Die Anekdote (von griechisch ανέκδοτον, anékdoton - nicht herausgegeben) ist eine literarische Gattung, die eine bemerkenswerte oder charakteristische Begebenheit, meist im Leben einer Person, zur Grundlage hat.
Anekdoten bedürfen einer knappen Form mit einer Pointe, um richtig zu wirken. Sie sind damit mit der Kurzgeschichte und dem Schwank verwandt.
Manchmal (oft) sind die Urheber von Anekdoten - ähnlich wie die von Witzen - unbekannt. Zu den namhaften Vertretern der Anekdote als Kunstform gehören Johann Peter Hebel und Heinrich von Kleist.
Das Wort Anekdote bezeichnete ursprünglich ein Werk aus dem Nachlass des byzantinischen Historikers Prokopios von Caesarea (6. Jahrhundert) mit zahlreichen prägnant erzählten Klatschgeschichten, die der sonst von Lobpreisungen volle Hofberichterstatter wohl deshalb zurückhielt, weil er damit zu Lebzeiten zu sehr hätte anecken können.
Anekdoten werden oft fälschlich als Belege für statistische Zusammenhänge verwendet, etwa in der Außenseitermedizin als Belege für Wirksamkeit von Behandlungsmethoden.