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„Westfälische Provinzial“ – Versionsunterschied

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Version vom 21. Dezember 2007, 14:58 Uhr

Firmeninformation Westfälische Provinzial-Versicherung

Aktiengesellschaft

Konzernspitze Provinzial NordWest Holding AG
Ursprung 1722 als Provinzial-Feuer-Sozietät
der Provinz Westfalen
Firmensitz Münster
Vorstandsmitglieder Dr. Heiko Winkler
Gerd Borggrebe
Roland Drasl
Dr. Ulrich Lüxmann-Ellinghaus
Dr. Monika Sebold-Bender/> Eberhard Ottmar
Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Rolf Gerlach
Mitarbeiter 1.784 (2006)
Adresse
Adresse Westfälische Provinzial AG
Provinzial-Allee 1
48131 Münster
Deutschland
Zahlen
Kunden über 1,8 Millionen
Beitragseinnahmen (2006) 968 Millionen Euro
Geschäftsstellen 483
Westfälische Provinzial in Münster

Die Westfälische Provinzial mit Sitz im westfälischen Münster ist im Jahr 2005 mit der Provinzial Nord zur Provinzial NordWest verschmolzen worden. Bis 2005 bestand sie aus der Westfälischen Provinzial Versicherung Aktiengesellschaft und der Westfälischen Provinzial Lebensversicherung Aktiengesellschaft. Letztere fusionierte im Oktober 2005 mit der Kieler Schwestergesellschaft zur Provinzial NordWest Lebensversicherung Aktiengesellschaft.

Firmenprofil und Leistungsspektrum

Die Westfälische Provinzial Versicherung Aktiengesellschaft besteht seit fast 300 Jahren und ist einer der größten öffentlichen Versicherer Deutschlands mit Sitz im westfälischen Münster. Sie ist mit 1,8 Millionen Kunden Marktführer in der Region Westfalen und bietet Versicherungsleistungen sowohl für Privat- als auch für Firmenkunden an. Die Westfälische Provinzial Versicherung versteht sich als regionale Versicherung.

Das Leistungsspektrum der Versicherungsgruppe umfasst Versicherungen im privaten und gewerblichen Bereich.

Seit dem Jahr 2005 hat sich die Westfälische Provinzial mit der Provinzial Nord zur Provinzial NordWest Holding zusammengeschlossen, die ebenfalls in Münster ansässig ist. Daneben fusionierten im Jahr 2005 ebenso die Westfälische Provinzial Lebensversicherung Aktiengesellschaft und die Kieler Schwestergesellschaft zur Provinzial NordWest Lebensversicherung Aktiengesellschaft.

Geschäftsführung

Den Vorstand der Westfälischen Provinzial Versicherung AG bilden Dr. Heiko Winkler (Vorsitzender), Gerd Borggrebe, Roland Drasl, Dr. Ulrich Lüxmann-Ellinghaus, Dr. Monika Sebold-Bender und Eberhard Ottmar.

Geschäftsregionen und Vertriebsnetz

Die Westfälische Provinzial vertreibt Versicherungen ausschließlich in Westfalen und ist in dieser Region für die Marktbearbeitung in der Schaden- und Unfallversicherung verantwortlich. Diese Region zählt rund 8,1 Millionen Einwohner. Hier ist die Westfälische Provinzial zwischen Bocholt und Höxter mit 483 Geschäftsstellen vertreten.

Darüber hinaus werden die Versicherungen der Provinzial auch über das dichte Netz der Sparkassenfilialen vertrieben. Statistiken zeigen, dass 95 % aller Provinzial-Kunden eine Geschäftsstelle in weniger als zehn Minuten erreichen können.

Konzernstruktur, Beteiligung und Kooperation

Die Westfälische Provinzial Versicherung ist eine 100-prozentige Tochter der Provinzial NordWest Holding. Unter dem Dach der NordWest Holding laufen alle finanzwirtschaftlichen Fäden der Versicherungsgruppe zusammen. So bildet die Holding die Steuerungsebene, auf der die Koordination des Gesamtkonzerns stattfindet. Das operative Versicherungsgeschäft unterhalb der Steuerungsebene übernehmen die Westfälische Provinzial Versicherung, die Provinzial Nord Brandkasse AG, die Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG und die Provinzial NordWest Lebensversicherung-AG. Diese Strukturierung unterstreicht die regionale Ausrichtung und Verankerung der einzelnen Versicherungen. Eigentümer der Westfälischen Provinzial sind der Westfälisch-Lippische Sparkassen- und Giroverband (WLSGV) zu 51 % und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zu 49 %.

Unternehmensdaten

Mit einem Gesamtbeitragsvolumen von 977,8 Mio Euro ist die Westfälische Provinzial Versicherung AG Marktführer in Westfalen. Dabei entfallen rund 55 Prozent der Beitragseinnahmen auf das Privatkundengeschäft und 45 Prozent auf das Geschäft mit Firmenkunden.

Geschichte

Bereits am 1. Mai 1722 unterschrieb der als „Schiefe Fritz“ bekannte Friedrich Wilhelm I. von Preußen ein „Reglement“ zur Gründung einer Feuer-Sozietät für das „Herzogthumb Cleve“ und die „Graffschafft Marck“. Hintergrund dieses Reglements war die Tatsache, dass durch die im frühen 18. Jahrhundert zunehmende Bevölkerungsdichte die Feuerstellen in Häusern und damit die ausgebrochenen Feuer zunahmen. Mit dieser Unterzeichnung wurde der erste Schritt zur Gründung einer Westfälischen „Sozietät gegen Feuersgefahr“ und damit zu einer frühen Form der Versicherung gemacht. In den Folgejahren mehrten sich Gründungen verschiedener Feuer-Sozietäten, bis zum 1. Januar 1837 sämtliche in der Provinz Westfalen bestehende Sozietäten zu einer einzigen mit dem Namen „Provinzial-Feuer-Sozietät der Provinz Westfalen“ verschmolzen werden.

In einem nächsten Schritt wurde die Provinzial-Feuer-Sozietät im Jahre 1880 umgewandelt. Seitdem ist sie eine Provinzialanstalt des Provinzialverbandes (der Vorgängerinstitution des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe) und somit Teil der Leistungsverwaltung der Provinz. Vom Provinzial-Landtag genehmigt, erhielt die Provinzialanstalt ein eigenes Verwaltungsgebäude an der Warendorfer Straße in Münster.

Im Jahre 1910 wurden die 28 bestehenden einzelnen Feuer-Sozietäten durch das preußische Sozietätengesetz auf eine einheitliche Rechtsgrundlage gestellt. Dieses Gesetz genehmigte ebenfalls den Betrieb „verwandter Zweige der Sachversicherung“, so dass die Provinzial-Feuer-Sozietät neben der Waldbrandversicherung auch noch die Einbruchdiebstahl-, die Leitungswasser-, die Glas- und die Mietverlustversicherung in ihr Portfolio aufnimmt. Vier Jahre später wurde die Provinzial-Lebensversicherungsanstalt gegründet, durch die auch Haftpflicht-, Unfall- und Kraftfahrzeugversicherungen (HUK) in das Leistungsangebot mitaufgenommen wurden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Geschäftsbetrieb der Westfälischen Provinzial nach Bombeneinschlägen im Jahr 1939 in eine provisorische Zentrale nach Nieheim im Kreis Höxter verlegt. Nach der Währungsreform 1948 profitierte auch die Provinzial von den Jahren des Wirtschaftswunders und die Einnahmen in den vier damaligen Hauptsparten Gebäude-Feuer-, Sturm-, Mobiliar-Feuer- und Leitungswasserversicherung wuchsen stetig.

Große Umstrukturierungen brachte das Jahr 1970 mit sich: In einem Mantelvertrag vereinbarten die Westfälischen Provinzial Versicherungen, die Sparkassenorganisation und die WestLB eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit. Ebenso wurden die HUK-Sparten von der Lebensversicherungsanstalt auf die Feuer-Sozietät übertragen.

Vier Jahre später zog die Westfälische Provinzial in ein neues Verwaltungsgebäude nach Münster-Kinderhaus, das aus Gründen des Platzmangels bereits im Jahre 1980 erweitert wurde. 1993 wurde der fertiggestellte Erweiterungsbau der Provinzial von rund 900 Mitarbeitern bezogen. Dem Umzug folgte ein Umbau des alten Gebäudekomplexes.

Im Jahr 1997 feierte die Westfälische Provinzial ihr 275-jähriges Bestehen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 2000 Innendienstmitarbeiter und 675 hauptberufliche Geschäftsstellenleiter für die Versicherung, die wiederum ihrerseits 1.200 Mitarbeiter angestellt hatten. Drei Jahre später, im Geschäftsjahr 2000, waren die Beitragseinnahmen auf 4 Milliarden DM und die Versicherungsverträge auf fast sechs Millionen gestiegen. Zum 1. Januar 2002 wurde dann das Versicherungsgeschäft der bisherigen „Feuersozietät“ auf die Westfälische Provinzial-Versicherung Aktiengesellschaft und das Geschäft der „Lebensversicherungsanstalt“ auf die Westfälische Provinzial Lebensversicherung Aktiengesellschaft übertragen.

Das Jahr 2005 markierte das Jahr der Fusion: Die Westfälische Provinzial und die Provinzial Nord schlossen sich zur Provinzial NordWest Holding Aktiengesellschaft zusammen. Damit ist sie zum aktuellen Zeitpunkt der zweitgrößte öffentliche Versicherer Deutschlands mit über drei Millionen Kunden in den Geschäftsregionen Westfalen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg.

Soziales und kulturelles Engagement

Die Westfälische Provinzial-Versicherung engagiert sich in zahlreichen sozialen und kulturellen Bereichen und drückt damit ihre besondere regionale Verbundenheit aus. Die im Dezember 1996 gegründete Kulturstiftung der Provinzial fördert kulturelle Aktivitäten im Raum Westfalen in den drei Schwerpunkten „Kulturelle Nachwuchsförderung“, „Regionale Kulturprojekte“ und „Förderung der kulturellen Infrastruktur“. Gefördert werden dabei sowohl die Bereiche Bildende Kunst und Literatur als auch die Bereiche Theater und Musik. Zusätzlich widmet sich die Kulturstiftung der Förderung von Brauchtum und Heimatpflege in Westfalen. In Kooperation mit den Betreibern sponsert die Provinzial westfalenweit rund 60 Nachtbusse.