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Fu (Lyrik)

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Fu (賦 , wörtlich "Ode") sind Prosagedichte, die in China zur Zeit der Han-Dynastie entstanden sind. Sie werden auch "Poetische Beschreibung" genannt.

Die Herkunft der Fu ist unklar, man leitet sie von den Rhetorikschulen der damaligen politischen Ratgeber, den Rätseln des Philosophen Xunzi, die als Fu bezeichnet wurden und den Chuci ab. Das Versmaß der Fu leitet sich von den Chuci her, aus denen der sogenannte Sao(騷)-Stil der Fu stammt: Die Verse sind in drei und zwei Silben unterteilt, zwischen denen ein Bindeglied "er" 而 eine Zäsur formt; der erste Vers schließt jeweils mit der Ausrufpartikel "xi" 兮 ab. Im Vergleich zu den Liedern der Chuci haben die Fu jedoch ein ungewöhnlich lange Form, die daraus erklärt wird, daß ein Säkularisierungsprozeß der religiösen Elemente der Chuci-Dichtung stattgefunden hatte. Statt um Schamanen und Göttinnen geht es bei den Fu um eine Epiphanie des Herrschers und die Lobpreisung seiner Taten.

Inhaltlich fallen die Fu dadurch auf, daß sie lange Kataloge von Pflanzen, Tieren, Personen und Ereignissen enthalten, die als eine Art Wortmagie gedeutet werden. Gleichermaßen wird die ständige Wiederholung und Variation von Synonymen, Parallelismen, Hyperbeln und Antithesen als eine Art von Beschwörungsformeln gedeutet, die dem weltlichen Herscher die Aura des Heiligen verleihen sollen. Die Übertragung der in den Chuci noch dem Schamanen vorbehaltenen magischen Reise auf den als Übermenschen (daren 大人) titulierten Herrscher deutet ebenfalls auf diesen Sachverhalt hin.

Auch beliebte Motive der Fu deuten auf einen quasireligiösen Charkter dieser Dichtungen hin: Die kaiserlichen Opfer an Himmel und Erde zur Erlangung von Harmonie und Fruchtbarkeit, die Hauptstadt als Zentrum kaiserlicher Macht und die Jagd (auch zur Beschaffung von Opfertieren) im kaiserlichen Park, der als mikrokosmisches Abbild des Makrokosmos galt.

Fu wurden häufig von kaiserlichen Beamten, die als Hofpoeten angestellt waren, am Hofe gedichtet und vorgetragen. Berühmte Fu-Dichter waren z.B. Sima Xiangru, Jia Yi und Yang Xiong.

Trotz des stark ausgeprägten Elementes der Epiphanie des Herrschers sind auch Fu überliefert, die einen pädagogischen Anklang dem Herrscher gegenüber haben und den Prunk und die Verschwendung der kaiserlichen Höfe ablehnen.

siehe auch:Yuefu

Literatur

  • Wolfgang Kubin: Geschichte der chinesischen Literatur; Band 1 Die chinesische Dichtkunst. K.G. Saur, München 2002 ISBN 3-598-24541-6
  • Gong Kechang: Studies on the Han Fu. Ammerican Oriental Society, New Haven, Connecticut 1997