse aber im Maschinen- und Anlagenbau, dessen Produkte über die Leistungsfähigkeit der anderen Industriezweige bestimmen.
Umweltbelastung bei der Produktion eines Automobils
Dies fängt schon bei der Gewinnung der Rohstoffe die zur Herstellung eines Autos notwendig sind an. Auch beim Transport der Rohstoffe wird Energie verbraucht. Bei der Produktion eines einzigen Autos werden 200.000 Liter Wasser und die Energie aus 1500 Litern Öl verbraucht. Außerdem werden giftige Schwermetalle und krebs-erzeugende Lösemittel verwendet. Über 200.000 Tonnen Schlamm aus der Lackiererei werden jährlich als Sondermüll entsorgt. Die größte Umweltbelastung stellt der Betrieb eines Pkws dar : Es werden 1.016 Millionen m3 belastete Luft frei, über 12.000 l Kraftstoff, 112,5 l Motoröl, 10 l Frostschutzmittel, 6 l Bremsflüssigkeit, 3 Auspuffanlagen, 16 Reifen, 24.000 l Wasser zum Waschen, 10 Ölfilter, 5 Luftfilter und 20 Zündkerzen werden durchschnittlich bei einer Lebensdauer des Fahrzeuges von 10 Jahren verbraucht. Zur Herstellung eines Autos werden 40.000 kWh benötigt, um 100.000 km zu fahren braucht ein Auto etwa 50.000 kWh, für die Verschrottung sind noch einmal 5.000 kWh erforderlich. Ein Auto braucht also ca. 100.000 kWh, mit dieser Energie könnte ein durchschnittlicher Haushalt all seine Geräte ca. 30 Jahre lang betreiben.
Produktionswirtschaft, Produktionstheorie
Die Betrachtung der Produktion ist jedoch insbesondere auf die industrielle Fertigung im Produktionsbetrieb ausgerichtet. Die Betriebswirtschaftslehre führt sie als eine der klassischen Funktionen im Betrieb (Produktionswirtschaft, Industriebetriebslehre, Technologie).
In der Volkswirtschaftslehre beschreibt die Produktionstheorie die Herleitung der Angebotskurve (Angebot (Volkswirtschaftslehre)) im Marktmodell. Von einer Technologie ausgehend, die alle technisch machbaren Kombinationen von Inputfaktoren beschreibt, lässt sich die effizienteste Faktorkombination - für gegebene Preise - herleiten (so genannte Gewinnmaximierung). Daraus lässt sich Faktornachfrage und das Güterangebot herleiten.
Modelle
- Faktor-Substitution
Substitutional bedeutet, dass die Faktoren beliebig kombiniert werden, also der eine Faktor den anderen ersetzen kann.
- Partielle Faktor-Variation
Im Gegensatz zur Faktorsubstitution, bei der die Ausbringungsmenge bei Änderung des Verhältnisses der Einsatzfaktoren konstant bleibt, ändert sich die Ausbringungsmenge. Partiell bedeutet ferner, dass lediglich ein Faktor geändert, der andere konstant gehalten wird.
- Totale Faktor-Variation
Alle Produktionsfaktoren können frei eingesetzt werden (keine Restriktion).
Siehe auch: schlanke Produktion (lean Production), Minimalkostenkombination, Kuppelproduktion
Faktorbeziehungen Hinsichtlich der Faktorbeziehungen lassen sich substitutionale und limitationale Produktionsfunktionen unterscheiden. Bei substitutionalen Produktionsfunktionen stehen die Ertragsfaktoren in keiner festen Relation zu dem mengenmäßigen Ertrag. Substitionale Produktionsfaktoren können daher gegeneinander ausgetauscht werden, ohne dass dadurch der mengenmäßige Ertrag verändert wird. Im Gegensatz hierzu stehen die Faktoren bei limitationalen Produktionsfunktionen in einer technisch determinierten Relation zur geplanten Produktionsmenge. Zur Erzeugung eines bestimmten Ertrages ist eine technisch genau festgelegte Einsatzmenge jedes limitationalen Produktionsfaktors erforderlich. Dies findet man häufig in der chemischen Industrie.