Der Alfa 147 ist ein Kompaktklasse-Pkw der italienischen Automobilmarke Alfa Romeo, der von Sommer 2000 bis Mitte 2010 produziert wurde.
Alfa Romeo | |
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![]() Alfa Romeo 147 Dreitürer (2000–2004)
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147 | |
Produktionszeitraum: | 2000–2010 |
Klasse: | Kompaktklasse |
Karosserieversionen: | Steilheck, drei-/fünftürig |
Motoren: | Ottomotoren: 1,6–3,2 Liter (77–184 kW) Dieselmotoren: 1,9 Liter (74–125 kW) |
Länge: | 4223 mm |
Breite: | 1729 mm |
Höhe: | 1442 mm |
Radstand: | 2546 mm |
Leergewicht: | 1265–1435 kg
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Vorgängermodell | Alfa Romeo 145/146 |
Nachfolgemodell | Alfa Romeo Giulietta |
Allgemeines
Der 147 basiert auf der modifizierten Plattform des 1997 vorgestellten Mittelklassemodells Alfa 156, dessen Fahrwerkstechnik auch weitgehend übernommen wurde. Das Karosseriedesign wurde von Walter Maria de’Silva entworfen.
Geschichte
Der Alfa 147 wurde im Juni 2000 als Dreitürer (in Deutschland: Januar 2001) mit Vierventil-Motoren aus der Twin-Spark-Reihe mit 77, 88 oder 110 kW (105, 120 oder 150 PS) und 1,9-Liter-JTD-Turbodiesel-Direkteinspritzer 85 kW (115 PS) eingeführt.
Im Mai 2001 folgte die fünftürige Variante. Zeitgleich erhielten die Dieselmotoren einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie. Wie beim nächstgrößeren Alfa 156 sind die hinteren Türgriffe in den Dachholmen versteckt.
Ende 2002 wurden moderne Multijet-Diesel mit Zweiventil- und 74 kW (100 PS) sowie Vierventiltechnik mit 103 kW (140 PS) eingeführt.
Im Februar 2003 wurde das Angebot durch das Spitzenmodell 147 GTA ergänzt. Zum Einsatz kommt ein V6-Zylinder-Motor mit 3,2 l Hubraum und 184 kW/250 PS, der auch in den 156 GTA und den GT 3.2 eingebaut wurde. Die Karosserie des 147 GTA unterscheidet sich von den übrigen Modellen durch eine andere Front- und Heckstoßstange, breitere Kotflügel und einen Dachspoiler. Der 147 GTA blieb der ersten Serie der 147er Reihe vorbehalten, bei der zweiten Serie war zuletzt der 1,9 JTD Commonrail Dieselmotor mit 170 PS die Topmotorisierung.
Im März 2004 folgte das Modell TI (Turismo Internationale) mit neuer Sportausstattung.
Sterne im Euro NCAP-Crashtest |
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Alfa Romeo 147 Fünftürer (2001–2004)
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Armaturenbrett des 147
Modellpflege
Vom 26. November bis zum 5. Dezember 2004 hatte auf der Essen Motor Show das überarbeitete Modell des Alfa 147 seine Deutschlandpremiere (Verkaufsstart: 20. Januar 2005). Verändert wurden unter anderem die Frontschürze und die Heckleuchten sowie das Cockpit. Außerdem wurden einige Ausstattungsdetails modifiziert und neue Optionen wie beispielsweise Alfatex-Sitzbezüge sowie ein stärkerer Dieselmotor, der 1.9 JTD 16V Multijet mit 110 kW (150 PS), eingeführt.
Im Oktober 2005 erschien das auf 200 Exemplare limitierte Sondermodell Limited TI 1.6 Twin-Spark mit einem 88 kW (120 PS) Ottomotor. Zur Ausstattung dieses Modells gehört ein Bose-Soundsystem mit Verstärker und Subwoofer und ein CD-Autoradio von Blaupunkt mit MP3-Wiedergabefunktion. Zudem ist der Innenraum als auch die Außenlackierung in schwarz gehalten. Zur Serienausstattung gehören außerdem Lederlenkrad und -schaltknauf, Aluminiumeinstiegsleisten mit Aufschrift, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Reifen der Größe 215/45, Sportfahrwerk, Dachkantenspoiler und Nebelscheinwerfer.
Eine zweite Modellpflege folgte im Herbst 2006 (verchromter Kühlergrill, neue Scheinwerfer, andere Frontschürze, aufgewertete Serienausstattungen, serienmäßiger Partikelfilter für alle Diesel). Außerdem wurde das sportliche Modell Q2 vorgestellt, mit Vorderachs-Sperrdifferenzial und Sportausstattung (17-Zoll-Felgen, diversen Modifikationen an der Karosserie und im Interieur, tiefer gelegtes Fahrwerk), welches zunächst nur in Verbindung mit dem 110 kW (150 PS) Dieselmotor erhältlich war.
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Alfa Romeo 147 (2004–2006)
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Heckansicht
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Alfa Romeo 147 (2006–2010)
Im Herbst 2008 fiel die dreitürige Variante aus dem Modellprogramm, da die Rolle des Dreitürers seitdem der kleinere MiTo übernimmt.
Im Mai 2010 wurde auch die Produktion des 147 Fünftürers eingestellt. Mitte Juni 2010 erschien der Nachfolger als Giulietta.
Ausstattungsvarianten
Der Alfa 147 war in den Ausstattungsvarianten Impression (Basisversion), Progression (Komfortversion) und Distinctive (Luxusversion) erhältlich. Es war jedoch nicht jede Motorisierung mit jeder Ausstattungsvariante kombinierbar. Mit dem 2.0 TS 16V-Motor ist der Alfa 147 auch mit dem halbautomatischen Selespeed-Getriebe sowie der automatischen Easy-Speed-Schaltung lieferbar gewesen.
Motoren
Benziner
Modell | Zylinder | Hubraum | Leistung | Drehmoment | Bauzeit |
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1.6 TS (Twin Spark) ECO 16V | 4 | 1598 cm³ | 77 kW (105 PS) | 140 Nm bei 4200 min-1 | 2001–2010 |
1.6 TS 16V | 4 | 1598 cm³ | 88 kW (120 PS) | 146 Nm bei 4200 min-1 | 2001–2010 |
2.0 TS 16V | 4 | 1970 cm³ | 110 kW (150 PS) | 181 Nm bei 3800 min-1 | 2001–2007 |
3.2 GTA V6 24V | 6 | 3179 cm³ | 184 kW (250 PS) | 300 Nm bei 4800 min-1 | 2003–2006 |
Diesel
Modell | Zylinder | Hubraum | Leistung | Drehmoment | Bauzeit |
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1.9 8V JTD | 4 | 1910 cm³ | 74 kW (100 PS) | 200 Nm bei 2000 min-1 | 2001–2004 |
1.9 8V JTD | 4 | 1910 cm³ | 85 kW (116 PS) | 275 Nm bei 2000 min-1 | 2001–2004 |
1.9 8V JTD M-Jet | 4 | 1910 cm³ | 88 kW (120 PS) | 280 Nm bei 2000 min-1 | 2005–2010 |
1.9 16V JTD M-Jet | 4 | 1910 cm³ | 103 kW (140 PS) | 305 Nm bei 2000 min-1 | 2003–2004 |
1.9 16V JTD M-Jet | 4 | 1910 cm³ | 110 kW (150 PS) | 305 Nm bei 2000 min-1 | 2005–2008 |
1.9 16V JTD M-Jet | 4 | 1910 cm³ | 125 kW (170 PS) | 330 Nm bei 2000 min-1 | 2007 1–2010 |
Auszeichnungen
Der Alfa 147 wurde vielfach ausgezeichnet, u. a.:
- Goldenes Lenkrad 2000
- Auto des Jahres 2001
- Auto Europa 1 2001
- Trophées du design 2000
- viermal den Designpreis Autonis, davon drei Mal in Folge (2001, 2003, 2004 und 2005)
Zwischen 2000 und 2002 erhielt der Alfa Romeo 147 darüber hinaus zahlreiche Auszeichnungen in Japan, Argentinien und Brasilien. In Brasilien wurde der Alfa 147 Selespeed beispielsweise zum Imported Car of the Year in Brazil 2002 gewählt.
Motorsport
Beginnend mit der Saison 2002 wurde der Alfa 147 in Markenpokalrennen eingesetzt. Alle Fahrzeuge dieses Alfa 147 Cup verfügten über den Vierzylinder-Dieselmotor 1,9 JTD, der in der Rennversion 118 kW (160 PS) leistete. Motor und Getriebe waren verplombt, die Steuergeräte wurden vor dem Rennen eingesammelt und per Losverfahren an die Teilnehmer wieder ausgegeben. Unter technisch gleichen Bedingungen konnten junge Fahrer ihr fahrerisches Talent beweisen. Zusätzlich gab es einen wechselnden VIP-Fahrer wie beispielsweise Christina Surer oder Helmut Zerlett.[1] 2004 wurde der Alfa-147-Cup zum letzten Mal durchgeführt.
- Meister
Saison | Fahrer[2] |
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2002 | Markus Lungstrass |
2003 | Marc Hennerici |
2004 | Markus Lungstrass |
Einzelnachweise
- ↑ Bericht in Auto Bild über VIP-Fahrer beim Alfa 147 Cup
- ↑ Alfa Cup: Stephanie Halm landet ersten Sieg einer Dame. motorsport2000.de, 10. Oktober 2004, abgerufen am 30. März 2012.
Weblinks
Linkkatalog zum Thema Alfa Romeo bei curlie.org (ehemals DMOZ)