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[[1951]] wurde in Lund die [[Tetra-Pak|Tetra Pak]] AB gegründet, deren Stammwerk sich immer noch hier befindet. [[Alfa Laval]], ein weiteres bedeutendes Unternehmen das in Lund ansässig ist, gehörte zwischen 1991 und 2000 zur Tetra Pak Gruppe, wurde aber inzwischen wieder teilweise ausgegliedert. Darüber hinaus haben die Firmen [[AstraZeneca]], [[Gambro]] und [[Sony Ericsson]] Standorte in Lund. Der Softwarehersteller [QlikTech] hat in Lund seinen Hauptsitz. |
[[1951]] wurde in Lund die [[Tetra-Pak|Tetra Pak]] AB gegründet, deren Stammwerk sich immer noch hier befindet. [[Alfa Laval]], ein weiteres bedeutendes Unternehmen das in Lund ansässig ist, gehörte zwischen 1991 und 2000 zur Tetra Pak Gruppe, wurde aber inzwischen wieder teilweise ausgegliedert. Darüber hinaus haben die Firmen [[AstraZeneca]], [[Gambro]] und [[Sony Ericsson]] Standorte in Lund. Der Softwarehersteller [http://www.qliktech.com QlikTech] hat in Lund seinen Hauptsitz. |
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Version vom 20. Januar 2007, 22:31 Uhr
| Lund | |||
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| Staat: | |||
| Provinz (län): | Skåne län | ||
| Historische Provinz (landskap): | Schonen | ||
| Gemeinde (kommun): | Lund | ||
| Koordinaten: | |||
| Einwohner: | 76.188 '"`UNIQ−−ref−00000000−QINU`"' (31. Dezember 2005) | ||
| Fläche: | 2.499 Hektar km² | ||
| Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „“ Einwohner/km² | ||
Lund [] ist eine Stadt in der südschwedischen Provinz Skåne län und der historischen Provinz Schonen.
Die sogenannte „Studentenstadt“ (mehr als ein Drittel der Einwohner sind Studenten) ist die elftgrößte Stadt Schwedens und nach Malmö und Helsingborg, die drittgrößte Stadt Schonens. Sie ist geprägt von zahlreichen Cafés, Parks und alten Backstein-Fassaden. Die Stadt gilt als kulturelles Zentrum des Südens und ist Hauptort der Gemeinde Lund.
Geografie

Lund liegt etwa 17 km nordöstlich von Malmö und nur unweit Kopenhagens in der südschwedischen Provinz Skåne. Die Stadt gehört zur transnationalen Öresundregion und ist Teil der Großstadtregion Malmö (Groß-Malmö).
Geschichte

Lund gilt mit Sigtuna als eine der ältesten Städte Schwedens. Der Name Lund (dänisch, norwegisch, schwedisch für Hain) deutet darauf hin, dass der Platz schon zur Wikingerzeit kulturelle Bedeutung hatte. In der nordischen Mythologie wurden u. a. heilige Haine und Quellen verehrt. Die damalige Siedlung lag allerdings noch in Uppåkra, südwestlich des heutigen Lunds. Lund wird in der ältesten Geschichte des Nordens als eine durch Schifffahrt und Handel mächtige Stadt erwähnt.
Gegründet wurde sie um 990 vom dänischen Wikingerkönig Sven Gabelbart.
Mit Einführung des Christentums um 1050 wurde Lund ein christliches Zentrum. Größere Bedeutung erhielt es, als es 1066 Bischofssitz wurde. 1085 wurde hier die Katedralskolan, Skandinaviens älteste Schule, gegründet. Knut der Große wollte Lund zu einem zweiten London, zur Metropole Skandinaviens machen.
Im Jahr 1103 wurde in Lund der nun älteste Dom Skandinaviens errichtet. Die Stadt wurde 1104 Sitz des Erzbischofs zunächst von Skandinavien und dann, nachdem Norwegen 1152 und Schweden 1164 unabhängige Erzbistümer wurden, von Dänemark. Der Erzbischof erhob bis zur Reformation Ansprüche auf die Suprematie über alle nordischen Prälaten. In diesen Zeiten war Lund die geistliche und in gewissem Sinn auch die weltliche Hauptstadt des dänischen Reichs (metropolis Daniae), dessen Münzen in Lund geprägt wurden und dessen Könige sich dort auf der St. Liboriushöhe huldigen ließen; auch wussten die Erzbischöfe ihren Einfluss sowohl mit dem Willen des Königs als auch gegen ihn geltend zu machen. Außer einem Dom besaß Lund 21 Kirchen und 6 Klöster, alle reich ausgestattet.
Seine größte Blütezeit erlebte die Stadt im 13. und 14. Jahrhundert als bedeutendste Stadt Dänemarks. Knut I. von Schweden feierte 1177 hier seine Hochzeit mit Gertrud von Sachsen, der Tochter Heinrichs des Löwen. 1202 wurde König Waldemar II. (der Sieger) in Lund gekrönt und 1409 die Hochzeit von Erich von Pommern mit Philippa, der Tochter Heinrichs IV. von England gefeiert.

Im Mittelalter blieb Lund eine der bedeutendsten Städte Dänemarks, verlor aber mit dem Aufstieg Malmös im 15. Jahrhundert an Bedeutung: Nachdem erst der Feldzug Karls VIII. von Schweden nach Schonen 1452 dem Wohlstand der Stadt einen schweren Schlag versetzt hatte, sank sie durch die Reformation vollends in einen Zustand von Verfall und Bedeutungslosigkeit. Mit Ausnahme des Doms und der Klosterkirche St. Peders wurden die übrigen Kirchen niedergerissen, die Häuser verfielen, und die Plätze blieben unbebaut.
In diesem Zustand wurde die Stadt 1658 zusammen mit ganz Schonen an Schweden abgetreten, und die folgenden Kriegsjahre unter Karl XI. (Sieg der Schweden bei Lund im Dezember 1676 und Friede zwischen Schweden und Dänemark am 6. Oktober 1679) und Karl XII. vollendeten ihren Verfall. Es dauerte lange, bis Lund – vor allem durch die 1666 gegründete Universität – wieder überregionale Bedeutung gewann. An dieser veröffentlichte Samuel von Pufendorf 1672 seine Universalethik. Sie war humanistisch und demokratisch, kam jedoch zu früh und fand im Volk keinen Widerhall, womit sie Utopie blieb.
Stadtplanung
Als Lund im 12. und 13. Jahrhundert der Sitz des Erzbischofs war, entstanden in und bei der Stadt viele Kirchen und Klöster. Zeitweilig gab es 27 Kirchen in Lund. Im Laufe der Reformation wurde ein Großteil der religiösen Gebäude abgerissen. Die mittelalterliche Struktur des Straßennetzes hat sich jedoch bis in die heutige Zeit bewahrt.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bestand die Bebauung hauptsächlich aus Fachwerkhäusern. Danach wurden viele kleine Gebäude mit mehrgeschossigen Häusern ersetzt. Aus dieser Zeit stammen unter anderem das Hauptgebäude der Universität, die Universitätsbibliothek und das Grand Hotel. Im 20. Jahrhundert hatte man Pläne für eine Umgestaltung der Stadt. So beschloss man 1958, mehrere Häuser der Innenstadt für eine große Straßenverbindung abzureißen. Dort wo mit dem Abriss begonnen wurde findet man heute größere Brachflächen. 1968 entschied man sich jedoch dafür, die bestehenden Pläne aufzugeben. Auch die Verlagerung von Einkaufszentren an die Peripherie der Stadt wurde lange Zeit abgelehnt. Die erste derartige Einrichtung entstand erst 2002 (Nova Lund).
In Lund gibt es mehrere Parks, wobei Lundagård der zentralste ist. Im Lundagård findet alle vier Jahre ein Karneval der Studenten von Lunds Universität statt. Weiterhin sind der Stadtpark und der Botanische Garten von Bedeutung.
Sehenswürdigkeiten
Wahrzeichen der Stadt ist der romanische Dom (domkyrkan).
Kulturell ist die Stadt hervorragend ausgestattet: Neben dem spannenden Kunstmuseum Skissernas Museum lohnt sich auch das Freilichtmuseum Kulturen mitten in der Stadt.
Lund ist auch Ausgangspunkt für Fahradausflüge durch Schonen.
Bildung und Wissenschaft
Die Universität Lund ist heute mit ca. 41.000 Studenten (2005) [2] eine der größten Universitäten Skandinaviens und ist nach der Universität Uppsala, auch die zweitälteste Universität Schwedens (1666).
Wichtige Fakultäten sind der Fachbereich für Medizin mit dem Universitätskrankenhaus und die naturwissenschaftlich-technische Fakultät mit dem Lund Laserzentrum und der Synchrotronstrahlungsquelle MAX-lab.
Ein bedeutender studentischer Brauch sind die Festumzüge des Lundakarnevalen, die jedes vierte Jahr stattfinden.
Wirtschaft
1951 wurde in Lund die Tetra Pak AB gegründet, deren Stammwerk sich immer noch hier befindet. Alfa Laval, ein weiteres bedeutendes Unternehmen das in Lund ansässig ist, gehörte zwischen 1991 und 2000 zur Tetra Pak Gruppe, wurde aber inzwischen wieder teilweise ausgegliedert. Darüber hinaus haben die Firmen AstraZeneca, Gambro und Sony Ericsson Standorte in Lund. Der Softwarehersteller QlikTech hat in Lund seinen Hauptsitz.
Medien
In Lund wurden in früheren Tagen zwei Tageszeitungen herausgegeben: Lunds Dagblad und Folkets Tidning. Beide exstieren nicht mehr. Aktuell größte Zeitung ist die Malmöer Sydsvenskan, die Skånskan hat eine Redaktion in Lund. Des Weiteren existiert seit 15 Jahren die Zeitung Lundaliv, welche über Neuigkeiten und Trends aus Lund informiert.
Städtepartnerschaften
Söhne und Töchter der Stadt
- Magnus Gustafsson, ehemaliger schwedischer Tennisspieler
- Joachim Johansson, schwedischer Tennisprofi
- Kai Manne Siegbahn, schwedischer Physiker
- Max von Sydow, schwedischer Schauspieler
- Martin Dahlin, ehemaliger Fußballspieler
- Mårten Sandén, schwedischer Jugendbuchautor
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz (englisch, schwedisch)
- Lund-Portal
- Website der Universität Lund