Designer
Der/die Designer_in oder Gestalter_in formt und gestaltet Medien wie Fotografien, Filme, Webseiten oder andere Produkte, meist seriell zu fertigende Gebrauchsgegenstände der unterschiedlichsten Art, wie etwa Bekleidung, Möbel, Haushaltsgegenstände, Automobile, Schmuck und Werkzeuge.
Ausbildung
Deutschland
Im Vergleich mit der Ausbildung zur Mediengestalter_in ist ein Design-Studiengang in der Regel stärker konzeptionell ausgerichtet. Das Studium findet in Deutschland meistens an Fachhochschulen statt. Inzwischen werden Design-Studiengänge in Deutschland immer häufiger mit einem Bachelor of Arts bzw. Master of Arts abgeschlossen, wo bislang der Titel Diplom-Designer_in vergeben wurde.
Design-Studiengänge an öffentlichen und privaten Kunsthochschulen und Akademien verfolgen im Vergleich zu jenen an Fachhochschulen zumeist einen stärkeren künstlerisch-wissenschaftlichen Ansatz. Im Anschluss an die Programmatik der einstigen Hochschule für Gestaltung Ulm (1953–1968) entstanden Hochschulen, die Gestaltung und fachübergreifende Grundlagen für Architekt_innen, Künstler_innen und Designer_innen in den Fokus der Ausbildung rückten. Einige der Ausbildungsstätten nennen sich aufgrund der Bandbreite mittlerweile Universitäten (z. B. UdK Berlin und Bauhaus-Universität Weimar).
Seit 2005 existiert der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf Technischer Produktdesigner_in. In Anbetracht, dass der Begriff Designer_in (ohne Diplom) anders als etwa Architekt in Deutschland ansonsten keinen Schutz genießt, gibt es auch zahlreiche Berufe, welche diesen verwenden. In der Regel gibt es wesentliche Unterschiede in den Aufgabenstellungen und der Methodik: beispielsweise als Bezeichnung für Technischer Zeichner_in oder im Handwerk. So bieten einige Handwerkskammern an ihren Werkakademien einen Bildungsgang zum Gestalter_in im Handwerk an. Zielgruppe sind Gesellen und Absolventen aus kunsthandwerklichen Berufen. Für die Zulassung zum Gestalter_innen-Bildungsgang an Werkakademien wird mindestens eine anerkannte Berufsausbildung sowie oft eine mehrjährige Berufspraxis vorausgesetzt. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit einer viersemestrigen Aufstiegsfortbildung an einer Fachschule zur Staatlich geprüften Gestalter_in.
Akademische Grade wie Diplom-Designer_in, Diplom-Gestalter_in und Master of Arts sind in Deutschland geschützt und dürfen nur von Absolvent_innen entsprechender Studiengänge an Hochschulen verwendet werden.
Schweiz
Berufliche Grundbildungen
Höhere Berufsbildung
- Farbdesigner_in (BP)[2]
- Naildesigner_in mit eidg. Fachausweis
- Dipl. Industrie-Designer_in
- Dipl. Fotodesigner[3]_in
- Dipl. Fashiondesigner_in[4]
- Dipl. Grafik-Designer_in[5]
Höhere Fachschule
In der Schweiz werden folgende Ausbildungen zum Designer angeboten: Audio-Designer_in, Designer_in Innenarchitektur, Produkt-/Industriedesign, Designer_in Visuelle Kommunikation, Designer_in Neue Medien, Grafik-Designer_in, Keramikgestalter_in, Kommunikationsdesigner_in, Modedesigner_in, Multimedia-Designer_in, Netzwerk-Designer_in, Online-Designer_in, Schmuckdesigner_in, Schuhdesigner_in, Screen-Designer_in, Textildesigner_in, Web-Designer_in, Gamedesigner_in.
Die formelle Ausbildung erfolgt in einer zweijährigen Design-Grundausbildung, während der die Auszubildenden neben einer breiten Allgemeinbildung mit den verschiedenen Bereichen der Gestaltung vertraut gemacht werden. Sie lernen zwei- und dreidimensionale Gestaltung, sowie die verschiedenen multimedialen Werkzeuge. Schwerpunkte liegen auf der grafischen Gestaltung, Typografie, Fotografie sowie die Erlernung computergestützter Gestaltung (CAD u. a.). Im zweiten Ausbildungsteil werden gewisse Schwerpunkte vertieft, beispielsweise die zweidimensionale Gestaltung (Typografie, Fotografie, Grafikdesign, Visuelle Kommunikation) oder die dreidimensionale Gestaltung (Ausstellungs- und Produktdesign, Textil- und Modedesign). Ein weiterer Vertiefungsbereich ist die Beschäftigung mit den modernen Medien (audiovisuelle Gestaltung, Film, Video- und Mediendesign, Szenografie und Bühnenbild).
Die Designer_innenausbildung wird mit einem Diplom abgeschlossen. Die Berufsbezeichnung lautet Dipl.-Designer_in (HF) mit der jeweiligen Fachrichtung als Zusatz.
Designerinnen und Designer mit abgeschlossener Grundausbildung können bereits in ihrem Beruf arbeiten, eine Zusatzausbildung an Hochschulen ist empfehlenswert.
Kenntnisse und Designprozess
Kenntnisse
Die Arbeit von Designer_innen konzentriert sich auf folgende Bereiche:
- Funktion
- Wirtschaftliche Herstellbarkeit
- Ergonomie, Bedienbarkeit
- Form und Größe
- Haltbarkeit, Reparierbarkeit
- Umweltschädigung (ökologischer Rucksack)
- Soziale Akzeptanz, gesellschaftliche Relevanz
- Mehrwert gegenüber bestehenden Produkten
- Übersetzung von Inhalten in Formen, Räume oder Szenarien
- Konstruktion/Materialeigenschaften eingesetzter Medien:
- Farbe, Oberfläche (Reflexion)
- Gewicht
- Stabilität/Elastizität
Prozess
- Briefing (Auftrag)/ Produktdefinition
- Aus- und Reformulierung der Anforderungen
- Recherche, Markt-, Marken- und Konkurrenzanalyse
- Skizzen, Modelle (grob und variantenreich), Struktur des Produkts
- Auswahl
- Detaillierung
- Erneute Auswahl
- Zwischenpräsentation von Zeichnungen, Renderings, Vormodellen usw.
- Ausarbeitung
Der Gestaltungs-(Design-)prozess ist innerhalb der einzelnen Berufsbereiche sehr verschieden. Grundsätzlich werden an Hochschulen verschiedene, sog. Kreativstrukturen (eine Variante, siehe oben) gelehrt und ausprobiert. Schlüsselbegriffe sind:
- Intuitionen
- Aktionen/Reaktionen
- Produktionen
- Destruktionen
- Reflexionen
- Selektionen
Siehe auch
Weblinks
Quellen
- ↑ Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, Polydesigner 3D EFZ ( des vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, Farbdesigner mit eidg. Fachausweis ( des vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, Fotodesigner diplomiert ( des vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, Fashiondesigner, diplomierter ( des vom 16. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, Grafik-Designer diplomiert